Ragins Weg. Dr. Reinhold Goldmann
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Historiker stellten sich die Frage, wie so ein zahlenmäßig kleines Volk ein derartig riesiges Gebiet erobern und einige Jahrzehnte beherrschen konnte.
Die mongolischen Reiter ernährten sich zum großen Teil von getrocknetem Fleischpulver, das im Sattel mitgeführt wurde und nur aufgekocht werden musste. Dies ersparte Platz und konnte die Ernährung der Reiter für Monate sicherstellen. Der Begriff Tatar für das fein zerkleinerte Fleisch der Mongolen (Tataren) leitet sich davon ab.
Doch vor allem nutzten die Mongolen die Milch ihrer Stuten, auf denen sie ritten. Sie fertigten aus dieser Milch auch Käse, Quark und Ähnliches. Diese Stutenmilchprodukte dienten den mongolischen Kriegern als Ersatz für Gemüse und Brot. Neben den Reitpferden wurden daher große Stutenherden im mongolischen Heer mitgeführt.
Aus diesen Gründen war kein Nachschub von Nahrungsmitteln nötig, was die Zurücklegung riesiger Streckenlängen der mongolischen Truppeneinheiten ermöglichte.
Ein Komposit-Reflexbogen war die wichtigste Waffe der Mongolen. Hinsichtlich Durchschlagskraft und Reichweite war dieser wesentlich leistungsfähiger als die damals üblichen einfach gekrümmten Bögen. Der klassische mongolische Bogen hatte dabei eine Länge von ungefähr 120 bis 130 cm im entspannten Zustand.
Jeder Reiter führte mindestens einen Bogen und bis zu 90 Pfeile mit sich. Auch die Pfeile waren denen der Gegner überlegen. Die Mongolen verwendeten flache, aus zwei Teilen geschmiedete Pfeilspitzen, die mit einer Feile scharf geschliffen wurden.
Für den Nahkampf nutzten die Krieger Schwerter, Äxte oder Keulen.
Mongolische Reiter konnten tagelang auf ihren Pferden sitzen, darauf essen und Pfeile im Galopp zielgenau abschießen.
Ernährungsgewohnheiten, die überlegene Bewaffnung und die reiterlichen Fähigkeiten der Mongolen ermöglichten die Eroberung großflächiger Gebiete und deren Besitzerhaltung.
Dschingis Khan, der bekannteste mongolische Anführer, bezeichnete sich als „Strafe Gottes“, weil er wegen „furchtbarer Sünden“ über seine Feinde gekommen sei.
Menschen, die in den von den Mongolen eroberten Gebieten lebten, empfanden die Mongolen tatsächlich als Strafe Gottes, denn im Allgemeinen zeigten die Mongolen kein Erbarmen mit den Besiegten. Als sie 1258 Bagdad nach längerer Belagerung eingenommen hatten, ermordeten die Mongolen fast die gesamte Bevölkerung.
Ausrottung indigener Völker
Auch Christen wüteten ab dem 16. Jahrhundert hemmungslos gegen indigene Völker in Amerika, Australien, Neuseeland, Afrika und in vielen anderen Gebieten der Erde.
Christoph Kolumbus entdeckte 1492 die karibischen Inseln, die er Westindien nannte, da er dachte in Indien gelandet zu sein und damit den westlichen Seeweg nach Indien (Ostasien) gefunden zu haben. Nur wenige Jahre später rotteten die ersten europäischen Siedler die indigenen Kariben innerhalb weniger Jahre aus.
Wegen dieser ehemaligen Bevölkerung wird das von Kolumbus und seinen Nachfolgern betretene Gebiet noch heute als Karibik bezeichnet, obwohl es keine Ureinwohner dieser Inseln mehr gibt. Die Kariben erlagen in großer Zahl den eingeschleppten fremden Krankheiten oder wurden von den Eindringlingen gezielt getötet.
Anfang des 16. Jahrhunderts betraten immer mehr spanische und portugiesische Eroberer das südamerikanische Festland und vernichteten die sehr fortschrittlichen Zivilisationen der Azteken, Inkas und Mayas.
