Butler Parker 134 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 134 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 5

Butler Parker 134 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

kühl. »Abgesehen davon, Mr. Parker, Sie machen nicht gerade einen beschützenden Eindruck. Wissen Sie überhaupt, wie man mit Gangstern fertig wird?«

      »Nicht in allen Fällen, wie ich einräumen muß.«

      »Sind Sie sportlich?« Patricia Glanders sah ihn ironisch an.

      »Nicht unbedingt«, räumte der Butler erneut ein. »Sie sehen sich einem bereits angejahrten und relativ verbrauchten Mann gegenüber, wenn ich es so umschreiben darf.«

      »Spielen Sie Tennis?« Ihr schien ein etwas bösartiger Gedanke gekommen zu sein.

      »Nur in Ausnahmefällen, Miß Clanters.«

      »Kommen Sie, Mr. Parker! Spielen wir einen Satz. Ich möchte mir ein Bild von Ihnen machen. Wenn Sie einigermaßen bestehen, engagiere ich Sie vielleicht als Leibwächter.«

      »Was keineswegs in meiner Absicht läge, Miß Clanters,.«

      »Nun kommen Sie schon, sonst brauchen wir uns gar nicht weiter über diesen Gangster zu unterhalten. Kommen Sie endlich«

      »Ihr Wunsch, Miß Clanters, ist mir natürlich Befehl.« Parker lüftete seine schwarze Melone. »Ich fürchte allerdings, daß ich kaum das abgeben werde, was man gemeinhin eine gute Figur zu nennen pflegt.

      *

      »Ist das alles, was ihr zu bieten habt?« fragte Fatty Hitcham verärgert und deutete auf den nachlässig gedeckten Tisch. »Konntet ihr nichts anderes auftreiben?«

      »Wieso, Boß?« fragte Gene Potter achselzuckend. »Ist doch alles da: Schinken, Eier, Chips und Büchsenfisch.«

      »Ihr Banausen!« Hitcham verzog sein Gesicht. »Der Fraß erinnert mich ans Zuchthaus.«

      »Da scheint man nicht gerade schlecht zu leben«, frotzelte Paul Corston und merkte Sekunden später, daß er zu weit gegangen war. Er kassierte einen Blick von Hitcham, der ihn frösteln ließ.

      »Immerhin hast du es mir zu verdanken, daß du in ’nem Zuchthaus nicht schlemmen brauchtest«, sagte Hitcham dann.

      »Also schön, Boß, sag’, was du morgen haben willst. Ich werde es ’ranschaffen.« Der rundliche, stets freundlich wirkende Will Beaford lächelte vermittelnd. »Lange werden wir hier ja sowieso nicht bleiben, oder?«

      »Wir können noch in der kommenden Nacht losfahren«, schlug Gene Potter vor. »Der richtige Unterschlupf braucht nur bezogen zu werden.«

      »Ich möchte mal wieder die Rotwurst von Rich Lankwich auf der Zunge haben«, schwärmte Hitcham und lehnte sich zurück. »Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen, wie oft ich an sie gedacht habe.«

      »Was für Rotwurst?« fragte Paul Corston aus Höflichkeit.

      »Die hat’s bei uns zu Hause gegeben«, erinnerte sich Hitcham. »War billig, aber erstklassig. Bekamen wir immer am Lohntag. Sagenhafter Geschmack. Ich schmecke sie richtig, wenn ich nur daran denke.«

      »Also schön, ich werde sie morgen besorgen.« Will Beaford lächelte zustimmend.

      »Die gibt es nur in Liverpool«, sagte Hitcham. »Nur bei Rich Lankwich, die macht keiner so wie er.«

      »Liverpool ist ein bißchen weit weg«, meinte Beaford.

      »Ihr könnt euch nicht vorstellen, Leute, auf was für verrückte Gedanken man so im Knast kommt«, erzählte Hitcham weiter. »Könnt ihr euch an meine Zigarren erinnern?«

      »Waren verdammt teuer, oder?« fragte Potter.

