Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Der Mayor hatte es gespürt und blickte unbehaglich und hilfesuchend den kleinen Mann mit der roten Nase an, der direkt neben ihm stand.

      Da stieg der Reiter vom Pferd und trat an die Vorbautreppe heran.

      »Hör zu, Dicker, wenn du hier der Mayor bist, so möchte ich dir sagen, daß wir die lieben Boys aus Texas sind. Wir haben 17.000 Rinder von Cheerbake heraufgetrieben. Und jetzt bringen wir die Dollars, die wir dabei gemacht haben, in eure dreckige Zigarrenkistenstadt. Hast du das kapiert, Alter?«

      Der Bürgermeister war kein Mann von großer Überlegung, seine anfängliche Angst war verflogen, gereizt erwiderte er:

      »Ihr befindet euch hier in Ellsworth. Das ist keine dreckige Zigarrenkistenstadt, verstanden!«

      Der Cowboy war mit zwei schnellen Sprüngen oben auf dem Vorbau und stand dicht vor Miller.

      »Hör zu, Lad. Dieser Ton mißfällt mir erheblich.«

      Er wandte sich um, stützte sich mit der Linken gegen einen Vorbaupfeiler und sah zu seinen Leuten hinüber.

      »He, Boys! Netter Empfang, was? Sollen wir ihnen ein paar von unseren Kunststücken vorführen?«

      »Klar, Geg!« riefen mehrere Reiter.

      Blitzschnell hatte der Cowboy auf dem Vorbau seinen Colt in der Rechten, stieß ihn nach vorn und jagte rasch hintereinander fünf Schüsse über die Straße, die drüben im Barber-Shop die Fenster zertrümmerten.

      Ganz plötzlich hielt der Schütze inne und blickte auf einen braunen Wallach, der in der Seitengasse neben dem Smoky-Saloon an einem Querholm angebunden war.

      »He, wenn das nicht Ben Thompsons Pferd ist, will ich meinen Sattel ungekocht verschlingen!«

      Die andern musterten das Pferd jetzt auch. Und auch sie schienen das Tier zu kennen.

      »Loppy, lauf rüber in den Saloon. Ben wird vielleicht mit dem Salooner ein Spiel machen.«

      Einer der Reiter stieg vom Pferd und ging mit hölzernen Reiterschritten auf den Saloon zu.

      Nach einer Minute kam er wieder, in der rechten Hand hielt er einen langläufigen Revolver, dessen Knauf mit zwei silbernen Andreaskreuzen ausgelegt war.

      »Geg!« rief er und hob die Waffe hoch. »Das ist alles, was ich gefunden habe!«

      »Bens Colt!« brüllte Geg. »Und wo steckt Ben selbst?«

      »Ich weiß es nicht.«

      Unendlich langsam drehte Geg sich zu dem Bürgermeister um, stemmte die Fäuste in die Hüften, kniff die Augen ein und wog sich herausfordernd auf den Außenkanten seiner Stiefelsohlen.

      »He, Fettwanst! Lobby hat den Colt eines Mannes gefunden, den wir verdammt gut kennen. Die Bleispritze gehört Ben Thompson. Solltest du vielleicht wissen, wo Bennie ist?«

      Es war einen Augenblick still. Dann hörte man den Bürgermeister sagen:

      »Ja, er ist im Gefängnis!«

      Geg wich einen halben Schritt zurück und ließ die Hände von den Hüften fallen.

      »Was war das?« fragte er völlig entgeistert.

      »Er ist im Gefängnis!«

      Der Cowboy stieß einen kleinen Piff durch die Lücke in seinen Schneidezähnen.

      »Sag das doch noch mal.«

      »Ben Thompson ist im Gefängnis«, wiederholte der Mayor schon etwas zaghafter.

      Da traf ihn eine so gewaltige Ohrfeige, daß er zurück gegen den Schmied prallte.

      »Ben Thompson ist im Gefängnis?« röhrte Geg. »Das ist ja wohl der beste Witz, den der alte George Peshaur bis heute gehört hat. Und du hast ihn wohl einsperren lassen, he?«

      Miller trat vor. Seine linke Wange war brandrot.

      »Ja, ich habe ihn einsperren lassen!«

      Loppy war inzwischen mit Thompsons Colt neben Geg auf dem Vorbau angekommen.

      Geg riß dem Kameraden die schwere Schußwaffe aus der Hand und hielt sie blitzschnell auf die linke Schulter des Mayors.

      »Wo ist das Gefängnis?«

      In den Moment der absoluten Stille hinein schnitt eine harte, metallische Stimme; sie kam drüben von der wartenden Postkutsche her.

      »Du solltest lieber fragen: Wo ist der Sheriff?«

      Geg warf den Kopf herum und sah drüben in zwanzig Yards Entfernung den Kopf und die Schultern des Postfahrers.

      »Was willst du, Staubschlucker?« krächzte er.

      »Reiß das Maul nicht so auf, Pe­shaur!« rief Wyatt kalt zurück.

      »He!« Wieder stieß der Cowboy den Zahnlückenpfiff aus. »Der Rumpelkisten-Jonny kennt mich! Das ist schon besser!«

      In diesem Augenblick beging der Bürgermeister in seiner Unbedachtsamkeit einen ziemlich großen Fehler. Er trat einen halben Schritt vor und brüllte:

      »Verschwinden Sie jetzt, Mann. Wir haben genug an Ben Thompson!«

      Geg Peshaur riß blindwütig den Colt hoch und wollte ihn dem Major auf den Schädel schmettern.

      Da peitschte ein Schuß auf, und der schwere Revolver mit den beiden silbernen Andreaskreuzen wurde dem Cowboy aus der Hand gerissen.

      Der Schuß war von der Overland-Kutsche gekommen.

      Peshaur und seine Freunde starrten verblüfft zu dem Schützen hinüber.

      Da rief der Postfahrer: »Du hast verdammt schlechte Manieren, Peshaur! Die hättest du besser unten in Texas gelassen.«

      Aus dem Gesicht des Cowboys war plötzlich alle Farbe gewichen. Er stieß mit einem blitzschnellen Ruck seine Rechte zum Colt, riß die Waffe heraus – und mußte erleben, daß ein zweiter Schuß vom Kutschbock der Overland her ihm auch diese Waffe aus der Hand riß.

      Peshaur spreizte die Hände, hob sie an und brüllte plötzlich wie ein waidwund geschossenes Tier:

      »Du verdammter Skunk! Du elender Staubfresser…«

      Die Cowboys blickten in stummer Anspannnung zu dem Mann auf dem Kutschbock hinüber.

      Der stieg jetzt vom Wagen und kam langsam zurück, auf den Vorbau zu.

      Die Cowboys starrten ihn mit harten Augen an.

      Aber niemand rührte sich.

      Wyatt Earp hatte keine Waffe in der Hand. Er würde jetzt in der nächsten Minute das tun, was er in seinem ganzen weiteren Leben tun sollte und was vielleicht auch der Grundtick seines Erfolges war: Er ging langsam die Vorbautreppe hinauf und hielt dem Mayor die Rechte hin.

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