Gleiches geschah mit den nordamerikanischen Ureinwohnern, die auf winzige Reservate zurückgedrängt wurden und ihre Heimat sowie ihre Traditionen aufgeben mussten.
Kriege im Geschichtsunterricht
Obwohl in den vergangenen Jahrtausenden durch die zahlreichen Kriege unzählige Menschen getötet oder schwer verletzt wurden, gibt es bis heute militärische Auseinandersetzungen, die außer Menschen auch die Umwelt belasten und diese teilweise unwiederbringlich zerstören.
Im Geschichtsunterricht spielen Kriege eine wichtige Rolle, weil durch diese die Grenzen von Staaten verändert wurden, „Weltreiche“ entstanden und zerfielen oder Persönlichkeiten beschrieben werden, welche die Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflusst haben.
Gewaltsame Auseinandersetzungen waren und sind leider auch heutzutage etwas Alltägliches.
Viele Herrscher definieren sich über militärische Erfolge oder Drohgebärden und Einschüchterungsversuchen.
Neben Großmachtstreben spielen in der heutigen Zeit bei militärischen Auseinandersetzungen vor allem der Kampf um Rohstoffe und Wasser eine entscheidende Rolle, Daher wird es wohl weiterhin Kriege geben, in denen auch die Zivilbevölkerung für abwegige Ziele missbraucht und getötet werden wird.
Deutsche gegen Deutsche
Im Jahre 1866 führten deutsche Staaten zum letzten Mal gegeneinander Krieg.
Im sogenannten „Deutschen Krieg“ kämpften der „Deutsche Bund“ unter Führung Österreichs zusammen mit einigen kleinen deutschen Staaten gegen Preußen und dessen verbündete deutsche Kleinstaaten.
Noch im gleichen Jahr fand am 27. Juni 1866 das letzte kriegerische Aufeinandertreffen deutscher Staaten bei Langensalza in Thüringen statt. Auf diesem Kriegsschauplatz stand Preußen mit dem verbündeten Kleinstaat Sachsen-Coburg-Gotha dem Königreich Hannover gegenüber. Wegen militärischer Erschöpfung musste Hannover ohne tatsächliche Niederlage kapitulieren und Preußen annektierte das damals großflächige Königreich Hannover.
Heute scheint ein Krieg zwischen deutschen Ländern, aber auch zwischen europäischen Staaten unwahrscheinlich zu sein. Dazu trägt auch der Zusammenschluss europäischer Staaten in der Europäischen Union bei.
Dennoch gibt es in Europa Ausnahmen.
• In den 1990er Jahren kämpften ehemalige jugoslawische Völker erbarmungslos gegeneinander.
• Katholische und protestantische Iren übten jahrelang gegenseitigen Terror aus.
• Terrorangriffe gab es auch im Baskenland durch die ETA.
• In der Ostukraine kämpfen noch immer Separatisten gegen Regierungstruppen.
Chemophysikalische Kriegswaffen
In allen Kriegen wurden und werden Entwicklungen der Chemie und Physik zur gezielten Vernichtung menschlichen Lebens eingesetzt.
Phosphorbomben
Bereits ein einzelnes chemisches Element kann grausam wirken. So entzündet sich weißer Phosphor an der Luft von selbst und verbrennt dann mit einer sehr heißen Flamme. Gelangt der brennende Phosphor auf die Haut, so entstehen schwer heilende Verletzungen. Zusätzlich ist das dabei entstehende Phosphorpentoxid hochgiftig und verstärkt nach Einatmen den tödlichen Effekt dieses Elements.
Für Brandbomben wird Phosphor mit einer Kautschukgelatine versetzt, wodurch die zähflüssige Masse an der bis dahin noch nicht brennenden Haut haften bleibt, was Verbrennungen bis auf die Knochen verursacht und die Opfer sehr langsam sterben.
Bei der Bombardierung von Hamburg durch britische und amerikanische Bomber half den Einwohnern auch kein Sprung in Gewässer, da sich nach Auftauchen die Mischung an der Luft