Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller

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Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller

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sind nach Osten entflohen."

      "Hm, Hm! Na meinetwegen, werden schon von sich hören lassen. Wie kommt denn der junge Kaw allein hier in die Steppe?"

      "Schneeflocke war als Späher ausgesandt."

      "So. Na da haben sie ja gerade den Gescheitesten geschickt."

      Der Trapper hatte von dem Gefangenen erfahren, was er erkunden wollte; von Wert war es ihm, zu wissen, daß die Kaws von Süden herankamen und die Cheyennes im Osten standen.

      "Der junge Krieger hat die Wahrheit berichtet, es ist gut. Wir sind nicht Gegner der Kaws, aber wir wissen nicht, wie sie über uns denken, und müssen Schneeflocke deshalb gefangen halten. Es wird ihm nichts geschehen, wenn er sich ruhig verhält.

      Man fesselte den jungen Mann und ließ ihn sich in die Büsche legen.

      "Jetzt, Puck, mein Junge, legst du dich schlafen, ich und Sam Walker wollen Wache halten. Du, Paul, giebst ein wenig auf den Gefangenen acht." Puck suchte sich ein Ruheplätzchen, während die beiden Prairiejäger sich zu einem Rundgang durch das Gehölz anschickten.

       Inhaltsverzeichnis

      Etwa sechzig Meilen entfernt von dem Gehölze, welches den Grauen Bären und seine Begleiter barg, und nach Osten zu, lagerten in einer leichten Einsenkung des Bodens, die Ben und Jim genannten Männer mit dem finster dreinblickenden Mr. James Osborne.

      Nach einem längeren Schweigen äußerte Ben, der Mann mit der Narbe und dem adlerartigen Profil: "Seid verdrießlich, Mister Osborne, begreife das, macht aber die Sache nicht besser."

      "Verwünscht", sagte Osborne mit bösem Gesichtsausdruck, "daß uns die Schufte so weit nach Norden getrieben haben, brauche lange Zeit, um wieder nach Hause zu kommen."

      "Immer noch besser, als sie hätten uns erreicht und eine Lassoschlinge um den Hals gelegt und zugezogen", brummte Jim, "macht das Vigilanzkomitee wenig Umstände."

      "Was wollen sie mir denn thun?" fuhr Osborne heftig auf. "Es war eine Thorheit, daß ich mit euch davonjagte; ließ mich verblüffen."

      "Na", lachte Ben, "müßt dem Frieden doch nicht ganz getraut haben, ehrenwerter Sir, waret doch geschwinde genug dabei, fortzurennen."

      "Wollte natürlich mit dem Gesindel nichts zu thun haben, hätten mich vielleicht geteert und gefedert, weil ich zwei braven Gentlemen aus dem Gefängnis geholfen hatte."

      "Schlimme Sache, daß Johnson nicht mehr dort war; war ein Richter nach unserm Herzen", meinte Ben.

      "Ja, schlimm genug", sagte Osborne, "machte mir auch einen Strich durch die Rechnung, daß der ehrliche Johnson fehlte."

      Nach einer Weile fuhr er fort: "Also vor weiterer Verfolgung haltet ihr uns hier sicher?"

      "Denke wohl", meinte Ben, "waren hart hinter uns her, die Bursche von Garfield, aber war ein Glück, daß wir auf die Spuren der Indianer trafen und diese kreuzen konnten. Dürfen jetzt lange suchen, bis sie die Hufe unsrer Pferde von denen der Cheyennes zu unterscheiden vermögen."

      "Nun, einer ist unter den Verfolgern", sagte Osborne und stierte vor sich hin, "der eine Sache nicht so leicht aufgiebt. Aber Leute", fragte er dann, und seine Unruhe ward bemerkbar, "wie wollt ihr mich, und in welcher Zeit, nach Arkansas bringen?"

      "Haben die von Garfield unsre Spur verloren", sagte Jim, "oder die Verfolgung aufgegeben, so schlagen wir einen Haken nach Osten, und ihr könnt in acht bis zehn Tagen in eurem County sein. Aber Sir, kalkuliere, wird euch auch dort der Richter ins Gebet nehmen; die von Garfield kennen euch und werden nicht ruhig bleiben; hat Aufsehen gemacht, das Verschwinden des Jungen."

