Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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komische Kutsche draußen vor dem Bungalow?«

      »In der Tat, Sir.«

      »Auf welchem Schrottplatz haben Sie die denn aufgetrieben? So etwas gehört doch ins Museum.«

      Sergeant Odgen grinste anzüglich. Er wechselte noch einige Sätze mit den übrigen Mitgliedern der Mordkommission und folgte dann Parker, der einladend die hohe, eckige Wagentür öffnete.

      »Hoffentlich fällt das Ding unterwegs nicht auseinander«, frotzelte Odgen weiter.

      »Hoffentlich nicht, Sir«, gab der Butler gemessen und würdevoll zurück. Dann ließ er den Motor anspringen und fuhr hinauf zur Ausfallstraße.

      Es ging steil hinauf.

      Parkers hochbeiniges Monstrum nahm diese Strecke mit der geballten Kraft einer gerade gezündeten Rakete. Sergeant Odgen wurde mit unwiderstehlicher Gewalt in seinen Sitz zurückgepreßt. Er schnappte mühsam nach Luft.

      »Sind... sind... Sie wahnsinnig?« fauchte er, als der obere Highway erreicht war.

      »Achtung, Sir, eine kleine Kurve«, kündete Parker ungerührt an. Er saß stocksteif, als habe er einen Ladestock verschluckt, am Steuer seines Wagens, der vor vielen Jahrzehnten einmal als Londoner Taxi gedient hatte.

      Sergeant Odgen dachte an eine normale Kurve.

      Er sollte sich sehr täuschen.

      Parker nahm diese Kurve mit einem Können, das einen versierten Rennfahrer vor Neid hätte erblassen lassen. Das hochbeinige Monstrum legte sich auf zwei Räder über und sirrte mit kreischenden Pneus hinaus auf den Highway. Dann fädelte Parker sich in den dort herrschenden Verkehr ein.

      Odgen war kreidebleich, als das geschehen war.

      Er ließ den Haltegriff los und wischte sich dicke Schweißperlen von der Stirn.

      »Mann«, sagte er dann mit versagender Stimme, »Mann, haben Sie mal als Steilwandfahrer gearbeitet?«

      »Bisher nicht, Sir«, gestand Parker, »aber ich muß gestehen, daß mich dieser Beruf kurzfristig reizen könnte!«

      *

      »Warum haben Sie den Namen von diesem Steve Morgan unterschlagen?« fragte Mike Rander, nachdem Sergeant Odgen das Hotelzimmer verlassen hatte und Parker ihm die zusätzlichen Einzelheiten seiner Erlebnisse gebeichtet hatte.

      »Ich fürchte, Sir, mein Gedächtnis ließ mich im entscheidenden Moment im Stich.«

      »Ich kann Ihnen das Gegenteil nicht nachweisen«, meinte Anwalt Mike Rander und lächelte amüsiert, »mit anderen Worten, Sie wollen diesen Steve Morgan umgehend aufsuchen, oder?«

      »Ich hoffe, Sir, Sie billigen meinen Entschluß.«

      »Nur dann, wenn ich mitkommen kann«, sagte Mike Rander. »Steve Morgan ist immerhin der mutmaßliche Mörder dieses Mark Evans. Ein gefährlicher Bursche also.«

      »Sir, ich wagte es nicht, Sie zu diesem Besuch einzuladen«, antwortete der Butler. »Darf ich bei dieser Gelegenheit fragen, wie Ihre Unterhaltung mit Mister Richard Hastings verlief?«

      »Nun ja, Hastings ist froh, daß wir bleiben und nachforschen. Er ist nach wie vor überzeugt, daß sein Sohn ermordet worden ist. Mit Beweisen oder Verdachtsmomenten konnte er allerdings nicht aufwarten. Er verläßt sich auf sein Gefühl.«

      »War Mister Hastings bekannt, warum nur so verzweifelt wenige Trauergäste den Sarg begleiteten, Sir?«

