Фейнмановские лекции по физике. Т. IV (6). Ричард Фейнман
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Üblicherweise arbeiten Simulanten mit unbestreitbarer Fantasie. Häufig machen sie jedoch den Fehler, bei der Darstellung ihrer Beschwerden zu dick aufzutragen; auch schildern sie unterschiedliche Symptome, die aus medizinischer Sicht gar nicht gemeinsam auftreten können (Näheres dazu im zweiten und dritten Teil).
Hermann Bueren nennt in seinem Buch „Drückeberger, Simulanten, Scheinkranke“ das Blaumachen eine Alltagserscheinung. Er spricht von einer Absenzkultur, also einer Abwesenheitskultur, und plädiert dafür, über das beinahe alltägliche, gelegentliche Bummeln offen zu sprechen. Das scheint auch deswegen nötig zu sein, weil die zunehmende Zahl von Tele- und Heimarbeitsplätzen jedwede Kontrolle erschwert.
Problematisch wird es allerdings dann, wenn Arbeitnehmer blaumachen, um schwarz auf dem Bau zu arbeiten oder bei Umzugsfirmen zu helfen etc. In diesem Fall sichert die ärztlich bescheinigte Arbeitsunfähigkeit den Simulanten ein weiteres Einkommen auf Kosten des Arbeitgebers. Hier handelt es sich also um zweifachen Betrug. Seien Sie also vorsichtig!
Es gibt inzwischen Detekteien, die auf diese Betrügereien spezialisiert sind. Eine recht bekannte Detektei erreicht mit einschlägigen Aufträgen 75 Prozent ihres Jahresumsatzes. Diese Firma wirbt damit, dass sie rund 90 Prozent der Fälle betrügerischen „Krankfeierns“ aufklärt. Und wenn handfeste Beweise auf den Tisch gelegt werden, etwa Fotos, wie Sie Möbel schleppen, hilft auch der Gang zum Arbeitsgericht nichts mehr. Dann hilft nur Einlenken. Aber was dann? Kündigung? Arbeitslosigkeit? Manchmal toppen die Gefahren eben doch die Vorteile, zumindest langfristig.
Und übrigens, neben den professionellen Detektiven gibt es auch noch den berühmten Kommissar Zufall. Oder haben Sie nicht von dem krankgeschriebenen Briten gehört, der in Australien seinen Zusatz-Urlaub genoss und dort mehrere Kinder vor einer Hai-Attacke rettete. Er packte das Tier beherzt am Schwanz und zerrte es in tieferes Wasser. Diese Heldentat filmte ein zufällig anwesendes Team des britischen Fernsehens, und schwupps, war unser Held seinen Job los. Seine Arbeitgeberin war – Ironie des Schicksals – eine Londoner Wohltätigkeitsorganisation für Kinder.
Versicherungsbetrug als „Kavaliersdelikt“?
Jährlich melden Schadens- und Unfallversicherungen allein in der Bundesrepublik Deutschland Schäden in Höhe von 42 Milliarden Euro. Die Branche schätzt, dass zehn Prozent dieser Summe, also 4,2 Milliarden Euro, auf fingierten Schäden beruhen. Auch ist bekannt, dass die Betrüger immer ausgefuchster werden, was nicht zuletzt dem Internet zu verdanken ist. Am meisten betroffen sind die privaten Haftpflicht- und Hausratversicherungen. Da wird mal schnell ein kaputtes Handy gemeldet. Es sei heruntergefallen, wird angegeben. In Wahrheit wurde es jedoch durch Fußtritte zerstört. Oder es ist der Flachbildschirm des Freundes, den man aus Gefälligkeit umgestoßen hat, so dass er nun zersplittert ist. Diese Meldungen häufen sich immer dann, wenn neue Modelle auf den Markt gekommen sind.
Im Internet werden in zahlreichen Foren Tipps angeboten, wie man den Betrug am besten anlegt, so dass bei der Versicherung kein Verdacht aufkommt. Übrigens betrachten 20 Prozent aller Deutschen Versicherungsbetrug als Kavaliersdelikt. Bei einer Umfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft gaben 12 Prozent der Teilnehmer an, dass sie schon einmal einen Bekannten oder Verwandten zu Hilfe geholt hätten, damit er der Versicherung einen fingierten Schaden melden kann. 4 Prozent gaben offen einen Versicherungsbetrug zu.
Immer häufiger wird auch zu gezielten Selbstverletzungen gegriffen. Einige Beispiele seien genannt, aber bitte: Ahmen Sie das nicht nach!
