Corona - Das Buch zum Film. Lotte Jotta

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Corona - Das Buch zum Film - Lotte Jotta страница 6

Corona - Das Buch zum Film - Lotte Jotta

Скачать книгу

kann man das derart herunterspielen, indem man es mit Grippe vergleicht?

      Wir hatten – in Unwissenheit – einen natürlichen Umgang mit der Grippe. Sie kommt und sie geht. Sie reißt nicht willkürlich Menschen aus der Mitte ihres Lebens, sondern holt oft die, deren Leben kurz vor dem Ende steht.

      Und, nein, es ist nicht so, dass ich Alte und Schwache weniger bedeutsam oder weniger (schützens-)wert finde. Aber es ist Natur. Menschen sterben. In Deutschland jedes Jahr fast eine Million! Je älter man ist und je instabiler die Gesundheit, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, davon irgendwann betroffen zu sein.

      Auf der anderen Seite kommen auch immer wieder Kinder auf die Welt. In Deutschland waren es 2018 fast 800.000. (29).

      Von daher bin ich mit dem Grundkonzept sehr einverstanden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass am Ende des Lebens nicht mehr der physische Tod steht. Das ewige Leben kann es im Himmel geben. Auf der Erde ist dafür leider nicht genug Platz.

      Aber natürlich ist jede individuelle Erfahrung mit diesem Thema schmerzhaft und wir möchten sie hinauszögern, solange es geht. Jeder möchte, dass seine Lieben ewig leben. Und natürlich achten wir auf sie und versuchen, Risiken von ihnen fernzuhalten. Dennoch wird der Tag irgendwann kommen.

      Es ist Natur. Und eigentlich wissen wir das auch. Da man uns aber jetzt die Verantwortung für diese Toten gegeben hat, sind wir alle aufgerufen, das um jeden Preis zu verhindern. Zu diesem Thema mehr in Teil B.

      Aber was macht Corona denn so gefährlich? Wo liegt der wesentliche Unterschied, der dazu führt, dass wir im Umgang mit Corona so derart verschärfte Maßnahmen für notwendig halten?

      Der Unterschied liegt in der Berichterstattung. Anders als bei einer Grippewelle bekommt Corona Aufmerksamkeit auf allen Kanälen. (Siehe Kap. 10)

      Von den Grippetoten hört man so gut wie nichts. Von Januar bis April 2015 sind über 20.000 Menschen gestorben wegen Influenza. Die meisten werden in Krankenhäusern gestorben sein. Bei der Grippewelle 2017/18 waren es sogar über 25.000.

      Das arme Stiefkind Influenza. War schon so oft da, und (fast) keinen interessiert´s.

      Wäre das anders gewesen, hätte man jede größere Grippewelle so aufgebaut wie Corona – wir wären bei jeder Influenza in Panik geraten. Und so ist sie sang- und klanglos an den allerallermeisten vorübergezogen.

      4. Wie bedrohlich ist Corona?

      Kurz gesagt: So gefährlich bzw. so ungefährlich wie eine Grippe.

      Beides sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, besonders, wenn man zur Risikogruppe gehört. Da es aber in sehr vielen – den relevanten – Punkten mit der Influenza vergleichbar ist, gibt es auch keinen Grund, in Panik zu verfallen. Grippewellen haben wir schon oft durchlebt, auch wenn wir das vielleicht gar nicht gemerkt haben.

      Wieviel Angst vor Corona ist sinnvoll? Soviel Angst, wie Sie sie auch vor einer Grippe hätten.

      Für den allergrößten Teil der Bevölkerung stellt eine Infektion mit dem Corona-Virus keine Bedrohung dar. Es bilden sich keine Symptome aus, die Menschen wissen gar nichts von der Infektion oder durchleben sie in milder Form. Nach durchlaufener Infektion bilden sie Antikörper aus und sind danach für eine gewisse Zeit immun gegen eine Neuinfektion.

      Zu der Frage, wie lange diese Immunität bei Corona anhält, lassen sich noch keine sicheren Aussagen treffen, da man hierzu Gruppen von genesenen Patienten über mehrere Jahre untersuchen müsste. Da es aber bereits Erfahrungen gibt mit anderen Corona-Infektionen (SARS, MERS), schätzt das RKI (26), dass der Schutz vor einer Neuinfektion bis zu drei Jahre anhalten könne.

