Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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größere Zweigniederlassung ist in Lübeck und eine weitere in Hamburg. So, und jetzt an die Arbeit. Mein erster Mandant kommt in einer halben Stunde. Bis dahin will ich dir noch ein paar Akten geben, damit du auch etwas lernst.«

      Die Komtess machte sich mit Eifer an die Lektüre der Akten, meist Verkehrsunfälle und Mietstreitigkeiten.

      Gegen Mittag wurde es heiß in dem Büro, weil den ganzen Vormittag die Sonne hineingeschienen hatte. Katharina schwitzte und beschloss, in der Stadt ein Eis zu essen. Irene konnte sie nicht begleiten, da sie einen weiteren Mandanten erwartete.

      Komtess Katharina verließ die Kanzlei und schlenderte die Fußgängerzone entlang. Sie sah hier und dort in die Schaufenster und entdeckte schließlich ein Eiscafé.

      »Katharina?«

      Die Stimme ließ ihr Herz erfreut hüpfen, und sie drehte sich um. Aus einem Juweliergeschäft trat Fürst Philipp in Begleitung zweier junger Leute, die ihm ähnlich sahen. Er sah gut aus in dem maßgeschneiderten hellgrauen Anzug. Katharina fiel auf, dass sie ihn bisher immer nur in Reitkleidung gesehen hatte.

      »Philipp. Das ist aber eine Überraschung!«

      »Ich hätte auch nicht damit gerechnet, Sie hier zu treffen. Ich dachte, Sie arbeiten.«

      »Mittagspause. Ich wollte mir gerade dort drüben ein Eis gönnen.« Katharina warf neugierige Blicke zu dem blonden jungen Mann und dem Mädchen mit den üppigen rotbraunen Locken, die neben Philipp warteten.

      Philipp stellte sie einander vor.

      Prinzessin Laura musterte Katharina mit kaum verhohlenem Interesse, als sie ihr die Hand schüttelte. »Hallo, ich wollte Sie schon die ganze Zeit kennen lernen«, platzte sie heraus.

      »Einer von Lauras Charakterfehlern«, sagte Prinz Markus, als er Katharina die Hand gab, »nahezu taktlose Offenheit.« Ein Lachen blitzte in seinen blauen Augen, das seine Worte als Scherz entlarvte.

      Katharina lachte. Sie mochte Philipps Geschwister auf Anhieb. Gemeinsam gingen sie in das Eiscafé. Ihr Gespräch wanderte vom Wetter über die Landschaft der Holsteinischen Schweiz bis zur Trockenheit und den Folgen, die sie für Pflanzen und Tiere hatte.

      »Dabei fällt mir ein, ich habe mir einen Namen für das Fohlen überlegt«, sagte Prinzessin Laura mit leuchtenden Augen. »Was haltet ihr von Branka? Ich habe gelesen, das heißt ›Ruhm und Ehre‹. Vielleicht erreicht sie das ja.«

      »Wenn du meinst. Ich habe nichts dagegen.« Philipp sah seine Schwester mit einem Blick an, in dem sich liebevolle Zuneigung mit nachsichtiger Belustigung über den Ungestüm der Jugend mischten.

      Katharina schoss der Gedanke durch den Kopf, dass er ein guter Vater sein würde. Er würde seine Kinder schützen, ohne sie zu gängeln. Katharina spürte, wie sie rot wurde und rief sich zur Ordnung. Es gab überhaupt keine Veranlassung für sie, in dieser Richtung Überlegungen anzustellen. Sicher, sie wünschte sich Kinder. Aber sich Philipp als Vater vorzustellen war mehr als kühn. Sie kannten sich ja kaum. Um ihr Erröten zu überspielen fragte sie: »Sie züchten Pferde?«

      »Trakehner«, erklärte Philipp. »Als Hobby.«

      »Was der Qualität keinen Abbruch tut«, stellte Prinz Markus fest.

      Katharina seufzte. »Wir – genaugenommen mein Vater – hat die Zucht aufgegeben. Ihm fehlt einfach die Zeit.«

      »Hohenstein ohne Pferdezucht kann ich mir gar nicht vorstellen«, erklärte Laura und nippte an ihrem Eiskaffee.

