Eulenzauber (13). Das Geheimnis des weißen Pferdes. Ina Brandt
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Da streifte plötzlich etwas ihren Kopf. Nur ganz federleicht, aber Flora wusste sofort – das war Goldwing! In engen Kreisen schraubte sich die Waldohreule in die Luft, höher und höher, verharrte schließlich und schaute auf Flora herab. Dann ließ sie sich mit angelegten Flügeln nach unten fallen, drehte kurz vor Flora ab und verschwand in einer der Tannen. Von dort sah sie Flora erwartungsvoll an, während das Orange ihrer Augen für einen Moment noch heller leuchtete als sonst. Keine Frage, Goldwing hatte ihren Spaß! Solche Überraschungsmanöver waren ganz nach ihrem Geschmack. Auch Flora lachte. Das war typisch für die kleine Eule! Schnell ging sie zu ihr und hielt ihr den Zauberring hin. Dann flüsterte sie:
Und während sich noch die letzten Federn von Goldwings Flügeln golden färbten, sprudelte Flora schon hervor:
»Goldwing, du bist ja ein Spaßvogel! Auf was für Ideen du kommst. Hast mich ganz schön erschreckt.«
»Aber nicht schlimm, oder?«, fragte Goldwing. Sie drückte ihren Kopf an Floras Hand und schaute liebevoll zu ihr hoch. »Ich dachte, es wird allmählich langweilig, wenn ich da immer schon sitze und auf dich warte.«
»Ach, langweilig finde ich das nicht! Im Gegenteil: Ich bin jedes Mal noch ein bisschen aufgeregt, wenn wir uns sehen«, gestand Flora. Versonnen streichelte sie über Goldwings glitzernde Flügel. »Aber Hauptsache, du bist da. Denn ohne dich, das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
»Musst du auch nicht«, beruhigte Goldwing sie. »Ich bin immer da. Und freue mich drauf, mit dir zu reden. Und zu hören, was du gemacht hast. Heute wart ihr ja richtig fleißig bei Sarah. Ich bin mal beim Pferdehof vorbeigeflogen.«
Flora lächelte. Goldwing war auch tagsüber gerne immer mal wieder heimlich in ihrer Nähe. Sie war eine ziemlich neugierige kleine Eule. Und deswegen wollte sie nun alles von den geplanten Filmaufnahmen wissen. Flora erzählte und erzählte, bis ihr Blick schließlich sehnsüchtig über den Sternenhimmel wanderte. Wenn doch schon morgen wäre, damit es endlich losging.
Als Flora am nächsten Tag das Klassenzimmer betrat, sah sie mit einem Blick, dass mit Miri was nicht stimmte. Anstatt mit den anderen zu quatschen, saß sie da und spitzte mit verbissener Miene ihre Stifte. Flora stellte ihre Tasche ab, setzte sich auf den Tisch und musterte ihre Freundin besorgt.
»Was ist los?«, erkundigte sie sich leise. »Hast du Ärger zu Hause?«
Miris Unterlippe fing an zu zittern und Flora dachte schon, sie würde anfangen zu weinen. Doch sie riss sich zusammen.
»Nee, keinen Ärger«, murmelte sie und vermied es, Flora anzusehen. Vielleicht hätte sie dann wirklich losgeweint. Ein paar Sekunden schwieg Miri, während Flora beinahe platzte vor Ungeduld. Was hatte sie nur?
»Mein Vater hat ein Jobangebot fürs Ausland bekommen«, presste sie schließlich hervor. »Sein Chef hat ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, für die Filiale in Südafrika zu arbeiten.«
Flora fuhr der Schreck in alle Glieder. Ihr Gesicht fühlte sich schlagartig glühend heiß an und Flora ahnte, dass dort jetzt der rote Fleck auf ihrer Stirn prangte. Wie immer, wenn sie sehr aufgeregt oder wütend war.
»Südafrika???«, war das Einzige, was sie herausbrachte. Hatte sie richtig gehört? Erschrocken zuckte sie zusammen, als Frau Hauser in die Hände klatschte, damit endlich Ruhe einkehrte. Sie hatte die Klassenlehrerin gar nicht hereinkommen sehen. Schnell rutschte Flora auf den Stuhl und packte ihre Sachen aus.
»Und was hat dein Vater gesagt?«, fragte sie flüsternd, obwohl die Antwort eigentlich schon in Miris Gesicht stand.
»Dass er sich das vorstellen kann. Und meine Mutter anscheinend auch«, flüsterte Miri zurück. »Aber ich will nicht weg!«
Jetzt schossen ihr wirklich Tränen in die Augen und sie schaute schnell zur Seite.
»Miri, Flora, das gilt auch für euch«, ermahnte Frau Hauser die beiden. »Schlagt bitte Seite 39 auf.«
Flora hatte Frau Hausers Anweisung gar nicht gehört. Mit einem dicken Kloß im Hals und zitternden Händen blätterte sie in ihrem Mathebuch herum. Die Zahlen verschwammen vor ihrem wässrigen Blick. Plötzlich sah sie Miri umgeben von Elefanten, Giraffen und Antilopen. Tausende Kilometer entfernt. Das war doch nicht möglich! Miri gehörte nach Tannenbach, zu Flora, ihrer besten Freundin, zum Reiterhof und hierher neben sie ins Klassenzimmer. Flora schüttelte den Kopf, immer noch fassungslos über Miris Worte. Sie kam sich vor wie in einem bösen Traum. Wenn es doch nur so wäre!
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