      Nach Ansicht des Immuntoxikologen Prof. Dr. Stefan Hockertz (23) sind diese genesenen Patienten wichtige Bausteine im Verlauf einer Infektionswelle. Menschen mit Antikörpern fungieren wie ein natürlicher Schutzwall. Je mehr Menschen immun sind, desto schwerer wird es für das Virus sich zu verbreiten. Und desto schneller hat der Spuk ein Ende.

      Entsprechend hält Hockertz die Schließung von Schulen und Kindergärten für einen großen Fehler (23), da die Infektion bei Kindern meist in sehr milder Form verläuft. Kinder, die die Krankheit bereits durchlaufen haben, stecken niemanden mehr an und können sich auch selbst nicht mehr anstecken. Und das Virus findet schnell seine Grenzen.

      Wir könnten also schon wesentlich weiter sein. Denn am Ende, so Hockertz, wird es kommen, wie es auch bei Influenza immer kommt. Die Bevölkerung ist dann ungefähr zu 60 % mit dem Virus infiziert (24).

      Durchseuchung. Kein schönes Wort für eine gute Sache. Denn wenn dieser Punkt erreicht ist, hat das Virus kaum noch Chancen.

      Wie viel Angst macht Sinn? So viel wie bei einer Grippe. Sie haben das alles bereits x-mal erlebt.

      Der Kontakt mit dem Virus führt noch nicht zu einer Infektion. Sie können infizierte Personen anfassen oder Kontakt mit kontaminierten Gegenständen haben. (24) Das ist bis dahin völlig unproblematisch. Das Virus kann nicht durch die Haut eindringen. Um sich zu infizieren, ist es nötig, dass das Virus mit den Schleimhäuten in Berührung kommt. Wenn Sie sich daher regelmäßig und besonders nach vermutetem Kontakt mit dem Virus gründlich die Hände waschen, kann auf diesem Weg nichts passieren.

      Wie viel Bedeutung Hygiene für Gesundheit und Lebensdauer hat, ist uns in den letzten Wochen wieder vor Augen geführt worden. Dies empfindet Hockertz als positiven Nebeneffekt. (24)

      Neben gründlichem Händewaschen empfiehlt er, von Menschen, die Krankheitsanzeichen zeigen, etwas Abstand zu halten. Wie bei der Grippe.

      Immer sinnvoll sind Maßnahmen, die das Immunsystem stärken – auch jenseits von Corona. Sonne tanken, soweit Ihnen das möglich ist, zusätzliches Vitamin D, vitaminreiche Kost, Wechselduschen usw. usw.

      Und vergessen Sie um Himmels Ihre Seele nicht. Auch wenn man gerade nicht viel für sie tun kann.

      Nach dem, was ich gelesen habe, kann ich nicht mehr erkennen, worin die bedeutsamen Unterschiede liegen sollen zwischen einer Infektion mit Corona- und einer mit Influenzaviren. Und weshalb einer Corona-Pandemie höhere Aufmerksamkeit zuteilwerden sollte als einer mit Influenza.

      Trotzdem bleibt es ein Stück weit verwirrend. Neben diesen Informationen stehen die aktuellen Bilder. Die schlimmsten davon kommen aus Italien. Und es herrschte die große Angst, dass es bei uns bald ähnlich aussehen könnte.

      Das Virus ist viel ansteckender als Grippe und breitet sich viel schneller aus – das war die Befürchtung. Dann lassen Sie uns doch einen kurzen Blick auf die Maßzahl werfen, die seit einigen Wochen so populär ist.

      5. Die Reproduktionsrate

      Die Reproduktionsrate R gibt an, wieviele andere Menschen durchschnittlich von einer erkrankten Person infiziert werden.

      Eine Reproduktionsrate von 2 bedeutet z.B., dass jeder Infizierte – solange er ansteckend ist – das Virus an durchschnittlich zwei Menschen weitergibt.

      Nachrichten über rasantes exponentielles Wachstum mit Werten von „über 3“ waren dann auch geeignet, uns das Fürchten zu lehren. Wenn aus 100 Infizierten 300-400 Neuinfektionen resultieren und hieraus dann 900-1.600 usw. und das alles in kürzester Zeit – dann ist man schnell bei der Vorstellung, dass die Krankenhäuser kollabieren könnten.

      Solange die Reproduktionsrate Werte von größer als 1 annimmt, steigt die Anzahl der akut infizierten

Скачать книгу