Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten. A. F. Morland

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Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten - A. F. Morland

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das Lokal bis vier Uhr früh geöffnet hatte, verbrachte er noch genug Stunden dort. Auf der Straße rollte ein silbergrauer Wagen heran. Pepper gab es unwillkürlich einen Stich. Er atmete erst erleichtert auf, als er erkannte, dass es sich bei diesem Fahrzeug um keinen Mercedes 450 SEL handelte, denn diesen Exoten fuhr Bount Reiniger.

      Nervös drehte er sich um. Er leerte sein Glas und vernahm plötzlich ein metallisches Schnappen. Ein eisiger Schreck fuhr ihm in die Glieder. Seine Augen weiteten sich. Er hielt furchtsam an und lauschte.

      Machte sich jemand an der Apartmenttür zu schaffen? Wollte sich jemand Einlass in seine Wohnung verschaffen? Jay Pepper bekam eine Gänsehaut. Hatte man ihn etwa bereits auf die Abschussliste gesetzt?

      Beunruhigt stellte er das Glas auf einen Rauchtisch und schlich auf Zehenspitzen zur Livingroom-Tür. Es kostete ihn einige Überwindung, sie zu öffnen.

      Unzählige Gedanken gingen ihm wie ein Mühlrad durch den Kopf. Man hatte keine Möglichkeit, sich in dieser Stadt vor verbrecherischen Elementen zu schützen.

      Die Chance, zu überleben, lag darin, dass man sich fügte. Doch genau das hatte Jay Pepper nicht getan, und dieser Ungehorsam sollte ihm, so meinte er, nun zum Verhängnis werden.

      Langsam schwang die Tür, von Peppers Hand bewegt, zur Seite. Er blickte in einen stillen, leeren Flur. Hatte er sich das metallische Schnappen nur eingebildet?

      Bei seiner hochgradigen Nervosität war das durchaus möglich. Er erschrak ja beinahe schon vor seinem eigenen Schatten. Aufgeregt biss er sich auf die Unterlippe, während er das Wohnzimmer verließ.

      Sein Ziel war die Apartmenttür. Er beabsichtigte, einen Blick durch den Spion zu werfen, um zu sehen, ob jemand draußen stand. Sein Herz schlug kräftig gegen die Rippen. Ein dünner Schweißfilm legte sich auf seine Stirn.

      Herrgott noch mal, welcher Teufel hatte ihn geritten, als er sich entschloss, Bount Reiniger einzuschalten. Er hätte doch wissen müssen, dass diese Leute ein Auge auf ihn haben würden.

      Er hatte bestimmt keinen Schritt tun können, über den sie nicht Bescheid wussten, und er hatte nichts Eiligeres zu tun gehabt, als sich zu Bount Reiniger zu begeben.

      So viel Dummheit musste sich ja rächen. Pepper erreichte die Tür. Vorsichtig brachte er sein Auge an den Spion, und er spürte eine große Erleichterung, als er feststellte, dass sich niemand draußen befand.

      Junge, du fängst an, dich selbst verrückt zu machen, sagte er sich, während er sich entspannte, doch im nächsten Augenblick übersprang sein Herz einen Schlag, denn ihm fiel auf, dass die Tür nur angelehnt war.

      Jemand hatte sich bereits Einlass in seine Wohnung verschafft und musste sich in einem der Räume versteckt haben, die man vom Flur aus erreichte! Diese Erkenntnis traf Jay Pepper mit der Wucht eines Keulenschlages.

      Er begriff sofort, dass er keine Sekunde länger in seinem Apartment bleiben durfte. Blitzschnell riss er die Tür auf und wollte hinausstürmen, aber da traten die Killer aus der Küche.

      Er hörte sie und reagierte in seiner panischen Angst falsch. Statt loszuhetzen, kreiselte er herum, und als er in die Waffenmündung blickte, fing er an wie von Sinnen zu schreien.

      4

      Bount Reiniger fuhr mit dem Lift vom 14. Stock zur Tiefgarage hinunter. Er schloss seinen Mercedes auf, ließ sich hinter das Steuer fallen, gurtete sich an und startete den Motor.

