Bezwingt des Herzens Bitterkeit. Hilde Bürger

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Bezwingt des Herzens Bitterkeit - Hilde Bürger

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Hoffnungsglück die Kinderschar.

      Denn wie jauchzen sie vor Seligkeit,

      Ist unterm Baum nur ’ne Kleinigkeit.

      Doch Armut bietet keinen warmen Raum,

      Weder Schaukelpferd noch Weihnachtsbaum,

      Keine Jacke, keinen Mantel, kein Kleid,

      Nicht mal die dringendste Notwendigkeit.

      Das Kinderherz wäre enttäuscht vor Schmerzen,

      Gäb’ es nicht so viele gute Herzen.

      Darum fleht Euch an der Kinderblick:

      Traget bei zu unserem Weihnachtsglück!

      Helft und gebt! Jede Kleinigkeit

      Nehmen wir an mit Dankbarkeit.

      Denn wer der andern hat gedacht,

      Sich erst das Fest zum Feste macht!

       Eine Schülerin der Untersekunda

       Das Lehrerinnenkollegium

       und der Elternbeirat des Ulrich-Lyzeums,

       Berlin, Schönhauser Allee 4a,

       Weihnachten 1932

      In den letzten Lyzeumsjahren hatte ich mich mit einer Mitschülerin, Ursel, angefreundet, die wie ich aus armen Verhältnissen stammte. Nach dem Einjährigen besuchte sie die Höhere Handelsschule. Wir kamen ab und zu zusammen. Ich spürte auch, dass sie mit dem Dritten Reich nicht viel im Sinne hatte. Mit der jüdischen Freundin Sala war es zum Bruch gekommen, da die Eltern als orthodoxe Juden sehr intolerant waren und ihr den Umgang mit mir verboten hatten. Gretchen besuchte die Handelsschule Rakow, und wir waren nach wie vor befreundet.

      Eines Tages sagte sie mir, dass in ihrer Tanzstunde noch Mädchen fehlten, und ich könnte umsonst daran teilnehmen. Freudig ging ich in meinem schönsten Kleid dorthin, doch es blieb bei dem einen Mal. Die Jünglinge wirkten auf mich damals sehr dämlich und hatten fast alle ein Hakenkreuz im Knopfloch.

      Gretchens Vater, der dunkles, krauses Haar hatte, wurde von den Nazis oft als Jude angesehen. Sein Laden wurde beschmiert, und da gab er die Eiskonditorei auf und zog sich in ein eigenes kleines Häuschen nach Rudow zurück.

      Als ich einmal nach Hause kam, sah ich verweinte Gesichter. Onkel Martin und Tante Jenny wollten nach Palästina auswandern. Onkel Martin konnte die braunen Aufmärsche nicht mehr ertragen, und so zog es ihn in die Heimat zurück. Leider hat er, schon über fünfzig Jahre alt, beruflich dort nie Fuß fassen können. Er machte Gelegenheitsarbeiten als Elektriker und wurde von der Tel Aviver Stadtverwaltung im Öffentlichen Dienst bei Gartenarbeiten beschäftigt. Tante Jenny verdiente sich etwas durch Putzarbeit morgens um 7 Uhr bei einem Zahnarzt und ab und zu als Babysitter. Sie kamen gerade so hin, dass sie die Miete bezahlen und bescheiden leben konnten.

      Meine Mutter war immer sehr böse, dass ihre Schwester nicht auch einmal etwas für die Mutter schickte. Wir wussten nicht, dass sie es nicht konnten. Als sie auswanderten, waren wir alle mit den Verwandten auf dem Bahnhof Zoo. Tante Jenny kam mit hochrotem Kopf, schwankend, einen zugedeckten Vogelkäfig in der Hand, auf den Bahnsteig. Ich wunderte mich sehr, den Anblick habe ich nie vergessen. Meine Mutter sagte mir, der Alkohol sollte der Tante die Abreise leichter machen. Da ihre Mutter schon über siebzig Jahre alt war, wusste sie, dass sie sie wahrscheinlich nie wiedersehen würde; das hat sich bestätigt.

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