Bòdy macht Ferien. Thomas Til Radevagen
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© 2020 Thomas Til Radevagen
Lektorat, Korrektorat: Bärbel Boden
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: | 978-3-347-05800-2 |
Hardcover: | 978-3-347-05801-9 |
e-Book: | 978-3-347-05802-6 |
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Thomas Til Radevagen
Bòdy macht Ferien
Kriminalroman mit Geza Bòdy
Krimi-'Held' Geza Bòdy
'Geza Wilhelm Bòdy, Private Ermittlungen & Personenschutz', so steht auf seiner Geschäftskarte. Bòdy lebt und arbeitet in Berlin, der deutschen Hauptstadt mit ihren 3,4-Millionen Einwohnern. Mit den Menschen im Berlin umgebenden Speckgürtel und im entfernteren Umland - Brandenburg - ballen sich hier 7 Millionen Menschen zusammen.
Bòdy steht allein in der Masse, neudeutsch: er ist ein Single. Er hat eine Vergangenheit in den alten Ländern der Bundesrepublik; sie spielt ab und zu sachte hinein in seine Geschichten. In seinem Lebenslauf stünde, dass er in der tiefsten Provinz, auf dem Dorfe, im Münsterland aufwuchs, das Gymnasium in der Stadt besuchte, als Austauschschüler ein Jahr in Amerika war; dass er nach dem Abitur als Länger dienender in die Bundeswehr eintrat und es dort bis zum Leutnant brachte. Dann besann er sich anders. - Dank eines unerwarteten Erbes konnte er ein Uni-Studium aufnehmen, Sport und Geographie.
Schon von seinen Anlagen und Neigungen her ist er sehr sportlich, körperbetont und aktiv. Deshalb ist er an Sportthemen generell stark interessiert; andererseits geht er leidenschaftlich gern auf Reisen. Er hat schon viele Ecken der Welt gesehen. Bòdy tendiert - vielleicht unbewusst - dahin, seine privaten Hauptinteressen mit Dienstlichem zu verbinden. Während der Semesterferien verdingte er sich als Sportinstrukteur und Animateur in exotischen Ferienclubs.
Nachdem sein Erbe auf (zu) vielen Fernreisen fast aufgezehrt war, ergab sich relativ zufällig die Gelegenheit - über Studienkollegen und ex-Kameraden der Bundeswehr - in seinen jetzigen Job hineinzurutschen. Bòdy machte sich nach einigen erfolgreich erledigten Aufträgen selbständig. Er lebt einmal ganz gut (dann zieht es ihn wieder auf Reisen), ein anderes Mal so la la - von den unterschiedlichsten Aufträgen.
Geza Wilhelm Bòdy verdankt den ersten Vor- und den Familiennamen dem ungarischen Vater. Dieser heiratete seine Mutter und verließ sie und den Sohn mit unbekanntem Ziel, als Geza noch ein kleiner Junge war. Vom Vater geerbt hat Bòdy das Aussehen, er ist ein attraktiver Mann: Mitte bis Ende 30, dunkelhaarig, südländisch vom Typ her. Er ist zwar nur mittelgroß und kein aufgepumpter Muskelmann, doch das gleichen seine Durchtrainiertheit und äußerste Reaktionsschnelligkeit aus. Er kann zu einer explosivgefährlichen Kampfmaschine werden, wenn die Situation es erfordert.
Bòdy kleidet sich geschmackvoll, sportlichleger. Er trinkt nicht und raucht nicht.
Obwohl er gerne in Berlin lebt, ist er kein eingefleischter Stadtmensch. Er hält sich ebenso oft ausgesprochen gern im Freien auf, er mag die Natur und Tiere. Bòdy besitzt kein eigenes Auto, dafür aber mehrere Zweiräder - zwei Motor- und diverse Fahrräder, sowie andere eigene Sportgeräte - Windsurfboard, Tauchausrüstung, Paraglider, Skier.
Für die Arbeit, seine Fälle, nimmt er meist Leihwagen oder ein 'StattAuto' - ohne jedoch ein 'Grüner' zu sein. Politik ist ihm ein ausgesprochener Gräuel! Häufig fährt er mit öffentlichen Verkehrsmitteln, er ist leidenschaftlicher Bahn Fan, er kennt die Streckennetze und Verbindungen in- und auswendig.
