Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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ihrem Vorhaben, zu ihrem eigenen Erstaunen, wo nicht zu ihrer großen Beschämung.

      Ich will – ich muss so offen mit Euch sprechen, wie ich es mit der armen, lieben Hetty täte, wäre das süße Kind noch am Leben, fuhr sie fort, und wurde blass, statt rot. Denn die kühne Entschlossenheit, von der sie getrieben wurde, hielt die sichtbare Wirkung, welche ein solcher Schritt in der Regel bei einer ihres Geschlechts hätte hervorbringen müssen, zurück, ja, ich will alle anderen Gefühle in dem einen ersticken, das jetzt das mächtigste in mir ist. Ihr liebt die Wälder und das Leben, das wir hier in der Wildnis führen, fern von den Wohnungen und Städten der Weißen?

      Wie ich meine Eltern liebte, Judith, als sie noch lebten! Dieser Platz wäre mir wie die ganze Schöpfung, wäre nur einmal dieser Krieg ordentlich vorüber, und hielten sich die Ansiedler entfernt!

      Warum dann ihn verlassen? Er hat keinen Eigentümer – wenigstens keinen, der ein besseres Recht als das meinige geltend machen kann, und das trete ich Euch freiwillig ab. Wäre es ein Königreich, Wildtöter, ich glaube, ich würde mit Freuden dasselbe sagen. Lasst uns dann dahin zurückkehren, nachdem wir erst den Priester im Fort aufgesucht haben, und ihn nie wieder verlassen, bis Gott uns abruft in jene Welt, wo wir die Geister meiner armen Mutter und Schwester finden werden.

      Eine lange nachdenkliche Pause trat nun ein; Judith hatte sich das Gesicht mit beiden Händen bedeckt, nachdem sie sich gezwungen, einen so offenen Antrag auszusprechen, und Wildtöter sann eben so bekümmert als erstaunt nach über die Meinung der Sprache, die er so eben gehört. Endlich brach der Jäger das Schweigen, und sprach in einem Tone, der bis zur Zartheit gedämpft war durch seinen Wunsch nicht zu beleidigen.

      Ihr habt das nicht wohl bedacht, Judith, sagte er – nein, Eure Gefühle sind aufgeregt durch alles was sich jüngst zugetragen, und weil Ihr Euch ohne Verwandte und Freunde in der Welt glaubt, seid Ihr allzu hastig, jemand zu finden, der die Stellen der Verlorenen ausfülle.

      Lebte ich in einem ganzen Schwarm von Freunden und Verwandten, Wildtöter, ich würde dennoch denken wie ich jetzt denke – sagen was ich jetzt sage, erwiderte Judith, die noch immer mit den Händen ihr liebliches Angesicht verhüllte.

      Dank Euch, Mädchen, Dank Euch von Grund meines Herzens. Indessen ich bin nicht der Mann, der den Vorteil eines schwachen Augenblicks benützen sollte, wo Ihr Eure eigenen großen Vorteile vergesst, und meint, die Erde mit allem, was sie enthält, sei in diesem kleinen Canoe. Nein – nein – Judith, es wäre ungroßmütig von mir; was Ihr mir angeboten habt, kann nie in Erfüllung gehen!

      Es kann wohl, und das ohne dass Eines Ursache zur Reue hätte, versetzte Judith mit einer Heftigkeit des Gefühls und Benehmens, die sie auf einmal die Hände von den Augen wegziehen machte. Wir können die Soldaten veranlassen, unsere Habseligkeiten auf dem Weg zurückzulassen, bis wir zurückkehren, wo wir sie dann leicht ins Haus schaffen können; der See wird nicht mehr vom Feind heimgesucht werden, während dieses Krieges wenigstens; alle Eure Häute könnt Ihr leicht bei der Garnison verkaufen. Dort könnt Ihr die wenigen uns notwendigen Lebensbedürfnisse einkaufen, denn ich wünsche jenen Ort nie wieder zu betreten; und, Wildtöter, fuhr das Mädchen fort, und lächelte mit einer Holdseligkeit und Natürlichkeit, dass es dem jungen Mann schwer wurde, ihr zu widerstehen, – zum Beweis, wie gänzlich ich die Eurige bin und zu sein wünsche, wie gänzlich ich wünsche, Nichts zu sein als Euer Weib, soll gleich das erste Feuer, das wir nach unsrer Rückkehr aufmachen, angezündet werden mit dem Brokatkleid, und unterhalten werden mit allen Sachen, die ich besitze, und die Ihr für das Weib, mit dem Ihr zu leben wünscht, nicht passend findet!

      Ach, weh! – Ihr seid ein einnehmendes und liebliches Geschöpf, Judith; ja, das alles seid Ihr, und niemand kann das leugnen, der Wahrheit unbeschadet. Diese Bilder sind den Gedanken gefällig, aber sie möchten nicht so glücklich ausfallen, als Ihr jetzt meint. Vergesst daher alles, und lasst uns Schlange und Hist nachrudern, als ob von der Sache gar nicht die Rede gewesen wäre.

