Butler Parker 106 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 106 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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sich ein mittelgroßer, rundlicher Mann von etwa vierzig Jahren, der bereits über eine beachtliche Tonsur verfügte. Sein Haar war oben auf dem Kopf mehr als stark gelichtet und bildete eine Glatze.

      Dieser Mann blieb wie angewurzelt stehen, nachdem er auf Kathy einen schnellen und prüfenden Blick geworfen hatte. Dann wandte er sich an die beiden Träger.

      „Ihr Idioten!“ Er sagte es in schneidendem Ton.

      „Wieso denn?“ wollte der schlanke, junge Mann wissen, dessen Augen grünlich schimmerten.

      „Das ist sie nicht!“

      „Das ist Helen Winters“, behauptete der Mann im weißen Arztkittel nervös.

      „Das ist sie nicht“, wiederholte der Dickliche entschieden. „Ihr hättet euch das Foto besser ansehen sollen.“

      „Aber die roten Haare“, wehrte sich der junge Killer.

      „Eben“, stieß der Dickliche wütend hervor, „nur daran habt ihr blöden Hunde euch gehalten. Seht zu, wie ihr das wieder hinbekommt!“

      „Was denn?“ wollte die Arztimitation wissen.

      „Wie ihr die Kleine wieder los werdet“, entschied der Dicke. „Ich rufe inzwischen den Boß an.“

      „Moment mal, Melvin“, schaltete der junge Mann sich ein, „die können wir doch nicht wieder raus in den Verkehr schicken.“

      „Genau das habe ich gerade gemeint“, entschied der Dickliche erneut nachdrücklich. „Packt sie meinetwegen in den Krankenwagen und stellt die Karre irgendwo ab! Aber mit ’ner Toten auf der Trage, habe ich mich jetzt genau genug ausgedrückt?“

      Die beiden Killer sahen sich kurz an und nickten, während der Dickliche wieder das Feld räumte. Er schien ärgerlich zu sein, denn er schmetterte die Eisentür laut hinter sich ins Schloß.

      Kathy Porter hatte sich absichtlich ruhig verhalten und wußte nun mit letzter Deutlichkeit, was man mit ihr plante. Sie war zu einer unbequemen Zeugin geworden und sollte aus dem Weg geräumt werden. Der von dem Dicklichen vorgeschlagene Mord schien den beiden Männern überhaupt nichts auszumachen.

      Sie bauten sich neben der Trage auf, und sahen zu ihr hinunter. Kathy bückte zu ihnen empor, ängstlich, scheu wie ein Reh, bebend vor Angst. Sie konzentrierte sich instinktiv auf den jungen Mann, der sich nervös die Lippen leckte.

      „Bitte“, sagte Kathy zu ihm und produzierte gekonnt einige dicke Tränen.

      „Dein Pech, Hübsche“, erwiderte der junge Mann entschlossen.

      „Ich werde Ihnen ewig dankbar sein“, behauptet Kathy und versuchte sich aufzurichten. Dabei bemühte sie sich, ihm ihre volle und feste Brust zu zeigen. Sie hoffte, daß er dieses Signal verstand.

      „Man braucht ja nicht gerade alles zu überstürzen“, meinte der junge Mann beeindruckt und wandte sich an seinen Begleiter, der nur grinste. „Helen ist uns ohnehin durch die Lappen gegangen. Wir haben also reichlich Zeit.“

      „Melvin wird vor Wut schäumen“, mahnte der Mann im weißen Arztkittel.

      „Melvin kann mich mal“, brauste der junge Mann auf.

      „Okay, ich geh’ zu ihm rüber“, sagte der ältere Mann im weißen Arztkittel. „Zehn Minuten müßten für ihre ewige Dankbarkeit wohl reichen, oder?“

      „Ich geb’ dir ’ne Chance, Hübsche“, sagte der junge Mann, als er mit Kathy Porter allein war, „aber dafür erwarte ich was von dir, klar?“

      „Alles!“, schluchzte Kathy.

      Er beugte sich zu ihr hinunter und löste die stramm gezogenen, breiten Riemen, die ihre Unter- und Oberschenkel auf der schmalen Trage festhielten.

