El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier. Brigitte Lamberts

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El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier - Brigitte Lamberts Krimi

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dann lassen Sie sich mal überraschen. Meine Freundin ist eine echte Künstlerin.«

      Sven trinkt von dem gekühlten Mineralwasser und schaut sich um. Viele Gäste sind noch nicht da, nur am Tisch direkt am Eingang sitzen zwei ältere Männer, trinken Wein und debattieren angeregt.

      Das Erste, was ihm auffällt, als die junge Frau die Gurkensuppe bringt, ist das moderne, formschöne Geschirr in hellem Weiß.

      Er nimmt die Stoffserviette und legt sie auf seinen Schoß, dann greift er nach dem Löffel. Auch das Besteck ist klassisch-modern. Schon der erste Löffel der Gurkensuppe ist ein Genuss. Viel frischer Dill, etwas Salz und Pfeffer, abgerundet mit Sahne, dazu gibt es auf einem kleinen Teller knusprig gebratenen Serranoschinken. Das ist eine sagenhafte Kombination, die leicht sämige, kalte Gurkensuppe und der etwas salzige und vor allem würzige Schinken. Sven ist begeistert. Als die junge Frau den lubina bringt, ist er voll des Lobes.

      »Die Suppe war exzellent, nun bin ich auf den Wolfsbarsch gespannt.«

      »Ich hoffe, der schmeckt Ihnen genauso gut, alles mallorquín.« Sven greift erneut zum Besteck, diesmal wurde ihm Fischbesteck neben den Teller gelegt. Er ist wieder angenehm überrascht: In Valdemossa in einer kleinen Tapas-Bar gibt es nicht nur stilvolles Geschirr, sondern auch Fischbesteck. Das hat er auf Mallorca so noch nicht erlebt. Meist gibt es billiges Blechbesteck, das ein Indiz für gute, originale Küche sein soll. Doch hier scheint es anders zu sein. Ihm macht es mehr Spaß, den Fisch mit Fischbesteck zu filetieren, statt mit einem einfachen Messer und einer Gabel.

      Er schaut auf den Fisch auf seinem Teller, der etwa so aussieht wie eine wohlgenährte Forelle, wären da nicht der fast quadratische Kopf mit dem recht breiten Maul und die gezackte Rückenflosse. Geschickt setzt er das Fischmesser an, schlitzt den Rücken auf und klappt eine Fischhälfte um. Vorsichtig befreit er das Fleisch von den Gräten und nimmt ein erstes Stück. Auch der im Ofen zubereitete Wolfsbarsch ist vorzüglich. Nur mit etwas Salz, Pfeffer und Knoblauch gewürzt, hat er viel Eigengeschmack, das Fischfleisch ist zart, ohne dass es auseinanderfällt, und die Kartoffeln schmecken nach Kartoffeln: mit Schale, halbiert und im Backofen gegart.

      Sven ist zum Platzen satt. Mittlerweile sind auch die anderen Tische auf der Terrasse besetzt, meist mit Einheimischen, so scheint es ihm. Jetzt würde er sich gerne eine Zigarette anstecken. Doch er hat schon vor Jahren aufgehört, und das ist auch gut so.

      Nur ganz selten überkommt ihn noch das Bedürfnis, den Rauch zu inhalieren und weit von sich zu blasen. Doch dann wird er mit einer erfreulichen Alternative überrascht. Die junge Frau bringt ihm einen eisgekühlten Patxaran.

      »Den habe ich nicht bestellt«, äußert Sven verwundert.

      »Der ist vom Haus, den Digestif bekommen unsere Gäste als Zugabe.«

      »Das ist eine tolle Idee. Der hilft nach dem guten und reichhaltigen Essen bestimmt, aber wieso gerade ein Patxaran?«

      »Er ist bekömmlich, nimmt das Völlegefühl und in dieser Tapas-Bar hat er Tradition.«

      »Wieso gerade hier?«, fragt Sven neugierig.