      »Die wurden extra für mich importiert«, redete Hitcham versonnen weiter. »Und auch die Leberpastete aus Dänemark. Das alles gibt es bei Foresters & Foresters in London.«

      »Den Wodka nicht zu vergessen«, warf Potter ein. »Und auch nicht den Sherry. Ich weiß Bescheid. Ich habe das Zeug ja immer ’rangeschafft, Boß.«

      »Auf das alles wirst du vorerst verzichten müssen«, warnte Will Beaford.

      »Wieso eigentlich?« Hitcham stocherte in den fast kalten Eiern mit Speck herum, um dann den Teller zurückzuschieben.

      »Ich wette, daß Foresters & Foresters von der Polizei überwacht werden.«

      »Richtig, durchaus richtig.« Hitcham war realistisch genug, um mit dieser Möglichkeit zu rechnen. »Die Leute vom Yard werden an alles denken.«

      »Bestimmt, Boß.« Will Beaford war froh, daß sein Boß Einsicht zeigte. »Die wissen über dich genau Bescheid, die kennen alles, was du mal früher getrieben hast.«

      »Diese Rotwurst«, begann Hitcham nach einer kleinen Pause, »also, die schmeckte nach Majoran und Knoblauch. Und verdammt stark gepfeffert war sie.«

      »Schmink sie dir ab, Boß«, ließ Paul Corston sich vernehmen. »Die Bullen werden auch von dieser blöden Rotwurst wissen, verlaß dich darauf!«

      »Woher denn?« Hitcham schüttelte den Kopf. »Das mit der Rotwurst stammt doch aus meiner Jugend.«

      »Die Bullen forschen alles aus, Boß«, meinte Gene Potter. »Wenn sie dich nicht in London aufspüren, werden sie eben in Liverpool nach dir suchen.«

      »So nach dem Motto: Zurück in die Schlupfwinkel der Kindheit«, erklärte Will Beaford lächelnd. »Unterschätze den Yard nicht!«

      Fatty Hitcham zündete sich eine der Zigarren an, die man ihm aus Bath mitgebracht hatte. Sie brannte auf seiner Zunge und schmeckte nicht. Er träumte von den ungemein teuren Importen, die er bei einem Glas Sherry geraucht hatte, von seiner Luxuswohnung, die er einst bewohnt hatte, und kam sich hier in dem kleinen Ferienhaus immer noch wie ein Gefangener vor.

      »Da ist noch etwas«, sagte er schließlich und wandte sich seinen drei Leibwächtern zu. »Das Stichwort heißt Clanters. Ich habe mir wegen seiner Tochter was durch den Kopf gehen lassen. Da ist einiges zu machen, Jungens, um unsere Spuren restlos zu verwischen.«

      *

      Wollen Sie nicht Ihre Melone ablegen?« fragte Patricia Clanters und musterte den Butler mit amüsiertem Blick.

      »Vielleicht später, falls Sie nicht schon jetzt darauf bestehen.«

      »Sie werden sich sogar freiwillig den Zweireiher ausziehen«, verhieß sie ihm spöttisch. »Sie wissen doch hoffentlich, wie man einen Tennisschläger hält, oder?«

      »Theoretisch, Miß Clanters, ist mir dieses Spiel durchaus vertraut«, gab Parker gemessen zurück. »Wenn mich nicht alles täuscht, geht es darum, den über das Netz ankommenden Ball zu retournieren.«

      »Richtig.« Patricia unterhielt sich wunderbar. Sie hatte längst mitbekommen, daß man auf der Terasse des nahen Clubhauses wieder mal auf sie aufmerksam geworden war. Und genau das brauchte sie: Bewunderung und Anerkennung. In ihren Kreisen war sie der Motor für die verrücktesten Unternehmungen.

      Butler Parker rückte sich seinen schwarzen Binder zurecht, nahm einen Tennisschläger in die Hand und begab sich auf den Platz. Er war bereit, Patricia Clanters ein wenig zu unterhalten, um danach ernst mit ihr zu reden.

      Ihr

Скачать книгу