Der Bitcoin-Standard. Saifedean Ammous

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Der Bitcoin-Standard - Saifedean Ammous

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Kapitel 7Solides Geld und individuelle Freiheit

       Sollte ein Staat die Geldmenge verwalten?

       Unsolides Geld und ewiger Krieg

       Limitierte vs. allmächtige Regierungen

       Der Finanzierungsexzess

       Kapitel 8Digitales Geld

       Bitcoin als digitales Geld

       Angebot, Wert und Transaktionen

       Anhang zu Kapitel 8

       Kapitel 9Wofür ist Bitcoin gut?

       Wertspeicher

       Individuelle Souveränität

       Internationale- und Online-Abwicklung

       Globale Recheneinheit

       Kapitel 10Fragen zu Bitcoin

       Ist Bitcoin-Mining eine Zeit- und Ressourcenverschwendung?

       Außer Kontrolle: Warum niemand Bitcoin ändern kann

       Antifragilität

       Ist Bitcoin skalierbar?

       Ist Bitcoin für Kriminelle?

       Wie man Bitcoin vernichtet: Ein Leitfaden für Anfänger

       Altcoins

       Blockchain-Technologie

       Danksagungen

       Literaturverzeichnis

       Online-Ressourcen

       Abbildungsverzeichnis

       Tabellenverzeichnis

       Index

      ÜBER DEN AUTOR

      Saifedean Ammous ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Libanese American University und Mitglied des Center on Capitalism and Society an der Columbia University. Er hat einen Doktortitel in Nachhaltiger Entwicklung von der Columbia University.

      VON NASSIM NICHOLAS TALEB

      VORWORT

      Begutachten wir einmal die aktuelle Situation in der wir uns befinden. Wir sind, während ich diese Zeilen schreibe, Zeugen eines umfassenden Aufstands gegen eine Klasse von Fachleuten in Bereichen, die für uns größtenteils schwer zu verstehen sind, wie zum Beispiel die Makroökonomie. Disziplinen in denen der „Experte“ nicht nur häufig kein Experte ist, sondern nicht einmal weiß, dass er es nicht ist. Dass die früheren Federal Reserve-Chefs Greenspan und Bernanke die empirische Realität kaum begriffen hatten, haben wir leider erst zu spät entdeckt: Man kann Makro-Bullshit länger als Mikro-Bullshit predigen, weshalb wir sehr darauf achten müssen, wem man zentralisierte Großentscheidungen überlässt.

      Viel schlimmer war jedoch, dass alle Zentralbanken nach dem gleichen Modell arbeiteten, wodurch sie eine perfekte Monokultur darstellen.

      In komplexen Disziplinen bündeln sich die Fachkenntnisse nicht: In einer organischen Realität werden Aufgaben verteilt, wie F. A. Hayek überzeugend gezeigt hat. Hayek jedoch verwendet den Begriff des verteilten Wissens. Nun sieht es jedoch so aus, als bräuchten wir nicht einmal den Wissensteil, damit die Dinge gut laufen. Wir brauchen auch keine individuelle Rationalität. Alles was wir brauchen ist Struktur.

      Dies bedeutet nicht, dass alle Teilnehmer demokratisch ihren Teil zu einer Entscheidung beitragen. Ein einzelner motivierter Teilnehmer kann das Pendel überproportional bewegen (was ich als Asymmetrie der Minderheitenregel untersucht habe). Aber jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, dieser eine Teilnehmer zu sein.

      Aus irgendeinem Grund entwickelt sich aus einer Skalentransformation ein wunderbares Ergebnis: Rationale Märkte verlangen nicht, dass ein einzelner Händler rational handelt. Tatsächlich funktionieren diese besser ohne Intelligenz. Auch eine Menschenmenge ohne Intelligenz funktioniert – wenn die richtigen Strukturen vorhanden sind – besser, als ein Management im Stil der Sowjetunion, bei dem wenige maximal intelligente Menschen zum Einsatz kommen.

      Deshalb ist Bitcoin eine ausgezeichnete Erfindung. Er erfüllt die Bedürfnisse des komplexen Systems, nicht weil er eine Kryptowährung ist, sondern gerade weil er keinen Besitzer hat, und keiner Autorität unterliegt, welche über sein Schicksal entscheiden kann. Er gehört nur der Allgemeinheit, seinen Usern, und hat mittlerweile eine mehrjährige erfolgreiche Historie, die ausreicht, um ihn als ernstzunehmenden Akteur zu betrachten.

      Damit andere Kryptowährungen mit Bitcoin konkurrieren können, müssen diese über ebensolche Hayeksche Eigenschaften verfügen.

      Bitcoin ist eine Währung ohne Regierung. Man könnte sich nun fragen: Hatten wir nicht schon Gold, Silber und andere Metalle, eine andere Art von Währungen ohne Regierung? Nicht ganz. Wenn Sie Gold handeln, handeln Sie zum Ortspreis in Hongkong und erhalten dort am Ende Aktienanteile, die Sie möglicherweise nach New Jersey verschieben müssen. Banken kontrollieren die Depots und Regierungen kontrollieren die Banken (oder eher, Banker und Regierungsbeamte arbeiten, höflich gesagt, eng zusammen). Bitcoin hat also bei Transaktionen einen großen Vorteil gegenüber Gold: Die Abwicklung erfordert keine spezielle Depotbank. Keine Regierung kann kontrollieren, welchen persönlichen Schlüssel Sie in Ihrem Kopf haben.

      Letztendlich wird Bitcoin Höhen und Tiefen durchleben. Er mag scheitern, aber dann wird es leicht sein, ihn neu zu erfinden, denn wir wissen jetzt, wie es funktioniert. In ihrem jetzigen Zustand ist die Währung möglicherweise nicht für Transaktionen geeignet, also nicht gut genug, um Ihren entkoffeinierten Espresso Macchiato bei Ihrer lokalen, tugendhaften Kaffeekette zu kaufen. Bitcoin kann zu volatil sein, um bereits heute eine Währung zu sein. Aber er ist die erste organische Währung.

      Bereits seine bloße Existenz ist eine Versicherungspolice, welche die Regierungen daran erinnern wird, dass das letzte Element, welches das Establishment kontrollieren konnte, nämlich die Währung, nicht mehr ihr Monopol ist. Dies ist für uns, die Masse, eine Versicherung gegen eine Orwellsche Zukunft.

      Nassim Nicholas Taleb,

      22. Januar 2018

      PROLOG

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