Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019. Pete Hackett

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Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019 - Pete Hackett

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genau. Wir haben eine Herde für einen mexikanischen Haziendero nach Waco gebracht und sind auf dem Rückweg.«

      »Nur drei Mann?« Der Keeper zog die Brauen hoch.

      »Es waren doch nur fünfzig Rinder.« Warrior schenkte sich und dem Mädchen wieder ein.

      Gretty trat in diesem Moment neben den Tisch und stürzte ab. Er landete zuerst auf einem Stuhl, der berstend in die Brüche ging, dann lag er auf den Dielen. Staub stieg sichtbar hinter dem Tisch empor.

      »Das gibt verdammt viel Kleinholz«, schimpfte der Keeper.

      Da öffnete sich die Schwingtür. Der bullige Hilfssheriff tauchte auf, die rechte Hand über dem Revolverkolben und den großen Hut tief in die Stirn gezogen.

      Warrior warf eine ganze Handvoll Münzen auf den Tresen. »Wir bezahlen jeden Schaden!«

      Gretty, Tracy und die Mädchen blieben stehen. Im Hintergrund hämmerte noch immer das Orchestrion.

      »Alles klar, Barn?«, fragte der Sheriff barsch.

      Der Wirt zog das Geld auf dem Tresen zusammen.

      »Der Sheriff muss in alles seine Nase stecken«, sagte Dag. »Ziehen Sie Leine, Winter, Sie sind überflüssig!«

      Die Hand des Gesetzeshüters entfernte sich vom Coltkolben.

      »Wir kommen schon zurecht«, erklärte der Keeper finster.

      Sheriff Winter blickte noch einmal von einem der drei Banditen zum anderen, als wollte er sich deren Gesichter einprägen. Dann wandte er sich ab und verschwand.

      Warrior wandte sich um. »Wir sollten verschwinden.«

      »Du fängst aber komisch Krach an!« Dag hängte sich an seinen Arm und gab ihm ein volles Glas in die Hand. »Bist doch gerade erst zur Tür herein!«

      Gretty, Tracy und die beiden Mädchen begannen wieder auf den Tischen zu tanzen.

      Der Keeper ging brummend in die Küche.

      Dag küsste Warrior. »Wenn ihr gegessen habt, gehen wir auf mein Zimmer, einverstanden?«

      Der Bandenführer blickte zur Tür.

      Das Gefühl der Unsicherheit überfiel ihn immer mehr.

      Gretty stürzte abermals vom Tisch, kam aber diesmal mit den Beinen auf. Er zog sein Mädchen herunter und begann es unter dem Gelächter der anderen auszuziehen.

      An der Galeriebrüstung im Obergeschoss tauchte das vierte Mädchen auf und schaute herunter. Es war groß und schlank, hatte hellblonde, lange Locken und große, graue Augen. Im Gegensatz zu den drei anderen trug es ein rotes Kleid mit kurzen Ärmeln, das nur bis zu den Knien reichte.

      »Das ist Sheila«, sagte Dag laut.

      Sie blickten alle hinauf.

      »Ihr seid ziemlich laut!«

      »Na und?« Marion stieg wieder auf den Tisch und begann allein weiter zu tanzen und sich des Restes ihrer Unterwäsche zu entledigen, wozu Gretty noch nicht gekommen war.

      Warrior trieb die Unruhe an die Schwingtür.

      Marion tanzte und sang, das Orchestrion dröhnte und die beiden Banditen begannen rhythmisch zu klatschen.

      »Douglas, was ist denn los mit dir?«, rief Dag am Tresen.

      Warrior sah den Hilfssheriff auf der anderen Straßenseite und eine Gruppe weiterer Männer mit Gewehren in den Händen. Und in der nächsten Sekunde fiel ihm auch der Pfahl vor der Poststation und der daran befestigte Telegrafendraht auf.

      Eiskalt lief es dem Banditen über den Rücken.

      Hinter ihm lachten die anderen.

      »Douglas, komm doch her!«, bettelte Dag. »Los, wir kippen noch einen hinter die Binde.«

      »Jim, John!«, brüllte Warrior.

      Die Banditen stutzten.

      »Seht euch das an!«

      Da stürzten sie zu ihm und sahen die Menschen auf der anderen Straßenseite, sahen ihre Gewehre und die Blicke, die dem Saloon galten.

      »Der Sheriff kam nur herein, um uns genau anzusehen«, sagte Warrior. »Wir haben etwas nicht beachtet. Es gibt hier einen Telegrafen. Als wir ankamen, wussten sie vielleicht schon, was ziemlich weit im Norden passiert ist.«

      »Verdammt«, zischte Gretty.

      »Was tuschelt ihr denn?«, fragte Marion, die vom Tisch stieg und ihre Kleidungsstücke zusammensuchte.

      »Hauen wir ab«, schlug Warrior vor. »Jetzt können wir sie vielleicht noch übertölpeln. Wenn sie erst die Kneipe umstellt haben, geht es bestimmt nicht mehr.«

      Der Keeper tauchte in der Küchentür auf und fragte: »Wollt ihr die Steaks kurzgebraten oder anders?«

      Keiner der Kerle antwortete. Die Mädchen standen bleich am Tresen und wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie ahnten, dass etwas in der Luft hing.

      »Beim Sheriff versammeln sich die Männer der Stadt mit ihren Gewehren«, sagte Sheila im Oberstock. »Ich wette, das gilt euren Gästen.«

      »Vorwärts!« Warrior zog den Colt und verließ den Saloon.

      Gretty und Tracy stürzten hinter ihm her, hatten ebenfalls die Revolver gezogen und eröffneten mit dem Bandenführer gemeinsam das Feuer auf die Leute vor dem Office. Sie schossen ungezielt und schnell in den Pulk hinein und entfesselten Panik unter den überraschten Männern.

      »Deckung!«, rief der Hilfssheriff, sprang selbst ins Haus zurück und hob das Gewehr.

      Ein Verletzter stieß einen gellenden Schrei aus. Mehrere Männer ließen sich fallen. Ein paar liefen Hals über Kopf davon.

      Eine Fensterscheibe zerklirrte. Scherben flogen durch das Office. Die Pferde vor dem Saloon wieherten und versuchten sich loszureißen.

      Da standen die Banditen schon zwischen ihnen, banden sie los, jagten die letzten Kugeln aus den Colts und warfen sich in die Sättel.

      »Holt sie von den Gäulen!« Hilfssheriff Winter trat wieder aus dem Office und wollte das Gewehr heben.

      Aber ein paar sich erhebende Männer behinderten ihn, weil sie vor ihm standen. Er fluchte, schob sie zur Seite und hob das Gewehr erneut an.

      Die drei Banditen galoppierten die Straße hinunter.

      Winters Kugel pfiff ihnen nach, lag aber eine Handbreit zu hoch, so dass sie Warrior über den Kopf heulte. Auch die anderen Männer schossen in die nun aufwirbelnde Staubwand hinein.

      Nach einigen Sekunden krachten alle in der kleinen Stadt vorhandenen Gewehre.

      Doch da befanden sich die Banditen bereits am Ende von Lobo und waren in der Staubwand

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