Dr. Brinkmeier Classic 6 – Arztroman. Sissi Merz

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Brinkmeier Classic 6 – Arztroman - Sissi Merz страница 5

Dr. Brinkmeier Classic 6 – Arztroman - Sissi Merz Dr. Brinkmeier Classic

Скачать книгу

      Max Brinkmeier wollte eben das Haus verlassen, als am Klingelstrang gezogen wurde. Es war Samstagabend und er war bei Anna Stadler, der Apothekerin von Wildenberg, zum Essen eingeladen. Die beiden kannten sich von Kindesbeinen an, hatten nun nicht nur beruflich miteinander zu tun, sondern waren auch privat befreundet. Daß die hübsche Blondine ein wenig in ihn verliebt war, wußte Max natürlich. Aber bisher hatte sie die Tatsache respektiert, daß sein Herz einer anderen gehörte.

      »Ich mache auf«, rief der Landarzt, während er die Stiege nach unten lief. Gleich darauf stand ihm eine elegante Blondine in mittleren Jahren gegenüber, die er noch nie gesehen hatte. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und flötete: »Sie können nur Max Brinkmeier sein. Josef hat mir viel von Ihnen erzählt. Und Sie sind Ihrem Vater wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.« Sie lächelte zuckersüß. »Ich bin Valeska Kaiser.«

      »Oh, aha.« Max erwiderte ihr Lächeln ein wenig gezwungen. »Sie wollen gewiß zu meinem Vater. Er hat mir gesagt, daß Sie hier in Wildenberg ein wenig Urlaub machen.«

      »Na ja, Urlaub würde ich das nicht nennen. Ich bin ja extra wegen ihm hier. Wissen Sie, wir haben uns in Meran so gut verstanden. Und es heißt ja nicht umsonst, nur wer die Sehnsucht kennt…« Sie lachte gekünstelt. »Ist er denn daheim?«

      »Ja, er ist oben. Warten Sie, ich sage ihm rasch Bescheid. Kommen Sie doch herein, es ist kalt draußen.«

      »Danke schön.« Valeska blickte sich neugierig um, während Max die Wohnung seines Vaters betrat, der bereits hinter dem Fenster in der guten Stube stand. »Ist sie es?« fragte er angespannt. Und als sein Sohn nickte, bat er eindringlich: »Schick sie weg, Max, bitte! Die Frau raubt mir den letzten Nerv. Und sie kennt die Bedeutung des Wortes ›nein‹ nicht.«

      »Mei, Vater, so einen schlechten Eindruck hat sie gar nicht auf mich gemacht«, hielt Max ihm entgegen. »Rede du halt mir ihr. Ich muß jetzt los, sonst komme ich zu spät zur Anna.«

      »Typisch! Du verbringst einen netten Abend mit der Stadlerin und ich…« Er verstummte, als die Tür zur guten Stube geöffnet wurde, und Valeska Kaiser freudestrahlend auf ihn zukam. »Josef, wie schön, daß du daheim bist. Ich habe mich schon so auf einen gemütlichen Abend in deiner Gesellschaft gefreut!« Sie maß auch Max mit einem interessierten Blick. »Dein Sohn kann uns gern Gesellschaft leisten, ich glaube, er ist ebenso nett wie du.«

      Der junge Landarzt verzog leicht gequält das Gesicht. »Ein andermal gerne, aber ich bin schon verabredet. Dann noch einen schönen Abend«, wünschte er und machte sich rasch aus dem Staub.

      Valeska lächelte nachsichtig. »Ihr Brinkmeiers seid ein bißchen schüchtern, nicht wahr? Das finde ich allerliebst!«

      Josef räusperte sich ungehalten. Er wünschte Max von Herzen einen langwierigen Notfall, damit diesem zumindest auch der Abend verhagelt wurde. Recht unfreundlich fragte er: »Hast vielleicht auch noch Hunger, Valeska? Ich fürchte, was ich da hab’, wird nicht für uns beide reichen. Und meine Hauserin hat heut abend frei. Vielleicht wäre es besser, du ißt beim Ochsenwirt zu Abend…«

      »Daran denke ich gar nicht, wenn wir zusammen sind«, meinte sie leichthin. »Weißt noch, was für eine schöne Zeit wir in Meran hatten? So könnte es doch wieder werden, finde ich…«

