Das Fräulein von Scuderi. Эрнст Гофман

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Das Fräulein von Scuderi - Эрнст Гофман

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des Stärkern üben und uns Schätze zueignen, die auf unwürdige Weise vergeudet werden sollten, von großer Verfolgung errettet. Als einen Beweis unserer Dankbarkeit nehmet gütig diesen Schmuck an. Es ist das Kostbarste, was wir seit langer Zeit haben auftreiben können, wiewohl Euch, würdige Dame, viel schöneres Geschmeide zieren sollte, als dieses nun eben ist. Wir bitten, daß Ihr uns Eure Freundschaft und Euer huldvolles Andenken nicht entziehen möget.

      Die Unsichtbaren.”

      „Ist es möglich”, rief die Scuderi, als sie sich einigermaßen erholt hatte, „ist es möglich, daß man die schamlose Frechheit, den verruchten Hohn so weit treiben kann?” – Die Sonne schien hell durch die Fenstergardinen von hochroter Seide, und so kam es, daß die Brillanten, welche auf dem Tische neben dem offenen Kästchen lagen, in rötlichem Schimmer aufblitzten. Hinblickend, verhüllte die Scuderi voll Entsetzen das Gesicht und befahl der Martiniere, das fürchterliche Geschmeide, an dem das Blut der Ermordeten klebe, augenblicklich fortzuschaffen. Die Martiniere, nachdem sie Halsschmuck und Armbänder sogleich in das Kästchen verschlossen, meinte, daß es wohl am geratensten sein würde, die Juwelen dem Polizeiminister zu übergeben und ihm zu vertrauen, wie sich alles mit der beängstigenden Erscheinung des jungen Menschen und der Einhändigung des Kästchens zugetragen.

      Die Scuderi stand auf und schritt schweigend langsam im Zimmer auf und nieder, als sinne sie erst nach, was nun zu tun sei. Dann befahl sie dem Baptiste, einen Tragsessel zu holen, der Martiniere aber, sie anzukleiden, weil sie auf der Stelle hin wolle zur Marquise de Maintenon.

      Sie ließ sich hintragen zur Marquise gerade zu der Stunde, wenn diese, wie die Scuderi wußte, sich allein in ihren Gemächern befand. Das Kästchen mit den Juwelen nahm sie mit sich.

      Wohl mußte die Marquise sich hoch verwundern, als sie das Fräulein, sonst die Würde, ja trotz ihrer hohen Jahre die Liebenswürdigkeit, die Anmut selbst, eintreten sah, blaß, entstellt, mit wankenden Schritten. „Was um aller Heiligen willen ist Euch widerfahren?”, rief sie der armen, beängsteten Dame entgegen, die, ganz außer sich selbst, kaum imstande, sich aufrecht zu erhalten, nur schnell den Lehnsessel zu erreichen suchte, den ihr die Marquise hinschob. Endlich des Wortes wieder mächtig, erzählte das Fräulein, welche tiefe, nicht zu verschmerzende Kränkung ihr jener unbedachtsame Scherz, mit dem sie die Supplik der gefährdeten Liebhaber beantwortet, zugezogen habe. Die Marquise, nachdem sie alles von Moment zu Moment erfahren, urteilte, daß die Scuderi sich das sonderbare Ereignis viel zu sehr zu Herzen nehme, daß der Hohn verruchten Gesindels nie ein frommes, edles Gemüt treffen könne, und verlangte zuletzt den Schmuck zu sehen.

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      1

      Honoré – eine der ältesten Straßen in Paris, führt nördlich der Seine am Louvre vorbei. [przypis edytorski]

      2

      Magdaleine von Scuderi – Madeleine de Scudéry (1607–1701): französische Schriftstellerin des Barock. [przypis edytorski]

      3

      Maintenon – Françoise d’Aubigné, marquise de Maintenon (1635–1719), letzte Mätresse und zweite Gemahlin von Ludwig XIV. [przypis edytorski]

      4

      Türsteher – Portier. [przypis edytorski]

      5

      ,Clelia' – Der Roman „Clélie. Histoire romaine” erschien 1654-1660 in zehn Bänden. [przypis edytorski]

      6

      Brustlatz – Kleidereinsatz, mit Bändern festgehalten. [przypis edytorski]

      7

      Greveplatz – Place de Gréve, heute Place de l'Hôtel de Ville; früher Ort öffentlicher Hin

1

Honoré – eine der ältesten Straßen in Paris, führt nördlich der Seine am Louvre vorbei. [przypis edytorski]

2

Magdaleine von Scuderi – Madeleine de Scudéry (1607–1701): französische Schriftstellerin des Barock. [przypis edytorski]

3

Maintenon – Françoise d’Aubigné, marquise de Maintenon (1635–1719), letzte Mätresse und zweite Gemahlin von Ludwig XIV. [przypis edytorski]

4

Türsteher – Portier. [przypis edytorski]

5

,Clelia' – Der Roman „Clélie. Histoire romaine” erschien 1654-1660 in zehn Bänden. [przypis edytorski]

6

Brustlatz – Kleidereinsatz, mit Bändern festgehalten. [przypis edytorski]

7

Greveplatz – Place de Gréve, heute Place de l'Hôtel de Ville; früher Ort öffentlicher Hinrichtungen. [przypis edytorski]

8

Marechaussee – Maréchaussée: berittene Polizeitruppe. [przypis edytorski]

9

Desgrais – erwähnt in den „Causes célèbres et intéressantes” („Berühmte und interessante Rechtsfälle”) von François Gayot de Pitaval (1673–1743), eine von Hoffmanns wichtigsten Quellen. [przypis edytorski]

10

Marquis von Tournay – keine historisch belegte Person. [przypis edytorski]

11

zu der Zeit – Hoffmann bezieht sich auf die sog. Giftaffäre, die den französischen Hof und Paris in den Jahren 1670-1680 erschütterte. [przypis edytorski]

12

Glaser – Christoph Glaser, aus Basel stammend, lebte in Paris, war in die Giftaffäre verwickelt. [przypis edytorski]

13

Exili – Alchimist, aus Italien stammend, lebte in Paris und war in die Giftaffäre verwickelt. [przypis edytorski]

14

Sublimieren – veredeln. [przypis edytorski]

15

Godin de Sainte Croix – französischer Offizier, Geliebter der Brinvilliers, wurde als ihr Komplize verhaftet. [przypis edytorski]

16

Marquise de Brinvillier. – Marquise de Brinvilliers (1630-1676),

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