Bòdy ist ledig. Teils, weil er 'die Richtige' noch nicht gefunden hat, teils, weil er Job und Lebensweise für eine Ehefrau als Zumutung empfände. Er hat gelegentlich kürzere Affären mit Frauen.
Vermutlich aber ist er heimlich ein unverbesserlicher Romantiker (wie viele klassische Detektive).
Zeitweise kommen die Prägungen der strenggläubigen ländlichen Region, in der er aufwuchs, wieder in ihm durch, und zwar stärker, als ihm selber lieb ist.
Er pflegt und schätzt echte, langanhaltende Freundschaft, er sucht diese auch zu Frauen - wenn sie nicht zu lieben sind…
Bòdy ist nicht unerfolgreich, dennoch passiert es ihm auch, dass er die Lösung 'seines' Falles im schlimmsten Fall in der Zeitung lesen muss. Er ist - was in dem Job zugegebenermaßen hinderlich ist - in seltenen Fällen gutgläubig und ein wenig naiv. Im 'worst case' geht er schon einmal zwiespältigen Auftraggebern auf den Leim. Er leistet sich trotzdem so etwas wie ein Ethos. Obwohl ihn fast jeder Fall etwas mehr desillusioniert, möchte er sich seine Naivität bewahren, Zynismus lehnt er ab. - Das ist womöglich gegen den Trend.
- Ist Bòdy wirklich ein Naivling? Oder ein romantischer Träumer, der in diesem harten Job nichts verloren hat? - Weder noch! Geza Bòdy ist ein Mann unserer Zeit. Er steht mitten im Leben. Er schlägt sich so durch, wie die meisten heutzutage.
Bòdys eigene, nicht verleugnete Biographie macht ihn nur empfänglicher für bestimmte Konstellationen. - Dass ihn sein Erleben als Kind sehr geprägt hat, wird in manchen Situationen ebenfalls spürbar. Die Mutter, Münsterländerin, hatte den Vater, einen jungen Exil-Ungarn geheiratet, obwohl die konservativen Dörfler dagegen waren, Anfang der 60er. Der Vater, kaum akzeptiert von der Bevölkerung („Der Zigeuner“) hielt es in dem Kaff nicht aus, er verschwand, als Geza noch klein war. Der Junge wuchs so vaterlos auf, von Großvater und Onkeln beeinflusst. Seine katholische Mutter blieb allein, bis an ihr Lebensende.
Das unerwartete Erbe vom 'verschollenen' Vater ermöglichte ihm zu studieren. Sein Erzeuger hatte sich keine 150 km weit entfernt, hinter der Grenze in den Niederlanden eine einträgliche Existenz aufgebaut. Gezas Mutter erlag kurze Zeit nach dem das Erbe auf Mutter und Sohn gekommen war, einer schweren Erkrankung.
Geza war außer zu dem Erbteil ganz unerwartet auch zu einem Halbbruder in Holland gekommen. Mit ihm versteht er sich gut, nachdem sie sich kennenlernten.
Bòdy hat eine Schwäche: Frauen. Er weiß darum, dass er gut aussieht. Es fiele ihm nicht schwer, Freundinnen zu haben. Er hat gute Manieren und kann sich auf allen Parketts bewegen. Die große Liebe scheint ihm jedoch noch nicht über den Weg gelaufen zu sein. Vielleicht misstraut er solchen Begriffen auch. Er pflegt Freundschaften. Womöglich hat er auch eine Tendenz, sich heimlich in Klientinnen zu verlieben, wenn sie das 'gewisse Etwas' besitzen.
Wie er dem Beruf kam: Gerade als das Erbe fast aufgebraucht war, hatte er sein Studium abgeschlossen. Aussichten auf eine Referendarstelle als Lehrer waren gering, sie reizte ihn ohnehin nicht sonderlich. Bòdy hatte überlegt, wie er sich mit seinen Qualifikationen den Lebensunterhalt sichern könnte. Da er schon einige Male aushilfsweise als Bodyguard gearbeitet hatte, bei Großveranstaltungen, beim Personenschutz von Prominenten, kam eins zum anderen: Er rutschte quasi naturwüchsig in den Job des Privaten Ermittlers hinein.
Kurz nach der Wende im Herbst 89 war er endgültig nach Berlin gezogen.
Geza Bòdy studierte früher einige Semester in Berlin, machte aber in den alten Ländern Examen.