Butler Parker 114 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Was soll denn das?« ließ Lady Simpson sich aus dem Fond des Wagens vernehmen. »Trinken Sie neuerdings heimlich, Mr. Parker?«
»Ich bitte höflichst um Entschuldigung«, gab der Butler gemessen und ohne Hast zurück. »Mir ging es darum, den Schützen einer Panzerfaust ein wenig aus dem Konzept zu bringen.«
»Wo ist dieser Lümmel?« Agatha Simpson wandte sich um und entdeckte den Morris, aus dessen Seitenfenster der Schütze erneut sein Ziel aufnahm.
Josuah Parker handelte inzwischen. Die Situation war recht günstig für seine Absichten. Auf der kaum befahrenen Landstraße war im Augenblick von einem entgegenkommenden Fahrzeug nichts zu sehen. Parkers schwarzbehandschuhte Hand glitt über die Kipphebel und Knöpfe des reichhaltig ausgestatteten Armaturenbretts und entschied sich für einen neutral aussehenden Hebel.
Bruchteile von Sekunden später schoß unter dem Heck von Parkers Wagen eine fettige Rußwolke hervor, die die Straße augenblicklich in finstere Nacht verwandelte. Zusätzlich sorgte der Butler dafür, daß sich eine kleine Öllache auf dem Asphalt ausbreitete.
Dann jagte er mit dem Monstrum durch einen niedrigen Graben in einen kleinen Garten und hielt.
Er hatte sich nicht verrechnet.
Die Panzerfaust war trotz der partiellen Sonnenfinsternis abgeschossen worden.
Dort, wo das hochbeinige Monstrum sich eben noch befand, zischte das feuersprühende Ungetüm durch die Luft und landete klatschend an der Steinmauer einer Feldscheune. Diese Mauer flog auseinander und verschwand hinter einem Vorhang aus Rauch und Staub.
Parker verließ bereits seinen Wagen und näherte sich der fetten Rußwolke.
Er brauchte nicht lange zu suchen.
Der Morris stand vor einem ansehnlichen Baum und hatte seine Wagenlänge um gut und gern zwanzig Zentimeter verkürzt. Er rauchte aus allen Fugen und war nicht mehr fahrtüchtig.
Anders erging es kaum den beiden Fahrzeuginsassen.
Der Fahrer lag neben der aufgesprungenen Tür und wußte nicht, was eigentlich geschehen war. Der Beifahrer, der die Panzerfaust abgeschossen hatte, lief humpelnd über eine Wiese und hatte die Absicht, sich in einer Gärtnerei zu verstecken. Weit bis dorthin war es nicht. Hinter einem weißgestrichenen Bretterzaun waren die Dächer der Treibhäuser deutlich zu erkennen.
Der Butler verzichtete nie auf seinen Universal-Regenschirm. Eine raffinierte und besser getarnte Waffe konnte man sich kaum vorstellen. Parker hob den Schirmstock und visierte mit der Spitze dieses Regenschirms den Flüchtenden an. Nachdem er auf den versteckt angebrachten Auslöseknopf gedrückt hatte, zischte ein von komprimierter Kohlensäure angetriebener Blasrohrpfeil dem Fliehenden nach.
Der Blasrohrpfeil war schneller.
Der Humpelnde wurde eingeholt und blieb plötzlich kerzengerade stehen. Dann faßte er ungläubig nach seiner rechten Gesäßhälfte und entdeckte darin zu seinem wahrscheinlich nicht geringen Entsetzen den bewußten Pfeil.
Er traute sich zuerst nicht, ihn aus den Muskeln hervorzuziehen. Schließlich ermannte er sich und tat es doch. Verwundert und ein wenig benommen betrachtete er den buntgefiederten Pfeil, merkte, daß dieser Gegenstand vor seinen Augen verschwamm und klappte dann zusammen, als sei er von einem unsichtbaren Blitz getroffen worden.
Parker wunderte sich darüber keinen Augenblick. Er selbst hatte die Pfeilspitze schließlich mit einem ungemein schnell wirkenden Präparat behandelt. Für einen Tiefschlaf des Getroffenen war damit gesorgt. Vor einer Viertelstunde war an ein Erwachen nicht mehr zu denken.
Parker ging zurück zur Rußwolke, umschritt sie und lüftete höflich seine schwarze Melone in Richtung der Fahrzeuge, die sich etwa zehn Meter vor dem nur langsam auflösenden Nebel stauten. Die Fahrer dieser Wagen hüteten sich, in die Dunkelheit vorzustoßen. Sie rätselten aber über dieses Phänomen, das sie sich nicht zu erklären vermochten.
Butler Parker widmete sich dem immer noch neben dem halb umgekippten Wagen liegenden Fahrer und stellte nach kurzer Prüfung fest, daß er keine ernsthaften Schäden davongetragen hatte. Bis auf ein paar Schrammen und Prellungen war der Mann in Ordnung.
Josuah Parkers Aufmerksamkeit wurde dann allerdings jäh abgelenkt.
Er hörte ein Kreischen von gequältem Metall und wußte sofort, daß irgendwo ein Wagengetriebe malträtiert wurde. Er hatte sich nicht getäuscht.
Agatha Simpson hatte es nicht länger im Fond des hochbeinigen Monstrums ausgehalten. Sie wollte auch etwas tun und hatte sich ans Steuer gesetzt. Sie mühte sich nun ab, den Wagen in Bewegung zu bringen.
Parker hätte sein Haupt am liebsten verhüllt, doch seine erstklassige Erziehung als Butler hinderte ihn daran. Zudem war es auch schon zu spät, um helfend einzugreifen. Lady Simpson hatte sowohl den Motor als auch das Wagengetriebe bezwungen und steuerte in verwegener Fahrt rückwärts auf den Straßengraben zu. Dabei verschätzte sich die unternehmungslustige Dame und rollte bedenkenlos durch ein Zierbeet, wobei sie sämtliche Blumen durcheinanderwirbelte.
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