Dracula. Брэм Стокер
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Editorische Anmerkung
Dieser Text basiert auf folgender Ausgabe:
Dracula : Ein Vampyr-Roman / Bram Stoker. Autoris. Übers. aus d. Engl. von Heinz Widtmann, 2. u. 3. Aufl., Leipzig, 1926: M. Altmann
Er wurde komplett überarbeitet, der neuen deutschen Rechtschreibung von 2006 angepasst und mit erklärenden Fußnoten versehen. Wo zweckmäßig wurden Wörter, Bezeichnungen und Begriffe auch einer aktuelleren Schreibung angepasst.
J. Schulze, Verleger
Leben und Werk
Abraham »Bram« Stoker (✳ 8.11.1847 bei Dublin; † 20.04.1912 in London) war ein irischer Schriftsteller, der hauptsächlich durch seinen Roman Dracula bekannt wurde.
Bram Stoker wird als drittes von sieben Kindern geboren. Die Eltern sind Abraham Stoker und Charlotte Matilda Blake Thornley.
Bis zu seinem siebten Lebensjahr leidet Stoker unter einer rätselhaften Krankheit, die ihn ans Bett gefesselt hält. Er erholt sich auf unerklärliche Weise. Seiner eigenen Aussage nach, hat ihn diese Erfahrung ein Leben lang beeinflusst.
1864 beginnt er ein Studium der Geschichte, Literatur, Mathematik und Physik am Trinity College in Dublin. Er zeichnet sich als außergewöhnlicher Athlet und Student aus. Anschließend erhält er eine Beamtenstellung bei der Dienstaufsichtsbehörde der Justizverwaltung in Dublin Castle. Aber hier wird er nicht lange glücklich.
Er arbeitet gleichzeitig als Journalist und Theaterkritiker und schreibt Artikel für das Dublin University Magazine. 1872 wird seine erste Kurzgeschichte The Chrystal Cup veröffentlicht. 1875 folgt die Kurzgeschichte The chain of Destiny. 1876 verfasst er den Bericht The Duties of Pretty Sessions in Ireland.
Sein Interesse am Theater und eine von ihm verfasste positive Rezession führt zu einer lebenslangen Freundschaft mit dem Schauspieler Henry Irving.
Stoker heiratet 1878 Florence Balcombe, die auch von Oscar Wilde umworben wird. Die kleine Familie zieht nach Chelsea in London, wo er als Manager von Irvings Lyceum Theatre arbeitet. Durch die Arbeit für Irving findet er Zugang zur Londoner Gesellschaft, wo er unter anderem auf den Maler James McNeill Whistler und den Autoren der Sherlock-Holmes-Geschichten Sir Arthur Conan Doyle trifft. Stoker wird Irvings Sekretär und bereist mit ihm die Welt. Daneben arbeitet er als Buchautor. Silvester 1879 wird sein Sohn Irving Noel geboren.
1881 erscheint Under The Sunset, Stokers erstes Buch, eine Sammlung von acht Kindermärchen.
1890 erscheint der erste Roman The Snak’s Pass. Im gleichen Jahr trifft Stoker bei einer okkulten Sitzung den ungarischen Professor Arminius Vámbéry, der ihm von der Legende des rumänischen Fürsten Vlad III. Drăculea erzählt. Man ist sich heute größtenteils einig, dass Stoker daraus die Figur des Vampirs Dracula entwickelte. In den nächsten Jahren ist er mit der Recherche zu historischen und kulturellen Details seiner Geschichte beschäftigt. Sieben Jahre arbeitet Stoker an dem Buch, bis es am 18. Mai 1897 erscheint.
Bis zu seinem Tod veröffentlicht Stoker noch weitere Kurzgeschichten und Romane, die aber heute größtenteils in Vergessenheit geraten sind.
Bekannt ist und bleibt er für Dracula. Leider erlebt Stoker den weltweiten Erfolg seines Buches nicht mehr. Er stirbt 1912 in bescheidenen Verhältnissen in London. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt.
Zu Ehren des Autors verleiht die Vereinigung der amerikanischen Horrorschriftsteller seit 1987 jährlich in verschiedenen Kategorien den Bram Stoker Award. Erhalten haben ihn unter anderem Stephen King, Clive Barker, Dean Koontz und Joyce Carol Oates.
Graf Dracula ist der berühmteste Vampir der Literaturgeschichte. Ins kollektive Gedächtnis gelangte er vor allem auch durch zahlreiche Verfilmungen des Stoffes. Schon Christopher Lee, Bela Lugosi, Klaus Kinski und Gary Oldman haben Dracula Gestalt verliehen.
Dracula steht am Anfang einer ganzen Reihe von Geschichten über Vampire, die in der Romantik und später im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Thema der Literatur wurden.
Zur Zeit der Romanvorlage, Ende des 19. Jahrhunderts, ist Siebenbürgen (eng. Transylvania) ein Teil der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn und liegt im Königreich Ungarn. Heute zählt dieses Gebiet zu Rumänien.
Der Roman ist in Form von Tagebucheinträgen, Telegrammen und neidergeschriebenen Tonbandmitschnitten sehr geschickt und aufwendig konstruiert. Stoker gelingt damit der zu seiner Zeit sehr moderne Kunstgriff, die Protagonisten durch das Lesen der Korrespondenz und der Tagebücher in die Gedanken der anderen Personen vordringen zu lassen. Der Leser wird somit gleichzeitig zu einem unsichtbaren Mitwisser.
Der historische Vlad III., genannt »Der Pfähler«, war ein Adliger aus der Walachei, der im 15. Jahrhundert lebte. Sein Stammschloss ist heute allerdings nicht bekannt. Er trug den Beinamen Drăculea (Rumänisch für »Sohn des Drachen«), was Stoker allerdings fälschlicherweise mit »Sohn des Teufels« übersetze. Vlad war berüchtigt für seine Grausamkeit im Kampf gegen die Türken und Ungarn. Seine Feinde ließ er bei lebendigem Leib auf Pfähle spießen. Trotz seiner Grausamkeit verlor er letztlich den Krieg gegen die Türken, nachdem er mehrmals vom Thron gestoßen worden war, zurückkehrte und immer wieder die Seiten in der Auseinandersetzung