      Augenblicke später rollte das Fahrzeug durch die Garage und auf die Auffahrt zu. Sobald Bount Reiniger die 7 th Avenue erreichte, musste er kurz warten. Er nützte die Zeit, um sich eine Pall Mall anzustecken, dann fädelte er sich in den Verkehr ein und schwamm im Strom nach Norden mit.

      Er fuhr am Central Park vorbei, Manhattans großer grüner Lunge. Am Tag war hier viel los. Nach Einbruch der Dunkelheit war es allerdings nicht ratsam, den Park zu betreten. Es trieb sich zu viel lichtscheues Gesindel herum – Räuber, Diebe, Junkies …

      Als Bount die 125. Straße Ost erreichte, drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus. In einer Minute würde er das Apartmenthaus erreichen, in dem Jay Pepper wohnte.

      Er war gespannt, wie sich Pepper verhalten würde. Würde er ihn gar nicht erst in seine Wohnung lassen, sondern ihm die Tür vor der Nase zuschlagen? Oder würde er sich überreden lassen, den Auftrag nicht zurückzuziehen und die Sache mit Courage durchzustehen?

      Bount hielt bereits nach einer Parkmöglichkeit Ausschau. Kaum befand sich der Mercedes in der Parklücke, stoppte neben ihm ein Wagen mit kreischenden Rädern, und der Fahrer drückte wütend auf den Hupring.

      Bount stieg aus. „Wenn das ein Hupentest sein soll, ist das Ergebnis positiv“, sagte er.

      Der Autofahrer sprang aus seinem Wagen. „Verdammt noch mal, das gibt’s ja nicht. Ich fahre nur mal um den Block, und schon nimmt mir einer meinen Parkplatz weg.“

      „Tut mir leid“, sagte Bount. „Damit müssen wir New Yorker leben.“

      „Wie wär’s, wenn Sie sich eine andere Parkmöglichkeit suchen würden, Mister?“

      „Denselben Vorschlag wollte ich gerade Ihnen machen“, erwiderte Bount Reiniger und ging seines Weges.

      „Ich lass dir die Luft aus den Rädern, du sturer Hund!“, schrie ihm der Mann nach.

      Bount zuckte nicht einmal mit den Schultern. Er wusste, dass der Typ das nicht wirklich tun würde. Sollte er sich aber doch hinreißen lassen, dann hatte Bount sich sicherheitshalber das Kennzeichen des andern gemerkt, damit er dafür sorgen konnte, dass der Bursche eine Menge Ärger kriegte.

      Bount überquerte die Straße und betrat wenig später das Gebäude, in dem Pepper wohnte. Seine Schritte hallten von den Wänden wider, als er sich zum Lift begab.

      Er fuhr zur vierten Etage hoch, orientierte sich kurz und steuerte dann die Tür von Apartment 4 G an. Als er läuten wollte, fiel ihm auf, dass die Tür nicht ganz geschlossen war.

      Sofort breitete sich ein unangenehmes Kribbeln zwischen seinen Schulterblättern aus. Jay Pepper hatte Angst, und ein Mann, der sich fürchtet, lässt seine Tür nicht offen, damit jeder, dem es gefällt, in sein Apartment gelangt.

      Bount tat zwei Dinge gleichzeitig: Er angelte seine 38er Automatic aus dem Schulterholster und drückte die Wohnungstür vorsichtig auf. Zunächst stieg ihm der Geruch von verbranntem Kordit in die Nase, und dann entdeckte er auf dem PVC-Belag Bluttropfen.

      „Mister Pepper?“

      Er bekam keine Antwort.

      Bount beging nicht den Fehler, einfach loszustürmen. Wenn er die Zeichen richtig deutete, war Jay Pepper angeschossen worden, und vielleicht befand sich der Schütze noch in der Wohnung.

      Bount ging an keiner Tür vorbei, ohne einen Blick in den Raum zu werfen, in den sie führte. Er war kein Freund von unliebsamen Überraschungen. Mit wachsender Spannung näherte er sich dem Wohnzimmer. Darauf führte die Blutspur zu.

      Als er seinen Fuß in den Raum setzte, spannte sich seine Kopfhaut. Er sah zwei Beine, und als er zwei weitere Schritte vorging, sah er den Mann: Jay Pepper.

      Er

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