Die Legende vom Hermunduren. G. K. Grasse
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Читать онлайн книгу Die Legende vom Hermunduren - G. K. Grasse страница 27
„Du hast was… du hast seine Macht gebrochen?“ Jetzt lag das Erstaunen auf Gerwins Seite.
„Ja! Aber nicht allein!“ Irvin zog sich in Bescheidenheit zurück.
„Ehre, wem Ehre gebührt! Nicht du, Gerwin, bezwangst Gaidemar, sondern Irvin!“ verkündete Notker und grinste in die Runde. Er fühlte in sich Stolz auf Irvin.
„Ich höre und glaube! Wer führt unseren Stamm jetzt?“ Gerwin platzte vor Neugier.
„Ein Rat der Ältesten mit drei Männern…“ warf Irvin ein.
„Du warst dabei? Wer sind diese Männer?“ Gerwin wollte es ganz genau wissen.
„Ich war nicht dabei!“ wies Irvin ihn ab. „Sie wählten den Gefolgschaftsführer, wer auch immer das ist…, also Richwin, dann Gaidemar und zuletzt Brandolf…“
Gerwin nickte. „Also hat sich nichts geändert…“ folgerte der junge Hermundure.
„Das wird sich zeigen…“ mutmaßte Aulus. „Dein Pate steckte noch andere Nackenschläge ein… Er ist inzwischen bescheidener geworden…“
Gerwin wandte seine Aufmerksamkeit Aulus zu.
„Es begann wohl mit Richwin, der Gaidemar angriff, was zu dessen Verschwinden führte… Ich erfuhr hiervon von seinem Weib. Als er zurückkehrte, gingen die Ältesten. Er wirkte verändert, sagte Ragna. Er gestand den Ältesten zu, nur noch Eldermann und Hunno seiner Sippe zu sein…“ Aulus besann sich.
„Dann war da noch der Zwist zwischen Irvin und Notker. Der Eine ging, um in deiner Nähe zu sein und der Andere fühlte sich im Stich gelassen… “
„…im Stich gelassen…“ echote Gerwin.
„Wie sagte mir Irvin, er erhielt von einem Freund voller Zorn einen Auftrag, den ihm der andere Freund im Zorn danken könnte… Das Versprechen zu erfüllen und die Freundschaft zu erhalten, war unmöglich. Aber auch Notkers Auftritt war sehr wirkungsvoll und ihm gelang, was allen unmöglich erschien…“
„Du spannst mich auf die Folter…“
„Notker zwang Gaidemar zum Kniefall!“
Mit einem Ruck stand Gerwin. „Vor wem?“ fragte er überwältigt.
„Vor Irvin, vor Notker und dir!
Dieser Abend wurde noch sehr lang, weil weitere Einzelheiten herumgereicht wurden, sich verdichteten und letztlich zu Erkenntnissen führten, die in Gerwins Kopf eine Fülle von Empfindungen aufbauten.
Aber nicht nur im Inneren des jungen Hermunduren vollzog sich ein Prozess, der Freundschaften aufwertete, Feindschaften besser erkannte und wusste, wie er mit Jedermann fortan umgehen musste.
Gerwin reifte durch das Hören.
Fühlte er sich in der Vergangenheit manches Mal auch allein gelassen, erkannte er jetzt, dass jede Handlung eines Freundes immer auch den Umständen Rechnung trug, die auf Verhaltensweisen, Worte oder gar Versprechen wirkten.
Nicht immer erschlossen sich ihm Handlungen der Freunde. Bezog er aber jetzt weitere Umstände mit ein, klärte sich manches verzerrt erscheinende Bild. Die Erkenntnis zur wahren Freundschaft, zur Aufgabe des eigenen Ich, wenn der Schutz des Freundes dies abforderte, hallte nicht nur in Gerwin wieder.
Das gleiche Gefühl durchzog auch seine Freunde und in dem auch Aulus mit seiner Vergangenheit abschloss, Irvin seinen Zorn auf Gaidemar abmilderte und Notker zur absoluten Gleichwertigkeit aufschloss, verfestigte sich das Bündnis aus Römern und Hermunduren.
Es wäre verfehlt zu denken, dass sich Viator und Paratus diesem Prozess entziehen würden. Unter diesen Verbündeten und Freunden gab es keine Herkunft mehr, es zählte nur noch deren Gemeinsamkeit.
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