DU BIEST BRINGST MICH UM. Klaus Rose
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Letztlich war mir die folgenschwere Endscheidung leichtgefallen. Andrea zuliebe hatte ich sie kurz nach Annas Geburt getroffen. Meine Wunschkinder existierten, ich war der Vater zweier herrlicher Kinder, und an eine Trennung dachten wir nicht im Traum. Es gab keine glücklichere Familie, wie wir seinerzeit eine waren, das war in unserem Umfeld wohlbekannt.
Und dass mich Karla mit dem Kinderwunsch neu konfrontieren würde, daran hatte ich vor der jetzigen Situation, also vor meinem Verlieben in Karla, nicht mal in einem Alptraum gedacht. Soll ich Karla zuliebe meine Sterilisation überdenken?
Bis dahin hatte ich meinen Schritt immer verteidigt und damit für richtig gehalten. Doch nach den Erfahrungen der Trennung weiß ich es besser und warne vor überhasteten Endscheidungen. Mein Handeln war voreilig. An sich ist eine Sterilisation wichtig, aber nur bei hundertprozentig funktionierenden Bindungen. Schon die kleinste Unsicherheit macht den Eingriff blauäugig, dann lässt man gefälligst die Finger davon.
Aber nun zurück zum Beziehungsgefecht.
In dem fühlte ich mich als Verurteilter auf dem Gang zum Schafott. Gedanklich hing mir bereits die Schlinge um den Hals, daher kaute ich missmutig auf ihren Vorwürfen herum. Hatte unsere Liebe unter den gegebenen Umständen eine Chance? Ich sah sie nicht. Warum sollte Karla auf einen Sterilisierten stehen?
Und die spielte die beleidigte Leberwurst, also den Part, den sie aus dem Effeff beherrschte, doch der rief keine Bewunderung bei mir hervor.
Ich war von ihrem Getue so angewidert, dass ich mich in mein Reich im Dachgeschoss zurückzog, wo ich mich prüfend umschaute und zu meiner Zufriedenheit feststellte, dass mir die Wohnung umwerfend gelungen war.
Vom Charme der Einrichtung berührt, bewunderte ich den Wohnraum, ausgestattet mit einem dunkelbraunen Ledersofa und mit den in einem Stoff mit poppige Farben neu bespannten Sesseln. Diese Schöpfungen waren Karlas Meisterwerke.
Neben dem Sofa stand der von mir selbst restaurierte Schrank mit seinen hübschen Glasscheiben. Und unter der Dachschräge beherbergte ein aus Holz gefertigtes Regal eine Menge Bücher, einen Plattenspieler und die Stereoanlage.
Mein eigen nannte ich auch eine Sammlung an Schallplatten der angesagten Musikgruppen und Interpreten der sechziger und siebziger Jahre. Auch einen abgebeizten Schreibtisch besaß ich. Den hatte ich an der langen Wand platziert, die den gemütlichen Wohnraum vom Kinderzimmer trennte.
Aber das absolute Glanzstück war mein Ölofen mit Sichtfenster, der die gesamte Wohnung warm hielt. Noch dazu rundeten viele Plakate mit grünen Motiven das erfreuliche Gesamtbild ganz in meinem Sinne ab. Ich staunte über meine Räumlichkeiten, denn die waren ein Gedicht.
Meine Katzen hatten den Weg über die Terrasse zu mir zurückgefunden und holten sich ihre Streicheleinheiten ab. Nun lagen meine Katzen aneinander gekuschelt auf dem Ledersofa und schliefen fest.
Auch ich gehörte ins Bett, denn die folgenden Wochen versprachen eine Menge an Aufregung.
Nachdem ich mir oberflächlich das Gesicht und anschließend die Achseln gewaschen hatte, legte ich mich auf meine Matratze, dabei ratterte es in meinem Hinterkopf, als befände ich mich in einem Sägewerk.
So schlimm wie in den letzten Wochen durfte es mit Karla und mir nicht weitergehen, denn der Zustand unserer Beziehung war nur schwer auszuhalten, er war mehr als unterirdisch. Den unzumutbaren Umgang miteinander, den konnte selbst ich als anerkannter Frauenversteher nicht aushalten, und für den hatte ich mich vor der Katastrophe gehalten.
Was ich jetzt brauchte, das war ein hellwacher Kopf, um das Problem mit Karlas Kinderwunsch unter Kontrolle zu bekommen. Wir mussten begreifen, dass zu dem Thema eine totale Kehrtwende gefordert war, von mir, aber auch von Karla, sonst würden sich die Blüten unserer Liebe schlagartig schließen.
Die Pflanze meiner Liebe litt unter den Streitigkeiten, aber sie lebte in mir weiter, ja sie hatte sich in mir sogar noch verstärkt, trotz der Widerstände und Schikanen, die durch Karlas Kinderwunsch wie ein Spuk durch unser Zusammenleben geisterte.
Karlas Bild vor Augen, bekam ich einen Weinkrampf. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen, danach wischte ich meinen Tränenfluss mit dem Handrücken weg. Und als der Weinanfall ausgestanden war, versenkte ich meinen Kopf mit all seinen verbliebenen Hoffnungen in ein kuscheliges Kopfkissen.
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