Ins neue Land. Gabriele Reuter

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Ins neue Land - Gabriele Reuter

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»O nein,« entgegnete sie lebhaft, wurde wieder rot, und ihre Augen begannen zu glänzen. »Wir verstehen uns gut. Es ist ein lieber Junge und begabt! Hat für alles Interesse. Das sagen auch die Lehrer.« Kaum hörbar flüsterte sie: »Ich bin dir dankbar, daß ich ihn aufs Gymnasium schicken kann. Von meinem Verdienst ginge es nicht!«

      »Das ist doch nur selbstverständlich!« antwortete Rolfers ablehnend, seine Brauen zogen sich zusammen.

      Martha Lebus erhob sich sofort. »Ich muß nun gehen,« sagte sie scheu, und der verwirrte Blick machte ihr Gesicht unbedeutend und mitleiderweckend. »Darf ich dich bald einmal wieder besuchen?«

      Rolfers lächelte und hielt ihr seine linke Hand entgegen, die sehr bleich und durchsichtig geworden war, wie die Hand einer leidenden Frau.

       »Gewiß, Martha, das ist hübsch. Komm nur!«

      Sie hatte seine Hand gefaßt, hielt sie vorsichtig und wagte nicht, sie zu drücken.

      »Lasse dir dann von der Schwester das Zimmer zeigen, wo ich liegen werde. Du findest mich allein, und wir können freier miteinander plaudern. Lebe wohl, Martha.«

      Mit gesenktem Kopf, in gesammelter Haltung ging Martha durch den Saal. An der Tür blickte sie noch einmal zurück und nickte Rolfers zu. Er grüßte mit der linken Hand.

      Die Klingel tönte, die Besucher, männliche und weibliche, entfernten sich nach und nach. Kaffeebecher und Semmeln wurden verteilt, dann kam das Glas mit den Fieberthermometern. Es wurde Temperatur gemessen. Der Krankensaal kehrte in seine Abgeschlossenheit und zur alltäglichen Ordnung zurück. Die meisten der Verwundeten waren müde von den ungewohnten Familienfreuden und schlummerten oder ruhten mit geschlossenen Augen. So lag auch Rolfers.

      ‘... Es scheint, daß ich noch einmal einen Überblick über mein ganzes Leben bekommen soll,’ dachte er. ‘Ob ich sie auf der Straße wiedererkannt hätte? Arme kleine Martha – Die Zeit ist doch grausam gegen die Frauen’ ... Das war Jugend, als sie beide in dem kahlen verstaubten Atelier hausten, die unmöglichsten Gerichte auf dem Spirituskocher fabrizierten, im Sommer auf den Studienfahrten in den unmöglichsten Wirtschaften nächtigten ... Die Winterabende, an denen man bis zum Morgengrauen mit den Freunden stritt, sich die Köpfe heiß und die Kehlen trocken redete über lauter Kunstfragen, die er heute belächelte. Und Martha in einem von ihm entworfenen Kleidchen, das so schlicht an ihrer schlanken Mädchengestalt niederfiel, ging, von all dem Zigarrendampf wie in einen blauen Nebel gehüllt, hin und wieder und legte Kohlen in das eiserne Öfchen, bis es rot glühte, oder sie braute einen Grog nach dem andern. Er blickte zuweilen aus dem hitzigen Streit der Meinungen hinaus auf ihre ruhigen weichen Bewegungen, die ihn unsäglich rührten. – – Wie vorsichtig sie heute den Stuhl gesetzt hatte, sein Lager nicht zu berühren ...

      Warum hatte er sie am Ende verlassen? Er konnte sich keiner bestimmten Ursache für den Bruch mehr erinnern. Es war wohl auch eigentlich kein Bruch gewesen. Mehr ein Fortgleiten von ihr auf dem Flusse ferner Entwicklung.

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