      »Das hat Hastings kaum überrascht. Er ist der Ansicht, daß sein Junge nur so lange interessant war, wie er zahlte und mit dem Geld nur so um sich warf. Nach Glenns Tod blieben die angeblichen Freunde einfach weg. Für sie gab’s nichts mehr zu holen.«

      »Konnten Sie feststellen, Sir, welche Personen dem Trauerzug folgten?«

      »Natürlich... Es handelte sich ja schließlich nur um sechs Personen. Da war erst einmal Richard Hastings, dann seine Frau, übrigens die zweite nach der Scheidung von der ersten, dann Hastings Sekretär und dann drei Herren seiner Ölgesellschaft. Das war schon alles.«

      »Überraschend, nicht wahr, Sir?«

      »Stimmt haargenau, Parker. Aber ich muß hier einschalten, daß Mister Hastings keinen Wert darauf legte, möglichst viele Trauergäste einzuladen. Er wollte die Beerdigungszeremonie bewußt klein halten.«

      »Recht ungewöhnlich, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, Sir.«

      »Stimmt schon, Parker, immerhin war er sein einziger Sohn. Na ja, vielleicht bekommen wir noch andere Erklärungen geliefert. Im Augenblick interessiert mich nur, warum man hinter Ihnen her ist. Sie scheinen da in einem Wespennest herumgestochert zu haben.«

      »Die Aktionen gegen meine bescheidene Wenigkeit, Sir, deuten einwandfrei darauf hin, daß der Verdacht Mister Hastings begründet ist. Warum würde man sonst versuchen, Ermittlungen hinsichtlich Glenn Hastings derart nachdrücklich zu stören.«

      »Vielleicht bekommen wir das aus diesem Steve Morgan noch heraus«, erwiderte der Anwalt. »Ich denke, wir sollten die Abendstunden nutzen und ihn dann mal in seinem Betrieb besuchen.«

      »Wenn Sie erlauben, Sir, treffe ich die entsprechenden Vorbereitungen«, antwortete der Butler, »es empfiehlt sich nämlich, einige Abwehrwaffen mitzunehmen.«

      Mike Rander kam zu keiner Antwort, denn in diesem Augenblick pochte es an der Tür zu seinem Hotelapartment. Auf das »Herein« von Rander erschien ein Boy und überreichte dem jungen Anwalt ein gut verschnürtes Päckchen in der Größe einer Zigarrenkiste.

      »Von wem stammt denn das?« erkundigte sich Mike Rander, während er dem Boy ein reichliches Trinkgeld gab.

      »Von Mister Hastings, Sir«, antwortete der Boy, um dann das Zimmer zu verlassen.

      »Von Hasting?« fragte Rander und drehte und wendete das Päckchen in der Hand. »Was mag er mir da geschickt haben, Parker?«

      »Vielleicht eine handlich verpackte Sprengladung, Sir«, erwiderte der Butler.

      »Ich weiß, Parker, Ihr Sinn für skurrile Witze ist ausgeprägt«, meinte Anwalt Rander. Er legte das Päckchen auf den Schreibtisch und wollte sich daran machen, die Verschnürung aufzuschneiden.

      »Ich wollte keineswegs scherzen, Sir«, gab der Butler zurück. »Wenn Sie erlauben, werde ich Ihnen die Arbeit des Aufschnürens abnehmen.«

      »Sie trauen dem Braten wirklich nicht?« fragte Rander und lächelte nun nicht mehr amüsiert.

      »Nein, Sir... Aber Sie könnten doch Mister Hastings anrufen und sich nach diesem Päckchen erkundigen.«

      »Das werde ich tun, Parker. Jetzt will ich es wissen...!«

      Mike Rander schielte nun besorgt auf das Päckchen, das sich in Parkers Hand befand. Nun spürte auch er die tödliche Bedrohung, die von diesem Geschenk ausging.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, werde ich mich hinüber ins Badezimmer begeben«, sagte Josuah Parker, »im Falle einer Explosion dürfte die Katastrophe dann auf ein erträgliches

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