Kult-Krimis: 26 Romane & Detektivgeschichten. Friedrich Glauser

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Kult-Krimis: 26 Romane & Detektivgeschichten - Friedrich  Glauser

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       Friedrich Glauser

      Kult-Krimis: 26 Romane & Detektivgeschichten

      Wachtmeister Studer + Matto regiert + Die Fieberkurve + Der Chinese + Der Tee der drei alten Damen

      Books

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       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-7583-497-3

      Inhaltsverzeichnis

       Wachtmeister Studer (1936)

       Matto regiert (1936)

       Die Fieberkurve. Wachtmeister Studers neuer Fall (1938)

       Der Chinese. Wachtmeister Studers dritter Fall (1939)

       Krock & Co. Wachtmeister Studers vierter Fall (1941)

       Gourrama. Ein Roman aus der Fremdenlegion (1940)

       Der Tee der drei alten Damen (1940)

       Kriminalgeschichten

       Inhaltsverzeichnis

       Einer will nicht mehr mitmachen

      Der Fall Wendelin Witschi zum ersten Billard und alkoholismus chronicus Felicitas Rose und Parker Duofold Läden, Lautsprecher, Landjäger Noch einer, der nicht mehr mitmachen will Zimmer zu vermieten Interieur der Familie Witschi Der Fall Wendelin Witschi zum zweiten Der Daumenabdruck The Convict Band Witschis Schießstand Anastasia Witschi, geb. Mischler Schwomm Liebe vor Gericht Der Fall Witschi zum dritten und vorletzten Male Der Autodieb Besuche Mikroskopie Der Fall Wendelin Witschi zum letztenmal Spritztour und Ende

       Inhaltsverzeichnis

      Der Gefangenenwärter mit dem dreifachen Kinn und der roten Nase brummte etwas von »ewigem G'stürm«, – weil ihn Studer vom Mittagessen wegholte. Aber Studer war immerhin ein Fahnderwachtmeister von der Berner Kantonspolizei, und so konnte man ihn nicht ohne weiteres zum Teufel jagen.

      Der Wärter Liechti stand also auf, füllte sein Wasserglas mit Rotwein, leerte es auf einen Zug, nahm einen Schlüsselbund und kam mit zum Häftling Schlumpf, den der Wachtmeister vor knapp einer Stunde eingeliefert hatte.

      Gänge… Dunkle lange Gänge… Die Mauern waren dick. Das Schloß Thun schien für Ewigkeiten gebaut. Überall hockte noch die Kälte des Winters.

      Es war schwer, sich vorzustellen, daß draußen ein warmer Maientag über dem See lag, daß in der Sonne Leute spazieren gingen, unbeschwert, daß andere in Booten auf dem Wasser schaukelten und sich die Haut braun brennen ließen.

      Die Zellentüre ging auf. Studer blieb einen Augenblick auf der Schwelle stehen. Zwei waagrechte, zwei senkrechte Eisenstangen durchkreuzten das Fenster, das hoch oben lag. Der Dachfirst eines Hauses war zu sehen – mit alten, schwarzen Ziegeln – und über ihm wehte als blendend blaues Tuch der Himmel. Aber an der unteren Eisenstange hing einer! Der Ledergürtel war fest verknüpft und bildete einen Knoten. Dunkel hob sich ein schiefer Körper von der weißgekalkten Wand ab. Die Füße ruhten merkwürdig verdreht auf dem Bett. Und im Nacken des Erhängten glänzte die Gürtelschnalle, weil ein Sonnenstrahl sie von oben traf.

      »Herrgott!« sagte Studer, schoß vor, sprang aufs Bett – und der Wärter Liechti wunderte sich über die Beweglichkeit des älteren Mannes – packte den Körper mit dem rechten Arm, während die linke Hand den Knoten aufknüpfte.

      Studer fluchte, weil er sich einen Nagel abgebrochen hatte. Dann stieg er vom Bett und legte den leblosen Körper sanft nieder.

      »Wenn Ihr nicht so verdammt rückständig wäret«, sagte Studer, »und wenigstens Drahtgitter vor den Fenstern anbringen würdet, dann könnten solche Sachen nicht passieren. – So! Aber jetzt spring, Liechti, und hol den Doktor!«

      »Ja, ja!« sagte der Wärter ängstlich und humpelte davon.

      Zuerst machte der Fahnderwachtmeister künstliche Atmung. Es war wie ein Reflex. Etwas, das aus der Zeit stammte, da er einen Samariterkurs mitgemacht hatte. Und erst nach fünf Minuten fiel es Studer ein, das Ohr auf die Brust des Liegenden zu legen und zu lauschen, ob das Herz noch schlage. Ja, es schlug noch. Langsam. Es klang wie das Ticken einer Uhr, die man vergessen hat aufzuziehen; Studer pumpte weiter mit den Armen des Liegenden. Unter dem Kinn durch, von einem Ohr zum andern, lief ein roter Streifen.

      »Aber Schlumpfli!« sagte Studer leise. Er nahm sein Nastuch aus der Tasche, wischte sich zuerst selbst die Stirne ab, dann fuhr er mit dem Tuch über das Gesicht des

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