Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland страница 19
"Hallo Orry", wisperte hinter dem G-man indianischer Abstammung jemand. Orry drehte sich, um blickte in das hagere Gesicht eines kleinen Mannes in den mittleren Jahren, der etwas von einem Wiesel hatte.
"Da sind Sie ja, Brownie!"
Eine knappe halbe Stunde war es her, da hatte Brownie Walters Agent Medina im FBI-Hauptquartier angerufen.
Brownie war Hausmeister in Cerezo's Boxing-Center.
Und unser Informant.
Er versorgte uns mit Neuigkeiten aus der Unterwelt. Die Leibwächter einiger großer Bosse trainierten hier - und Brownie, das unscheinbare Wiesel, hatte große Ohren.
Brownie stieß Orry an.
"Sehen Sie die Tür dahinten? Neben dem alten Muhammed Ali-Plakat im Glasrahmen!"
"Ja, sehe ich..."
"Folgen Sie mir in ein paar Minuten."
Brownie ging durch die Schar der Männer hindurch. Die meisten nahmen ihn gar nicht zur Kenntnis.
Dann verschwand er durch die angegebene Tür.
Orry wartete noch etwas. Er bekam gerade noch den Anfang des nächsten Trainingskampfs mit, bevor er sich schließlich ebenfalls der Tür neben dem Ali-Plakat näherte.
Dann passierte er die Tür. Durch einen langen, kahlen Flur ging er vorbei an den Toiletten und Umkleiden. Schließlich erreichte er den Hintereingang. Brownie wartete auf ihn. Er hielt eine Zigarette in der Hand, wirkte sehr nervös.
Orry blickte sich um.
Es war sonst niemand hier.
"Schießen Sie los, Brownie", verlangte Orry. "Am Telefon klang die Sache ja sehr wichtig..."
"Eigentlich würde ich lieber mit Agent Caravaggio sprechen."
"Agent Caravaggio ist im Moment nicht im Dienst. Kommen Sie, ich weiß, dass Sie den Preis etwas in die Höhe treiben wollen, aber Sie sollten es nicht übertreiben."
"Darum geht es nicht", erwiderte Brownie. "Caravaggio vertraue ich. Ich bin hier in Little Italy aufgewachsen, Caravaggio ist auch Italiener..."
"Und ich bin sein Partner. Sie können mir genauso vertrauen."
Er atmete tief durch und zögerte.
"Okay", sagte er schließlich nach einer Pause. "Hier ist eine Riesensache im Gang. Gestern Abend hat der große Andy Parese eine sehr illustre Versammlung im HEAVENLY einberufen. Ich weiß leider nicht, worum es ging, aber es muss sehr, sehr dringend gewesen sein..."
"Wer war außer dem alten Parese noch dabei?"
" 'Big Daddy' Jefferson aus Harlem , Jordanovich, Torillo und noch ein paar andere."
Orry horchte auf.
"Ray Torillo? Der Puertoricaner?"
"Ja."
"Was wissen Sie noch?"
"Nur, dass es irgendetwas mit 'dem Basken' zu tun hat..."
15
Alexandra Berringer bewohnte eine wunderschöne Eigentumswohnung in Long Beach. Milo und ich fuhren dorthin, um Allan Harkers Tochter zu befragen.
"Je nachdem, wie eng die Verbindung der Beiden ist, gewährt sie ihrem Vater vielleicht sogar Unterschlupf", vermutete Milo.
"Ist nicht ganz auszuschließen."
"Jedenfalls müssen wir aufpassen. Harker mag ein alter, todkranker Mann sein, aber das Töten hat er nicht verlernt..."
Während wir nach Long Beach fuhren, saß Milo am Steuer.
Ich telefonierte mit dem Hauptquartier.
Ich wollte wissen, ob die erkennungsdienstlichen Untersuchungen am Ort der gestrigen Explosion schon irgendetwas erbracht hatten. Die Untersuchung von eingesammelten Projektilen hatte ergeben, dass mit der MPi vom Typ Uzi, die der Killer gebraucht hatte, noch kein aktenkundiges Verbrechen begangen worden war. Die Herkunft der Schaufensterpuppe auf dem Beifahrersitz war nicht mehr festzustellen. Sie war völlig zerfetzt worden. Die Explosion selbst sowie die Zerstörungen an den Fahrzeugen ließen Rückschlüsse auf den verwendeten Sprengstoff zu. Alles, was die Kollegen der SRD bislang darüber rausgefunden hatten, deutete darauf hin, dass es sich bei dem Täter der vergangenen Nacht um denselben Killer gehandelt hatte, der auch Mister McKees Wagen in die Luft gesprengt hatte.
"Alles in allem also eine Spurenlage, die alles andere als vielversprechend ist", kommentierte Milo.
Wir erreichten Long Beach.
Alexandra Berringers Wohnung lag in Strandnähe. Eine Maisonettewohnung, die ein Vermögen gekostet haben musste. Man konnte das Meer sehen. Der Geruch von Salz und Seetang hing in der Luft.
"Miss Berringer scheint es finanziell recht gut zu gehen, wenn sie es sich leisten kann, hier zu wohnen", hörte ich Milo sagen.
Ich klingelte.
Eine junge Frau öffnete uns.
Sie war bestimmt nicht älter als dreißig. Ihr Gesicht war feingeschnitten und wirkte etwas streng. Das Haar war nach hinten zu einem Knoten gebunden.
Sie trug einen schwarzen Gymnastikanzug, der die Formen ihres perfekten Körpers nahezu naturgetreu abbildete. Ihre Füße waren barfuß. Ich registrierte, das ihre Nägel schwarz lackiert waren - sowohl an den Fingern, als auch an den Zehen.
"Was wollen Sie?", fragte sie.
Beinahe gleichzeitig hielten Milo und ich ihr unsere Ausweise hin.
"Jesse Trevellian, FBI", stellte ich mich vor. "Mein Kollege Agent Tucker und ich hätten ein paar Fragen an Sie."
"Fragen?" Sie hob die Augenbrauen.
"Ihren Vater betreffend."
"Dazu habe ich nichts zu sagen."
Sie wollte uns die Tür vor der Nase zuschlagen. Milo stellte den Fuß etwas nach vorn, so dass sie dagegenprallte.
"Wir können das entweder hier besprechen oder im FBI Field Office an der Federal Plaza in New York City", erklärte er.
Ihr Blick war kühl.
"Heißt das, ich bin verhaftet?"
"Das heißt nur, dass wir mit Ihnen reden müssen, Miss Berringer."
"Mrs. Berringer", korrigierte sie uns. "Ich war mal verheiratet, aber das ist nur eine kurze Episode in meinem Leben gewesen. Ich hoffe, Sie werden mich dazu nicht befragen."
Sie