      "Pah", entgegnete Osborne, "möchte wissen, was man mir anhaben wollte? Mein Neffe ist in der Prairie erschlagen worden. Der Richter von Garfield hat als Coroner sein Verdikt gefällt und den Totenschein ausgestellt, was will man mehr? Zeugen bringen, die anders aussagen? Woher nehmen? Weder Johnson, noch die beiden Burschen, welche ich bei mir hatte, als ihr uns überfielet, sind irgendwo aufzutreiben. Haben die beiden auch beschworen, den Leichnam des Jungen gesehen zu haben. Nein, ist nichts gegen mich zu machen. James Osborne fängt man nicht so leicht. Und daß ich euch aus dem Gefängnis geholfen haben soll? Laßt Sie's doch beweisen, wenn sie können. Weile ich nur erst wieder in meinem Staate, bin ich sicher genug, und da bringt mich so rasch als möglich hin, soll euer Schade nicht sein."

      Ben hatte mit düsterer Stirn vor sich niedergeblickt, als von Osbornes Neffen die Rede war.

      "Wollte, der Junge lebte noch", sagte er dann, und etwas wie ein Seufzer entrang sich seiner Brust.

      Jim lachte: "Wird zuweilen sentimental, der Geier, Mister Osborne, müßt ihm das zu gute halten."

      "Es scheint mir", sagte dieser, "habt schlimmere Dinge auf dem Kerbholz, Ben, als diesem Grünschnabel hingeholfen zu haben."

      "Hol euch der Teufel, Sir", zischte dieser ingrimmig, "wollte, ich hätt's nicht gethan. Habe manches auf dem Kerbholz, sagt wahr, aber nichts, was mich so reut, wie diese That."

      "Na, geschehen ist geschehen, lohnt nicht, darüber nachzudenken. Habe lange genug an der Grenze gelebt, um zu wissen, daß Menschenleben in der Steppe nicht viel gelten."

      "Werdet wohl euer Kerbholz auch reichlich voll haben, Sir", meinte Jim mit rohem Gelächter.

      Osborne warf ihm einen giftigen Blick zu und entgegnete scharf: "Laßt eure unpassenden Bemerkungen, Jim. Ist das der Dank, daß ich euch aus der Schlinge geholfen habe? Wenn der Konstabler recht hatte, hielt man euch für zwei lang gesuchte und sehr wertvolle Vögel. War den Leuten noch gut erinnerlich, die Geschichte von dem erschlagenen Fellhändlern und den hingeschlachteten Auswanderern."

      "Haha!" lachte Jim höhnisch auf, "sage wie ihr, Mister Osborne, erst beweisen, erst beweisen."

      "Denke doch, Leute", meinte ruhig Osborne, "thut gut und zieht ein Haus weiter nach Westen, dürfte euch der Boden hier zu heiß werden, mit der Zeit. Hat im verflossenen Jahre ein Büchsenmacher Anzeige gemacht von einigen Räubern, die ihn angefallen haben, hat ganz gute Signalements von zweien gegeben, vermute, besitzen diese alle Grenzbehörden."

      "Verd-t", knurrte Jim, "erinnert mich nicht an die Geschichte. Sehe noch den höllischen Zwerg und den alten Trapper vor mir. Will mit den beiden nicht wieder zusammenkommen, wenn ich ihnen nicht hinterrücks eine Kugel in den Schädel jagen kann."

      "Also, wird besser sein, wendet euch mehr nach Westen; Kalifornien ist ein schönes Land."

      "Hm, hängen dort so gut wie hier."

      Sie schwiegen eine Weile, und Ben sagte dann: "Wundere mich, daß wir auf so viel Pferdespuren geraten sind, ohne eine einzige Rothaut gesehen zu haben, müssen ja zu Tausenden in der Steppe umherschweifen."

      "Gut genug, daß wir keine getroffen haben; sind uns die Cheyennes nicht sehr gewogen."

      "Denke, Jim", ließ Ben sich wieder vernehmen, "heiraten jeder eine Indianersquaw und lassen uns in die Nation aufnehmen, sind dann sicher genug in der Steppe."

      Jim lachte: "Wird geratener sein, es erst einmal im Goldlande zu versuchen, lohnt sich

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