MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста. Виктор Зиборов

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MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста - Виктор Зиборов

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entgeistert.

      „Warte nur ab, du erfährst bald jede Menge über uns“, sagte Macvol.

      Überwältigt von allem und völlig ahnungslos, wie er denn überhaupt jemanden retten sollte, starrte Willi zum Ende der Wiese hin. Beinahe ließ ihn diese scheinbar trügerische Idylle mit ihren Gärten und bunten Häusern alles andere vergessen.

      „Meine Eltern werden mich bestimmt schon vermissen“, katapultierte sich Willi ins Hier und Jetzt zurück und rief es Macvol, der sich bereits in Richtung der Hütten in Bewegung gesetzt hatte, hinterher.

      „Keine Sorge, es kann nichts passieren. Ich habe eine Hülse für dich organisiert.“

      Macvol drehte sich zu Willi um, der wie angewurzelt stehengeblieben war.

      „Du hast eine Hülse organisiert? Und was genau hat das jetzt mit mir und meinen Eltern zu tun?“, prustete Willi heraus.

      „Die Hülse vertritt dich, ohne dass jemand bemerken wird, dass du nicht da bist“, sprach Macvol in beruhigendem Tonfall. „Allerdings kann eine Hülse nicht sprechen. Aber sie kann sich wehren! Ich denke da zum Beispiel nur an deine Pausenaktivitäten in der Schule. Sie könnte also für dich auch sehr nützlich sein. Eine Hand wäscht schließlich die andere“, lachte der Zwerg und hüpfte ungeduldig von einem Bein zum anderen.

      „Eine Hülse? Dann ist ja alles in bester Ordnung! Allerdings reden meine Eltern nur allzu gern mit mir. Was mache ich, wenn meine Mutter wissen will, wie mein Tag war? Sie fragt mich leidenschaftlich gern nach all meinen Erlebnissen – und zwar täglich!“

      Willi war außer sich.

      „Du machst gar nichts, du bist ja hier“, entgegnete Macvol lachend. „Deine Hülse wird sich schon etwas einfallen lassen, bleib mal locker.“

      Das sagte ja genau der Richtige, dachte Willi. Der ständig taumelnde Zwerg war für seine Begriffe eine Spur zu locker. Willi hoffte immer noch, er würde bald aufwachen und feststellen, dass das alles nur ein Traum war. Da das Aufwachen aber auf sich warten ließ, lief er dem Zwerg hinterher. Je näher sie der Zwergenortschaft kamen, desto freudiger hüpfte Macvol über die Gräser. Willi verspürte zunehmende Wärme auf seiner Brust und griff instinktiv dorthin. Zu seiner Verwunderung hielt er das Amulett in seiner Hand. Er trug es an einer Kette um den Hals, war jedoch irritiert, da er sich nicht erinnern konnte, es je angelegt zu haben. Während Willi noch grübelte, gelangten sie zu einer Pforte. Macvol, der vorangeschritten war, blieb stehen und äußerte ihm gegenüber eine Geste, die wahrscheinlich „Stehen bleiben“ bedeuten sollte. Jedenfalls blieb Willi auf der Stelle stehen und blickte gespannt zum Tor.

      Macvol krächzte aufgeregt und wedelte heftig mit seinen kurzen Armen. Willi erkannte, dass er sich mit einem grimmig drein schauenden Zwerg unterhielt. Hin und wieder blickte dieser skeptisch zu Willi hinüber und verzog dabei sein Gesicht so sehr, dass sich seine Hutspitze mit nach unten bog. Nach ein paar Minuten winkte ihm Macvol zu und lachte ihn aufmunternd an. Langsam setzte sich Willi in Bewegung. Er fühlte, dass der Eingangszwerg jeden seiner Schritte genau beobachtete. Als sie beide das Tor passierten, fragte Willi Macvol, was sie eben so eifrig besprochen hatten.

      „Alle Zwerge sind in höchster Alarmbereitschaft. Pit, der Zwerg, mit dem ich eben gesprochen habe, vermutete, du könntest ein Agior sein.“

      Macvol sprach in ruhigem, beinahe gelangweiltem Ton und lächelte verschmitzt vor sich hin.

      „Ein AGIRO, ein AG …, was sollte ich sein?“, keuchte Willi hinter dem Zwerg.

