Mami Bestseller 2 – Familienroman. Marianne Schwarz
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»Das hatte ich dir doch bereits gesagt, Rufus.«
»Nun ja, ich dachte… Es hätte ja sein können…«
»Warum bist du gekommen, Rufus?« fragte Dorothee nun kühl. Sie hatte bereits begriffen, daß es keineswegs ein Sinneswandel war, der Rufus Toelken hergeführt hatte.
»Warum ich gekommen bin, Dorothee? Ja, siehst du, das ist nicht so einfach zu erklären. Und ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.«
»Ich glaube nicht, daß ich dich noch einmal falsch verstehen kann, Rufus.«
»Tatsächlich nicht? Das klingt ein bißchen bitter, oder? Nun ja, wie dem auch sei, Dorothee, ich will ganz offen sein. Deine Aussage, daß ich der Vater deines Kindes sei, hat mich völlig unvorbereitet getroffen. Ich zweifle diese Tatsache nicht an, keine Frage, denn ich vertraue dir.«
»Sollte ich mich da nun etwa geschmeichelt fühlen?« fragte Dorothee bitter.
»Nein, nein, durchaus nicht. Du darfst mich nicht falsch verstehen. Ich nehme die Tatsache so, wie sie ist. Was mich nun aber in echtes Erstaunen versetzt hat, ist nämlich etwas ganz anderes. Du bist die erste, mit der ich darüber rede, wohl auch die einzige, denn hier geht es ja um meine ganz persönlichen Gefühle, und ich hoffe auf deine Vertraulichkeit und dein Verständnis.«
»Ich höre«, sagte Dorothee knapp und goß ihrem unerwarteten Gast Tee ein.
»Ja, also, es ist so, daß ich mich über diese Vaterschaft freue. Nein, nein, Dorothee, bitte verstehe mich jetzt nicht schon wieder falsch, das hat nichts mit uns beiden zu tun«, fügte er dann rasch hinzu, fast schon ein bißchen hastig. Er hatte wohl wirklich Sorge, einen unerwünschten Eindruck zu erwecken. »Zwischen uns ist ja alles klar«, fuhr er also eilig fort. »Wir haben ja bereits alles besprochen.«
»Du hast gesprochen, Rufus. Das ist richtig.«
»Nun ja, wie dem auch sei. Jedenfalls hat sich an unserer Vereinbarung nichts geändert. Ich aber scheine mich insofern geändert zu haben, als ich jetzt begonnen habe, über Ehe und Familie anders zu denken als bisher.«
Er lächelte selbstgefällig, wartete wohl auf eine Bemerkung Dorothees, die aber ausblieb.
»Kurz gesagt, Dorothee«, fuhr er also fort, »ich habe eingesehen, daß es in meinem Alter an der Zeit ist, eine Familie zu gründen. Und ich möchte Vater werden. Das ist eine überraschende Erkenntnis für mich, aber sie ist mir nicht unangenehm. Nein, durchaus nicht. Warum ich nun zu dir gekommen bin…«
»Das soll doch wohl nicht doch noch ein Heiratsantrag werden?« Dorothees Stimme klang skeptisch, durchaus nicht erfreut.
»Dieses Thema ist doch abgehakt, Dorothee.« Rufus Toelken war ungeduldig, er wollte sich jetzt nicht mehr unterbrechen lassen. »Du bist verheiratet, und du hast mir ja auch erklärt, daß dir an einer Ehe mit mir nichts liegt. Und so kann ich dir ja nun auch ganz offen sagen, daß ich, wenn ich nun eine Familie gründen will, natürlich eine junge Frau an meiner Seite haben möchte. Das bin ich, denke ich, schon meiner gesellschaftlichen Stellung schuldig. Und ich will noch ehrlicher sein, Dorothee«, fügte er schnell hinzu, als fürchtete er eine Antwort Dorothees, »ich weiß auch schon, welche Frau ich heiraten möchte. Sie kommt aus den allerersten Kreisen dieser Stadt und ist eine echte Schönheit. Ich schmeichele mir sagen zu können, daß sie meinen Antrag wohl höchstwahrscheinlich nicht ablehnen wird. Allerdings gibt es da ein einziges Problem, und darum bin ich jetzt hier bei dir. Als Bittsteller sozusagen.«
»Ach, das ist doch nun wirklich eine Rolle, die ganz und gar nicht zu dir paßt, Rufus«, sagte Dorothee mit eiskaltem Spott.
Rufus Toelken reagierte nicht darauf.
»Ich möchte nicht als unehelicher Vater geoutet werden, Dorothee«, sagte er sachlich. »Und das ist meine Bitte an dich. Ich möchte, daß du mich nicht als den Vater deines Kindes nennst. Das ist möglich, eine Mutter kann eine solche Auskunft verweigern. Ich habe dir ja bereits angeboten, daß ich finanziell zu meiner Verantwortung stehen werde. Ich bin bereit, dir eine einmalige großzügig bemessene Abfindung zu leisten, aber ich möchte dafür dein Versprechen, deine Versicherung, meinen Namen unerwähnt zu lassen. Das ist es, warum ich zu dir gekommen bin. Ich weiß, du bist eine kluge, großzügige Person, ich weiß, ich werde auf dich zählen können. Sollte man nicht vielleicht doch einmal über eine Adoption nachdenken?«
»Verlasse bitte meine Wohnung, Rufus«, sagte Dorothee eisig und setzte sich erst gar nicht in den Sessel, in dem sie gerade hatte Platz nehmen wollen. »Sofort. Und nimm deine Blumen mit. Ich hoffe, dir nie wieder zu begegnen. Nie wieder, und das meine ich so, wie ich es sage.«
»Ja, aber…«
»Ich werde deinen Namen verschweigen. Aber nicht etwa, um dich zu schonen, sondern weil ich mich schäme, einen Menschen wie dich so falsch eingeschätzt zu haben. Und vor allem – weil ich meinem Kind einen solchen Vater ersparen will.«
»Aber Dorothee, wir können doch über alles reden.«
»Geh jetzt!« sagte Dorothee. »Zwischen uns gibt es nichts mehr zu reden. Nie mehr.«
*
Dorothees Zorn hielt ein paar Tage an, und im Grunde war er sogar hilfreich. Er hinderte sie daran, schmerzliche Gedanken zu entwickeln. Etwa in der Form, daß sie ihres Alters wegen hinter einer jüngeren Frau zurückstehen müßte. Solche Gedanken wären in ihrer Situation zwar naheliegend gewesen, aber Dorothee blieb glücklicherweise davon verschont. Sie hatte genug Selbstwertgefühl. Sie hatte es nicht nötig, andere Frauen ihrer Jugend wegen zu beneiden. Und konnte sie nicht sogar stolz darauf sein, in ihrem Alter noch einmal schwanger geworden zu sein?
Ja, sie war stolz. Stolz und glücklich.
Wenn es da nicht doch diese winzige Charakterschwäche gäbe, die ihr allmählich tatsächlich zu schaffen machte. Sie fand einfach nicht den Mut, sich nach außen hin zu ihrer Schwangerschaft, zu ihrer späten Mutterschaft zu bekennen. Sie war zwar im allgemeinen eine kluge und vernünftige Frau, und sie empfand diese Schwäche selbst als lächerlich, aber sie konnte sich nicht darüber hinwegsetzen. Bis jetzt jedenfalls noch nicht. Dabei hatte sie ja nicht mehr viel Zeit. Wenn man genau hinsah, konnte man ihr die Schwangerschaft schon ansehen.
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