Sämtliche Werke von William Shakespeare. Уильям Шекспир

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Sämtliche Werke von William Shakespeare - Уильям Шекспир

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style="font-size:15px;">       Klingts wie geborstne Glocken: sinnlos Zeug,

       Wie es von Typhons Schlund hervorgebrüllt

       Noch Bombast schiene. Bei dem schalen Wust

       Liegt breit und faul Achilles auf den Polstern,

       Lacht aus der tiefen Brust ihm lauten Beifall,

       Ruft: Herrlich! Das ist Agamemnon völlig!

       Nun spiel mir Nestor! Räuspre, streich den Bart

       Wie er, wenn er zu reden Anstalt macht! –

       Er tuts und triffts, wie Nord und Süd sich treffen,

       So ähnlich wie Vulkan der Gattin ist,

       Doch Freund Achill ruft nochmals: Meisterhaft!

       's ist Nestor ganz! Jetzt spiel ihn mir, Patroklus,

       Wie er sich nachts beim Überfall bewaffnet. –

       Und dann – wie klein! – muß selbst des Alters Schwachheit

       Zur Posse dienen; hustend räuspert er,

       Schiebt, krankhaft fuschelnd, an des Panzers Hals

       Die Nieten ein und aus, und bei dem Spaß

       Stirbt Herr Großmächtig, schreit: Genug, Patroklus!

       Schaff Rippen mir von Stahl, sonst spreng ich alle

       Vor übermäßger Lust! – So dient den beiden

       All unsre Fähigkeit, Natur, Gestalt,

       Besondre Gab und allgemeine Art,

       Vollbrachte Tat, Entwurf, Befehl und Plan,

       Aufforderung zum Kampf, Antrag um Stillstand,

       Erfolg und Mißgeschick, was ist und nicht ist,

       Zum Stoff für Albernheit und Parodie.

      NESTOR

       Und von dem schlimmen Beispiel dieser zwei,

       Die, wie Ulysses sagt, die Meinung krönt

       Mit Herrscherton, ward mancher angesteckt.

       Ajax, voll Eigendünkels, trägt das Haupt

       So hoch gezäumt, so trotzig wie der breite

       Achilles, bleibt in seinem Zelt wie jener,

       Gibt Schmäuse den Partein, schimpft unsre Waffen,

       Als wär er ein Orakel, hetzt Thersites,

       Den Schalksnarrn, der wie Münze Lästrung prägt,

       Durch niedrigen Vergleich uns zu besudeln,

       Mit Schimpf und Hohn zu schmähn auf unsre Drangsal,

       Wie sehr uns auch ringsher Gefahr bedroht.

      ULYSSES

       Sie lästern unsre Politik als Feigheit,

       Sie stoßen Weisheit aus dem Rat des Kriegs,

       Verlachen Vorbedacht und würdigen

       Nur Tat der Faust – die stille Geisteskraft,

       Die prüft, wie viele Hände wirken sollen,

       Wenns Zeit erheischt, und durch mühsame Schätzung

       Voraus bestimmt, wie zahlreich sei der Feind,

       Das alles hält man keines Fingers wert,

       Bettarbeit nennt mans, Stubenkrieg und Schreibwerk,

       So daß der Widder, der die Mauern bricht,

       Und die Gewalt und Sturmkraft seiner Wucht

       Den Rang hat vor der Hand, die ihn gezimmert,

       Ja selbst vor denen, die mit List und Klugheit

       Scharfsinnig seine Wirkung angeordnet.

      NESTOR

       Dies eingeräumt, so gilt Achilles' Pferd

       Viel Thetissöhne!

       Trompetenstoß.

      AGAMEMNON

       Horcht! Wes die Trompeten?

       Sieh, Menelaus!

      MENELAUS

       Von Troja!

       Äneas tritt auf.

      AGAMEMNON

       Was führt Euch hieher?

      ÄNEAS

       Ist dies

       Des großen Agamemnon Zelt?

      AGAMEMNON

       Ja, dieses.

      ÄNEAS

       Darf einer, der ein Herold ist und Fürst,

       Mit offner Botschaft nahn des Königs Ohr?

      AGAMEMNON

       Noch sichrer, als geschützt vom Arm Achills,

       Vor allen griechschen Häuptern, die einsdmmig

       Als Haupt und Feldherrn Agamemnon ehren.

      ÄNEAS

       Höflich Gewähren; Sicherheit vollauf. –

       Wie mag, wer diesen höchsten Blicken fremd,

       Von andern Sterblichen ihn unterscheiden?

      AGAMEMNON

       Wie?

      ÄNEAS

       Ich frag, auf daß ich Ehrfurcht in mir wecke

       Und ein Erröten auf die Wange rufe,

       Beschämt, so wie Aurora, wenn sie kühl

       Zum jungen Phöbus schaut.

       Wer ist der Gott im Amt, der Helden lenkt?

       Wer ist der Hochgebieter Agamemnon?

      AGAMEMNON

       Der Troer höhnt uns, oder Trojas Ritter

       Sind überfeine Hofherrn.

      ÄNEAS

       Hofherrn so mild und adlig, ohne Wehr,

      

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