      „Ich könnte Sie umarmen“, schlug Kathy vor. Sie schluchzte vor Dankbarkeit auf, war hilflos und wehrlos. Dicke Tränen schimmerten in ihren Augen.

      „Tu’s doch“, sagte der Killer, der sich sicher fühlte und mit leichter Beute rechnete. Er schnallte den breiten Riemen los, der über Kathys Leib gespannt war, und löste die beiden schmäleren Riemen an ihren Handgelenken.

      Kathy beging nun keineswegs den Fehler, sofort aktiv zu werden. Dazu waren ihre Glieder zu sehr abgestorben. Sie brauchte noch einige Minuten, bis sie tätig werden konnte.

      Diese Minuten nutzte der Killer.

      Er kam sofort nachdrücklich zur Sache, riß Kathys Büstenhalter von ihrem Oberkörper und warf sich auf sie. Er rechnete fest mit ihrer grenzenlosen Dankbarkeit und erlebte eine grausame Enttäuschung. Kathy hatte nämlich etwas dagegen, von ihm bedrängt zu werden und schätzte es überhaupt nicht, daß er nach ihren Brüsten griff und dann noch zudringlicher werden wollte. Zuerst umschlang sie ihn zwar mit ihren Armen und schien seine Nähe zu suchen, dann jedoch schlug sie mit beiden Handkanten kurz und energisch zu.

      Der Killer blieb unbeweglich auf ihr liegen, zeigte aber kein Temperament mehr. Von einem plötzlichen Schlafbedürfnis erfaßt, sank er in einen Zustand, der einer echten Ohnmacht glich.

      Kathy stieß den Killer von sich, richtete sich auf und suchte erst mal nach der Waffe des Mannes. Sie fand sie in seinem Schulterhalfter. Der Schalldämpfer war abgeschraubt worden und nicht zu entdecken, worüber Kathy aber nicht in Panik geriet. Hauptsache, die Waffe war geladen und schußbereit.

      Sie hob horchend den Kopf und sah zur Tür hinüber, hinter der jetzt schnelle Schritte zu hören waren.

      Die Arztimitation und der dickliche Mann kehrten zurück. Wahrscheinlich wollten sie das zärtliche Zusammensein empfindlich stören. Kathy schaute sich um, huschte dann hinüber zu den Schaufensterpuppen und ging hier erst mal in Deckung.

      Eine Flucht zurück in die glasüberdachte Halle hätte zu viel Zeit gekostet und die Gangster nur animiert, aus allen Rohren auf sie zu schießen.

      Die Eisentür öffnete sich, die beiden Männer stürmten herein, blieben kurz stehen und rannten dann auf den ohnmächtigen Killer zu, der seitlich neben der Trage lag.

      „Das verdammte Miststück“, schimpfte der dickliche Melvin. „Los, Richie, lauf rüber in die Halle, weit kann sie noch nicht sein! Das Tor ist immerhin abgeschlossen.“

      Der Mann im weißen Kittel rannte los, während Melvin sich um den jungen Killer kümmerte. Er kam überhaupt nicht auf den Gedanken, daß sein Opfer sich noch in dem großen Raum aufhielt.

      Kathy hätte keine Schwierigkeiten gehabt, den Dicklichen niederzuschießen. Er hockte neben der Trage und bot sich an wie auf einem Präsentierteller. Doch Kathy brachte es nicht über sich, die Waffe in ihrer Hand abzudrücken. Kaltblütiger Mord war nicht ihr Metier. Wenn es sein mußte, wußte sie sich zu verteidigen, das durchaus, aber hier brauchte sie einen Anlaß unmittelbarer Art.

      Hinzu kam Richie, der jeden Augenblick wieder auftauchen konnte. Hörte er einen Schuß, wußte er mit Sicherheit, was sich hier abspielte. Dann war dieser Killer vorgewarnt und würde sich keine Blöße geben. Nein, Kathy entschloß sich, bis zur Rückkehr dieses Mann zu warten. Erst dann konnte sie etwas unternehmen.

      Er kam sehr schnell zurück.

      „Nicht

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