      „Ein A-g-i-o-r“, sagte der Zwerg fast jeden Buchstaben einzeln aussprechend. „Agiore sind die Spitzel des - “

      Macvol hielt inne und blickte auf einmal wieder sehr traurig zu Willi hinauf. Willi fiel auf, dass dessen Hut schon viel besser passte und er erschrak ein wenig, weil er zum ersten Mal die Augen des Zwergs sah. Sie waren sehr klein und wirkten überaus klug. In ihnen spiegelte sich der Himmel, sodass Willi die Farbe nicht ausmachen konnte.

      Macvol setzte erneut an und flüsterte beinahe:

      „Agiore sind die Spitzel des mächtigen Zauberers Hobjark, der uns alle töten will. Sie können jede Gestalt annehmen und sind deshalb sehr schwer zu erkennen. Aber nun bist du da und alles wird gut“, munterte sich der Zwerg selbst auf.

      Willi begriff noch immer nicht, welche Rolle er spielen sollte und dachte, dass Macvol sich wohl falsche Hoffnungen machte. Er wollte ihn jedoch nicht enttäuschen, weshalb er eine Weile schwieg. Sein Blick schweifte über die farbenfrohe Malerei an den Häusern und über die Gärten, in denen Blumen in allen Farben blühten und den holprigen Weg säumten. Und vor jedem Haus duftete es anders, mal nach Veilchen, mal nach Lavendel und dann nach Efeu.

      „Du musst mir noch einiges erklären. Ich verstehe im Moment nur Bahnhof“, sprengte Willi die Stille zwischen beiden, während sie auf eine runde, fast baufällige Hütte mit einer überdimensional großen, ovalen Tür zugingen.

      Willi hätte jede andere Hütte gern einmal von innen gesehen. Warum steuerten sie gerade auf diese zu? Sie war ockerfarben und hatte nichts Einladendes an sich. Über der riesigen Tür hingen tote Spinnen und getrocknete Kräuter, dessen Duft Willi unweigerlich einatmen musste. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass aus dem krummen Schornstein Rauch aufstieg, es also wenigstens warm sein würde.

      „Keine Sorge Willi, du wirst auf viele deiner Fragen eine Antwort bekommen. Hab noch ein wenig Geduld. Jetzt sollten wir uns wirklich beeilen, pass aber auf, wo du hintrittst. Die kleinen Weckel sind unsere letzten Glücksbringer. Man kann sie leicht übersehen.“

      Macvol sah in Willis fragendes Gesicht, setzte jedoch unverdrossen seinen federnden Gang Richtung Hütte fort. Vor der alten Kate angelangt, sprang die riesige Tür so schnell und leicht auf, dass der entstandene Luftzug Willis Haare zu Berge stehen ließ.

      „Warte bitte kurz, ich will uns nur anmelden“, flüsterte Macvol Willi zu, der gerade eingetreten war.

      Er ging zum Ende des langen Flurs, bis Willi ihn nicht mehr sah.

      Willi wartete ihm Foyer. Als er sich umsah, blieb ihm der Mund vor Erstaunen offen stehen. Der Eindruck von außen hatte sich innen ins blanke Gegenteil verwandelt. Er stand auf einem wunderschönen orientalischen Teppich, auf dem er auch gern gesessen hätte, so weich und gemütlich sah er aus. An den Wänden hingen beeindruckende Bilder von Zwergen und mysteriösen Geschöpfen, Kerzenleuchter und silberne Teller. Willi bemerkte erst jetzt, dass es angenehm nach Orange und Zimt roch.

      Von drinnen wirkte die Hütte sehr großzügig und hell. Willi schätzte sogar, dass hier mehr Platz war, als in seinem Elternhaus. Als er sich der Wand ein Stück näherte, entdeckte er winzige Wesen, die die Bilder malten. Er wich vor Schreck kurz zurück, betrachtete sie sich dann aber interessiert. Die kleinen Kreaturen lachten und schienen sehr zufrieden zu sein. Irgendwie sahen sie freundlich aus, dafür aber skurril. Sie hatten dicke Bäuche, waren beinahe rund und hatten dünne Ärmchen und Beinchen. Auf den sehr kleinen Köpfen saßen Hüte, die sich wie kleine, windige Würmer bewegten. Sie waren auffällig und unauffällig zugleich.

      Willi erkannte auch plötzlich warum: Ihre Körper waren grau, komplett grau. Selbst ihre Augen, die Willi beinahe nur mit einer Lupe hätte wahrnehmen können. Mit nichts als einem Pinsel bewaffnet, zeichneten sie die schönsten Gemälde. Die Farbe schien aus den Pinseln selbst herauszutreten, denn Willi konnte keine Farbeimer oder -paletten sehen. Das sind bestimmt die Weckel, staunte Willi und bemerkte

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