→ | Ein Schlosser sägt sich einen Daumen ab, nachdem er vier Monate zuvor eine Unfallversicherung abgeschlossen hatte. |
→ | Ein Mann lässt sich auf Druck seiner Freundin von einem Auto überfahren, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. |
→ | In Russland mehren sich Fälle eines anderen, ganz neuartigen Versicherungsbetrugs. In halsbrecherischen Aktionen werfen Menschen sich gegen fahrende Autos und Busse. Sie fingieren so einen Unfall und erhoffen, dadurch Zahlungen aus den Versicherungen der Autobesitzer zu erreichen. „Kamikaze-Betrüger“ nennt die Presse diese Hasardeure. Inzwischen montieren viele Autofahrer eine Kamera hinter der Frontscheibe, um ihre Unschuld beweisen zu können, so bei Focus Online. |
Und das ist noch lange nicht alles an ganz alltäglicher Trickserei, ja Kriminalität. Wie hoch würden Sie den Gegenwert der jährlichen Ladendiebstähle in Deutschland einschätzen? 400.000 Euro? 4 Millionen? Oh nein. Es sind jährlich mehr als 4 Milliarden Euro! Die Diebe kommen aus allen Bevölkerungsschichten, und die Tricks zur Umgehung der elektronischen Sicherung werden immer raffinierter.
Jongleure und Trickser mit sehr weißem Kragen
Fallen Ihnen zu diesem Thema auch zuallererst die Banker ein? Oder die Anlagebetrüger, die einfachen Leuten faule Papiere verkaufen, bis das Häuschen überschuldet ist und unter den Hammer kommt? Oder die betrügerischen Könige des Schneeballsystems, die selbst Reichen ihr Geld abluchsen, weil sie überhöhte Zinsen versprechen?
Der Filmemacher Dieter Wedel hat über einen dieser Betrüger den spannenden Zweiteiler „Gier“ gedreht. 150 Millionen Euro hat Jürgen H. ergattert und davon ungefähr 100 Millionen mit seinem luxuriösen Lebensstil verprasst. Und wir Normalos schwanken zwischen Bewunderung und Entsetzen. Vielleicht beschleicht uns auch das Gefühl, noch einmal davon gekommen zu sein, der Gier nicht nachgegeben zu haben? Denn ohne die Gier der Anleger würde kein Betrüger erfolgreich jonglieren können.
Diese Millionenbetrüger stehen immer wieder in allen Zeitungen. So berichtete z.B. die Süddeutsche Zeitung von Don Ligestri, einem Sizilianer, der mit seiner Familie längst in einem teuren Bezirk Mailands residiert. 12.000 Kleinanleger hat er um 300 Millionen Euro geprellt und einiges davon in der Schweiz gebunkert. Nicht gerade kleinlich. Was meinen Sie?
Weniger Aufmerksamkeit widmen wir dem betrügerischen Jonglieren mit Wissen. Nein, hier ist nicht der ehemalige Verteidigungsminister gemeint, oh nein. Wir meinen das lukrative Geschäftsmodell „Tausche Geld gegen Titel“. Beratung und Coaching, so liest man es in den Kleinanzeigen großer Zeitungen. Hier werben die Fabriken, in denen Examens- und Doktorarbeiten produziert werden. Und wie sonst auf dem Markt gibt es Ich-AGs, Kleinbetriebe und größere Produktionsstätten. Bekannt will hier keiner werden. Die Betriebe funktionieren fabelhaft, aber ganz im Stillen.
Ein weiterer Typ trügerischen Jonglierens mit Informationen soll nicht unerwähnt bleiben: Das Fälschen von Forschungsergebnissen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Mehr als zwei Dutzend Mal hat Dr. S. die Daten seiner Forschungsarbeiten erfunden oder dreist manipuliert, ein bemerkenswert intelligenter und geschickter Fälscher. Denn schließlich haben hochrangige Fachzeitschriften die Arbeiten gedruckt. Und noch kurz vor seiner Entlarvung sollte er von Deutschlands renommiertester Forschungseinrichtung, der Max-Planck-Gesellschaft, zum Direktor berufen werden. Bei dieser Fallhöhe ist der Absturz sehr tief.
Also seien Sie vorsichtig! Manchmal toppen die Gefahren eben doch den Vorteil. Manchmal ruiniert falscher Ehrgeiz die glänzend begonnene Karriere.
Ein ganz besonderes Kapitel: Selbstverletzungen und Simulation von Krankheiten zur Vermeidung des Kriegseinsatzes
Im Zweiten Weltkrieg wurden annähernd 10.000 Soldaten allein wegen Simulation von Krankheiten oder von Selbstverletzungen zum Tode verurteilt. Um der Front zu entkommen und ihr Leben zu retten, hatten sich einige eine schwerwiegende Verletzung zugefügt, die nur in Deutschland behandelt werden konnte. Wurde entdeckt, dass die Verletzung selbst verursacht war, folgte eine Anklage wegen „Zersetzung der Wehrkraft des Volkes“. Vor allem gegen Ende des Krieges reichte dies, um die armen Teufel zum Tode zu verurteilen. Selbstverstümmelung war im Übrigen ein Delikt der einfachen Soldaten. Das überrrascht nicht gerade, waren der Leidensdruck und die Gefahr, im Kampfeinsatz getötet zu werden,