      Judith war tief gekränkt, und was Mehr ist, tief betrübt. Es lag eine Ruhe und Festigkeit in Wildtöters Benehmen, welche ihre Hoffnungen gänzlich erstickte, und ihr zeigte, dass diesmal ihre außerordentliche Schönheit doch verfehlt hatte, die Bewunderung und Huldigung zu erwecken, die ihr sonst immer entgegenkamen. Man sagt, Frauen vergeben denen selten, die ihr Entgegenkommen missachten; aber dies hochsinnige und heftige Mädchen hegte nie, weder damals noch später, auch nur einen Schatten von Erbitterung gegen den offenen und freimütigen Jäger. Im Augenblick war das vorwiegende Gefühl der Wunsch, sich zu vergewissern, ob kein Missverständnis obwalte. Nach einer weitern, peinlichen Pause brachte sie daher die Sache zu einem Ende durch eine Frage, die zu einfach war, um eine Missdeutung zuzulassen.

      Gott verhüte, dass wir uns für’s spätere Leben Reue bereiten durch einen Mangel an Offenheit jetzt, sagte sie. Ich hoffe, wir verstehen einander wenigstens. Ihr wollt mich nicht zum Weib nehmen, Wildtöter?

      Es ist besser für beide, wenn ich Eure unüberlegte Hast mir nicht zu Nutze mache, Judith. Wir können uns nimmermehr heiraten.

      Ihr liebt mich nicht, – Euer Herz ist vielleicht nicht imstande mich zu achten, Wildtöter!

      Alles und Jedes in guter Freundschaft, Judith – Alles, meine Dienste und mein Leben selbst. Ja, ich wollte so Viel für Euch wagen, in diesem Augenblick, als für Hist selbst; und das ist so Viel gesagt, als ich nur zu Gunsten einer Tochter des Weibes sagen kann. Ich glaube, ich fühle mich gegen Keine von beiden so gesinnt – merkt es, Judith, ich sage Keine! – als möchte ich Vater und Mutter verlassen – wenn Vater und Mutter noch lebten, was jedoch nicht der Fall ist – oder wenn beide noch lebten, so fühle ich mich gegen kein Weib so gesinnt, dass ich Jene verlassen möchte, um ihr anzuhängen.

      Das ist genug, antwortete Judith mit beschämter und erstickter Stimme. Ich verstehe ganz, was Ihr meint. Heiraten könnt Ihr nicht ohne Liebe; und diese Liebe fühlt Ihr für mich nicht. Antwortet nicht, wenn ich recht habe, denn ich verstehe Euer Schweigen. Dies schon für sich wird peinlich genug sein.

      Wildtöter gehorchte und antwortete nicht. Länger als eine Minute hielt das Mädchen ihre glänzenden Augen auf ihn geheftet, als wollte sie in seiner Seele lesen; während er im Wasser spielend da saß, wie ein gestrafter Schulknabe. Dann senkte Judith selbst ihre Ruderschaufel ins Wasser, und trieb das Canoe von der Stelle weg, mit einer so widerstrebenden Bewegung, als die Gefühle, welche sie dazu veranlassten. Wildtöter jedoch unterstützte ruhig ihre Anstrengung und bald waren sie auf der spurlosen Bahn, die der Delaware eingeschlagen.

      Auf der Fahrt nach dem Vorsprung ward kein Wort mehr zwischen Wildtöter und seiner schönen Begleiterin gewechselt. Da Judith im Vorderteil des Canoe’s saß, wandte sie ihm den Rücken zu, sonst hätte vermutlich der Ausdruck ihres Gesichts ihn veranlasst, einige begütigende, tröstende Worte der Freundschaft und Achtung gegen sie zu wagen. Was man kaum hatte erwarten sollen – sie empfand noch immer keine Bitterkeit gegen ihn, obwohl ihre Farbe häufig von der flammenden Röte der kränkenden Beschämung zur Blässe der getäuschten Erwartung überging. Kummer, tiefer herzinniger Kummer jedoch war das vorwaltende Gefühl, und dieser verriet sich auch in einer nicht zu missdeutenden Weise.

      Da Keines von beiden sich sehr anstrengte mit Rudern, war die Arche schon angekommen und die Mannschaft ausgeschifft; ehe das Canoe mit den zwei Nachzüglern den Vorsprung erreichte. Chingachgook war ihr vorgekommen und befand sich schon in einiger Entfernung waldeinwärts auf einer Stelle, wo die beiden Pfade, der nach der Garnison und der zu den Dörfern der Delawaren führende, sich trennten. Auch die Soldaten hatten sich schon in Marschlinie gestellt, nachdem sie zuvor die Arche hatten wegtreiben lassen, gänzlich gleichgültig gegen ihr Schicksal. Alles das sah Judith, aber sie beachtete es nicht. Der Glimmerglas hatte keine Reize mehr für sie; und als sie den Fuß an’s Land gesetzt, schlug sie sogleich den Pfad der Soldaten ein, ohne einen einzigen Blick hinter sich zu werfen. Selbst an Hist ging sie vorbei, ohne von ihr Kunde zu nehmen; und dies bescheidene

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