      »Ja«, pflichtete Markus ihr bei. »Das gehört zu Hohenstein wie ...«, er suchte nach einem passenden Vergleich, »… wie der Umstand, dass die Ländereien unserer Familie gehören. Das war so, ist so und wird immer so sein. Nicht wahr, Philipp?«

      »Wenn du es sagst?«, antwortete der Fürst. Katharina meinte in seinem Lächeln einen Hauch von Bitterkeit zu entdecken, den sie sich nicht erklären konnte. Doch der Ausdruck war so flüchtig, dass sie annahm, sie habe ihn sich eingebildet.

      *

      Am nächsten Tag gegen Mittag brütete Katharina gerade über einer Klageschrift, als das Telefon auf dem Schreibtisch läutete. Sie zögerte etwas, bevor sie den Hörer abhob. Sicher ein Anrufer für Herrn Schulz, dem Rechtsanwalt, dem

      das Büro gehörte. Zu Katharinas Überraschung war die Rechtsanwaltsgehilfin, Frau Fischer, in der Leitung.

      »Fürst von Hohenstein möchte Sie sprechen.«

      Philipp? Verwirrt, aber angenehm überrascht, nahm Katharina das Gespräch entgegen. »Ja?«

      »Katharina! Ich hoffe, ich störe nicht?«

      Das Herz der Komtess schlug schneller, als sie die dunkle Stimme hörte. »Von Ihnen lass ich mich gerne stören, Philipp.«

      »Das höre ich gerne. Haben Sie gerade Mittagspause?«

      »Nein, ich formuliere gerade eine Klageschrift. Aber wenn Sie in der Nähe sind, verschiebe ich die Arbeit.«

      Philipp seufzte. »Ich bin zu Hause. Leider komme ich heute hier auch nicht weg.«

      In Katharina stieg Bedauern auf. Sie hätte den Fürsten gerne getroffen. Sie wollte es sich kaum eingestehen, doch schon jetzt, am zweiten Tag, vermisste sie die gemeinsamen Ausritte. Wenn sie neben ihm ritt, fühlte sie sich frei und geborgen zugleich. Zudem löste seine Nähe ein Kribbeln in ihr aus, das sehr angenehm war. Sie war eindeutig verliebt.

      »Können wir uns heute Abend sehen?«, fragte sie hoffnungsvoll.

      »Leider nein«, sagte Philipp bedauernd. »Ich fürchte sogar, ich bin die ganze Woche zu beschäftigt.«

      »Das ist schade.«

      »Ja, aber leider nicht zu ändern. Ich wollte Sie fragen, ob wir Samstag zusammen etwas unternehmen? Als Ausgleich sozusagen.«

      Katharinas Herz tat vor Freude einen Sprung. Den ganzen Tag mit Philipp zusammen sein! Die Aussicht war wunderbar. Etwas Schöneres konnte sie sich nicht vorstellen. »Nichts, was ich lieber täte.«

      »Also abgemacht.« Aus Philipps Stimme klang ehrliche Freude. »Ich hole Sie um zehn Uhr bei Ihrer Tante ab. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich muss Schluss machen. Da ist ein Anruf auf der anderen Leitung.«

      Beschwingt legte Katharina auf. Sie lächelte, und ihre blauen Augen blitzten vor Vorfreude. Sie würde mit Philipp einen Ausflug machen. Den ganzen Tag wären sie zusammen! Auf einmal ging ihr die Arbeit viel leichter von der Hand.

      *

      Philipp legte den Hörer auf die Gabel und gönnte sich einen Moment, in der er dem Gespräch nachspürte. Katharinas Stimme klang ihm noch im Ohr, und die Freude, die er darin gehört hatte. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Er hatte den Eindruck, dass Katharina sich in ihn verliebte. Ihm selbst schien, als habe er sich in dem Augenblick in die Komtess verliebt, als er sie das erste Mal erblickte.

      Das Telefon läutete erneut und riss ihn endgültig aus seinen angenehmen Gedanken. Herr Rehmann war am Apparat.

      »Durchlaucht, wie gut, dass ich Sie erreiche. Ich rufe wegen des Kredits an.«

      »Hatten

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