      »Das wird nicht möglich sein.« Brinkmeier senior setzte eine Leidensmiene auf. »Weißt, Valeska, in der Kur ging es mir doch viel besser als daheim. Da lebe ich sehr bescheiden. Wenn ich meinen Haferschleim gegessen hab’, heißt es auch schon bald wieder, ab ins Bett. Ich muß mich schonen.«

      »Aber es ist ja erst acht Uhr am Abend. Das finde ich doch ein wenig übertrieben. Weißt was? Ich glaube, ich sollte dich ein bisserl aufmöbeln. Jetzt koche ich uns was Feines und dann gönnen wir uns noch ein Flascherl Wein. Was sagst?«

      »Wein? Nein, das geht nicht. Dann muß ich wieder die ganze Nacht sauer aufstoßen. So willst mich doch net quälen. Und wenn ich am Abend ein schweres Essen zu mir nehme, leide ich unter Alpträumen und Verdauungsstörungen.«

      Valeska hob leicht die Augenbrauen. Sie wirkte nicht sehr begeistert. Josef hoffte schon, sie abgeschreckt zu haben, doch sie ließ sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen.

      »Dann sitzen wir halt nur beisammen und machen uns einen gemütlichen Abend«, schlug sie unverdrossen vor. »Vielleicht mit etwas flotter Musik?«

      Josef war zu großer Form aufgelaufen. Er genoß es, sich als unleidlichen Mummelgreis darzustellen. »Musik? Davon bekomme ich Ohrensausen. Ich fürchte, Valeska, du bist einfach noch viel zu aktiv für einen alten Mann wie mich. Das hat keinen Sinn.«

      »So? Der Meinung bin ich nicht. In Meran warst ein flotter Tänzer, daran erinnere ich mich noch ganz genau. Wennst also glaubst, ich nehme dir hier deine Show ab, dann…«

      »Au, auweh! Ich hab’ ganz vergessen, mir den Rücken einreiben zu lassen. Jetzt kommen wieder die Schmerzen.« Er schaute sie treuherzig an. »Sag, Valeska, wo du gerade hier bist, wärst so lieb und würdest das übernehmen? Die Afra ist ja weg und…«

      Nun reichte es der Besucherin aber doch. »Am besten legst dich ins Bett, dann wird es schon besser werden«, riet sie ihm kalt. »Und deinen Haferschleim kannst allein essen!« Damit rauschte sie aus dem Zimmer und knallte die Tür erbost hinter sich zu.

      Josef Brinkmeier lächelte zufrieden. Er war zwar überzeugt, daß er Valeska damit noch nicht endgültig in die Flucht geschlagen hatte, doch er war sie zumindest fürs Erste los…

      Währenddessen verbrachte Max einen netten Abend bei Anna Stadler. Sie hatte einen saftigen Schweinsbraten mit Knödeln und Blaukraut auf den Tisch gebracht und dafür bereits Lob geerntet. Max wußte die deftige Küche seiner bayerischen Heimat durchaus zu schätzen. »Das war etwas, das ich in Ruanda doch vermißt habe«, gab er zu, ohne lange nachzudenken. »Du bist wirklich eine gute Köchin, Anna. Steckst voller Überraschungen.«

      »Die Julia versteht sich wohl nicht so aufs Kochen«, stichelte die hübsche Apothekerin. Ihre unterschwellige Eifersucht auf Dr. Julia Bruckner, die Frau, der Dr. Brinkmeiers Herz gehörte, hatte neue Nahrung erhalten, als diese in Wildenberg zu Besuch gewesen war. Über Weihnachten hatte Anna sich überzeugen können, daß die beiden ein Herz und eine Seele waren. Sie hatte erwartet, daß Julia bleiben und Max endlich heiraten würde. Schließlich waren sie schon seit über zehn Jahren ein Paar. Doch die Arbeit in Afrika schien der engagierten Medizinerin mehr bedeuten als ihre Liebe zu dem jungen Landarzt. Anna konnte das nicht verstehen. Und sie fand es ungerecht. Hätte Max ihr die gleichen Gefühle entgegengebracht, wie sie ihr Herz bewegten, er wäre in ihrem Leben immer die Nummer eins gewesen. Doch leider sahen die Tatsachen anders aus.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной,

Скачать книгу