      »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber der Besitzer, von dem wir die Bar übernommen haben, hat das als Auflage in den Kaufvertrag geschrieben: Patxaran als Digestif für unsere Gäste, und das kostenlos.«

      »Können Sie sich das erklären?«

      »Er muss, aus welchen Gründen auch immer, eine Leidenschaft für den Patxaran gehabt haben. Davon zeugt auch ein Regal im Inneren der Bar mit lauter alten Fläschchen. Kommen Sie, ich zeige sie Ihnen.«

      Sven nimmt sein Glas und folgt der jungen Frau in die Bar.

      »Schauen Sie hier.«

      Sven blickt verblüfft auf ein Regal voll mit Patxaran-Fläschchen.

      »La cuenta, por favor«, ertönt es aus der hinteren Ecke der Bar. Jemand will die Rechnung und so wie die Stimme klingt, möglichst rasch.

      Interessiert betrachtet er die Fläschchen, die alle unterschiedliche Etiketten haben. Trotz der beeindruckenden Auswahl scheinen sie neueren Datums zu sein, bestimmt nicht aus früheren Jahrhunderten. Wäre auch zu schön gewesen, schmunzelt Sven.

      Die junge Bedienung kommt zurück. »Sie können gerne das eine oder andere Fläschchen erwerben.«

      »Ja, eine gute Idee.«

      »Sie reicht ihm eine Getränkekarte, die eine stattliche Auswahl an Patxaransorten zeigt.

      »Worin besteht der Unterschied?«, will Sven wissen.

      »Jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur. Die einen sind milder, die anderen kräftiger. Manche Hersteller fügen Kaffeebohnen hinzu, andere Zimtstangen. Sie sehen also, Patxaran ist nicht gleich Patxaran. Sie müssen aber auf das Güte- und Herkunftssiegel achten.«

      Sven schaut sie irritiert an.

      Sie lacht. »Ja, es gibt eine Aufsichtsbehörde zur Patxaran-Herstellung. Man will die Verbreitung von Nachahmerprodukten in minderer Qualität unterbinden.«

      Sie greift nach einem Fläschchen aus dem Regal und zeigt Sven das Gütesiegel. »Auf so ein Siegel müssen Sie achten.«

      »Das ist ja spannend. Wer kann mir da mehr erzählen? Vielleicht der Vorbesitzer? Den würde ich gern kennenlernen.«

      »Das tut mir leid, das geht nicht mehr.«

      Sven blickt sie fragend an.

      »Er ist leider verstorben.«

      »Schade!« Die Enttäuschung ist ihm anzumerken.

      Sie streicht sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr. »Aber wenn Sie mehr erfahren wollen über die Bar, den Patxaran und über Valdemossa, dann mache ich Sie gerne mit einem Freund bekannt.«

      »Und wer ist das?«

      »Er ist der Hausmeister des Klosters. Seine Familie lebt schon seit Generationen in Valdemossa. Er kommt immer mittags auf eine Kleinigkeit zu uns.«

      »Das wäre toll. Ich würde ihn gern zu einem Patxaran einladen.«

      Die junge Frau nickt Sven zu, dann greift sie nach zwei Tellern, die ihr eine etwas pummelige Frau in Kochschürze aus der Küche anreicht.

      Er nippt erneut an seinem Glas und setzt sich an einen kleinen Tisch mit Blick zur offenen Küche. Pass auf, der schmeckt köstlich und gleich hast du einen im Kahn, ermahnt er sich. Interessiert schaut er der Mallorquinerin zu, wie sie liebevoll das Essen auf den Tellern anrichtet.

      Die junge Deutsche bedient flink die Gäste auf der Terrasse. Immer wieder blickt er auf seine Armbanduhr. Langsam wird es Zeit für ihn, wieder nach Palma zurückzufahren. Er hat sich vorgenommen, heute noch mit seinem Reiseführer zu beginnen und Eindrücke aufzuschreiben. Der Verleger will bestimmt bald erste Resultate sehen. Er steht auf und geht zur Bar, um zu bezahlen.

      »Ihr Freund kommt wohl nicht mehr?«

      »Es sieht ganz danach aus, tut mir leid.« Die junge Frau balanciert schon wieder zwei Teller auf ihren Unterarmen. »Sonst ist er immer um diese Uhrzeit da.«

      »Wie

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