Der Nibelunge liet. Anonym
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gelige vor heldes handen. wir haben rîchiu lant:
diu dienent uns ze rehte, ze niemen sint si baß bewant.‘
Mit grimmegem muote dâ stuonden vriunde sîn. A.115
dô was ouch dar under von Metzen Ortwîn:
der sprach: ‚disiu suone ist mir harte leit;
iu hât der starke Sîvrit unverdienet widerseit.
‚Ob ir und iuwer bruoder hetet niht die wer, A.116
und ob er danne hête ein ganzeß küneges her,
ich trûte wol erstrîten, daß der küene man
dise starke übermüete von wâren schulden müese lân.‘
Daß zurnde harte sêre der helt von Niderlant: A.117
er sprach: ‚sich sol vermeßßen niht wider mich dîn hant:
ich bin ein künic rîche, sô bistu küneges man:
jan dorften mich dîn zweleve mit strîte nimmer bestân.‘
Nâch swerten rief dô sêre von Metzen Ortwîn: 118
er mohte Hagnen swestersun von Tronje vil wol sîn.
daß der sô lange dagete, daß was dem künege leit.
dô understuont eß Gêrnôt, ein rîter küene und gemeit.
Er sprach zuo Ortwîne: ‚lât iuwer zürnen stân. 119
uns hât der hêrre Sîvrit solhes niht getân.
wir mügenß noch wol scheiden mit zühten, dêst mîn rât,
und haben in ze vriunde; daß uns noch lobelîcher stât.‘
Dô sprach der starke Hagene: ‚uns mac wol wesen leit, 120
allen iuwern degenen, daß er ie gereit
durch strîten her ze Rîne. er soldeß haben lân:
im heten mîne hêrren solher leide niht getân.‘
Dô sprach aber Sîvrit, der kreftige man: 121
‚müet iuch daß, hêr Hagene, daß ich gesprochen hân,
sô sol ich lâßen kiesen, daß die hende mîn
wellent vil gewaltec hie zen Burgunden sîn.‘
‚Daß sol ich eine wenden,‘ sprach dô Gêrnôt. A.122
allen sînen degenen reden er verbôt
iht mit übermüete, des im wære leit.
dô gedâhte ouch Sîvrit an die vil hêrlîchen meit.
‚Wie zæme uns mit iu strîten?‘ sprach aber Gêrnôt. 123
‚swaß helde nu dar under müesen ligen tôt,
wir hetens lützel êren und ir vil kleinen vrun.‘
des antwurte im dô Sîvrit, des küneges Sigmundes sun:
‚War umbe bîtet Hagene und ouch Ortwîn, 124
daß er niht gâhet strîten mit den vriunden sîn,
der er hie sô manegen ze den Burgunden hât?‘
si muosen rede vermîden: daß was Gêrnôtes rât.
‚Ir sult uns wesen willekomen‘, sô sprach daß Uoten kint, A.125
‚und iuwer hergesellen, die hie mit iu sint.
wir suln iu gerne dienen, ich und die mâge mîn.‘
dô hieß man den gesten schenken Guntheres wîn.
Dô sprach der wirt des landes: ‚alleß, daß wir hân, 126
geruochet irs nâch êren, daß sî iu undertân
und sî mit iu geteilet lîp unde guot!‘
dô wart der hêrre Sîvrit ein lützel sanfter gemuot.
Dô hieß man in behalten alleß ir gewant. 127
die besten herberge man suohte, die man vant,
Sîvrides knehten: man schuof in guot gemach.
den gast man sît vil gerne dâ zen Burgunden sach.
Man bôt im michel êre dâ nâch ze manegen tagen, A.128
tûsent stunden mêre, danne ich iu kan gesagen.
daß hete versolt sîn ellen, ir sult gelouben daß;
in sach vil lützel iemen, der im wære gehaß.
Sich vlißßen kurzwîle die künege und ouch ir man, 129
sô was er ie der beste, swes man dâ began:
des enkunde im volgen niemen, sô michel was sîn kraft,
sô si den stein wurfen oder schußßen den schaft.
Swâ si bî den vrouwen durch ir höfscheit A.130
kurzwîle phlâgen, die rîter vil gemeit,
dâ sach man ie vil gerne den helt von Niderlant.
er hete ûf hôhe minne sîne sinne gewant.
Ze hove die schœnen vrouwen vrâgèten mærè, C.
wer der stolze vremde recke wære?
‚sîn lîp der ist sô schœne, vil rîch ist sîn gewant!‘
dô sprâchen ir genuoge; ‚eß ist der künec von Niderlant.‘
Swes man ie begunde, des was sîn lîp bereit. A.131
er truog in sîme sinne ein minneclîche meit
und ouch in ein diu vrouwe, die er noch nie gesach,
diu im in heimlîche vil dicke güetlîchen sprach.
Swenn ûfem hove wolden spilen dâ diu kint, A.132
rîter unde knehte, daß sach vil dicke sint
Kriemhilt