Drei Thriller um Liebe und Geheimnis Februar 2019. Alfred Bekker

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Drei Thriller um Liebe und Geheimnis Februar 2019 - Alfred Bekker

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im 'Parque del Buen Retiro'. Kommen Sie allein. Ich erkenne Sie daran, dass Sie ein Exemplar des 'New York Herald Tribune' bei sich tragen. Ich beschreibe Ihnen jetzt genauestens den Ort, an dem ich Sie sehen will! Schließlich ist der 'Parque' ziemlich groß. Hören Sie mir gut zu, ich habe keine Lust, mich zu wiederholen...“

      Sonntagnachmittag im „Parque del Buen Retiro ließ Robert vorsichtig den Blick umherschweifen. Was er sah, war alles andere als ungewöhnlich für diesen Ort und diese Tageszeit.

      Familien mit Kindern spazierten durch die Parkanlagen. Manche von ihnen fütterten die Tauben, die überall zu finden waren und sich schon so sehr an die Menschen gewöhnt hatten, dass sie fast jegliche Scheu verloren hatten. Auf einer Bank saß ein alter Mann, der eine dicke Brille und eine Baskenmütze trug und angestrengt in seine Zeitung stierte. Wenige Meter entfernt spielten zwei kleine Jungs, vielleicht vier, fünf Jahre alt, im Sand. Es mochten Enkel oder gar Urenkel des Alten sein. Wenig später, als Robert sich auf eine freie Bank gesetzt hatte, rief der Alte die beiden Jungs herbei und holte für jeden eine Banane aus seiner abgenutzten Tasche.

      Er selbst genehmigte sich eine Zigarre, hatte aber kein Feuer und sah sich dann etwas hilflos um. Da war noch ein junges Paar, das eng umschlungen dasaß und sich in mehr oder weniger regelmäßigen Intervallen leidenschaftlich küsste.

      Der Alte hatte offensichtlich nicht die Absicht, die beiden zu stören, daher stand er auf und ging zu Robert. Er fragte ihn auf Spanisch nach Feuer.

      Robert musste noch einmal nachfragen, um ihn richtig zu verstehen, was nicht an seinen mangelhaften Spanischkenntnissen, sondern an der Tatsache lag, dass der Alte ein Gebiss trug, das nicht richtig saß.

      Robert hatte kein Feuer, und er sagte das dem Alten auch in dem besten Spanisch, das er hervorzubringen in der Lage war. Er sei Nichtraucher, erklärte er ihm. Wozu also Streichhölzer oder ein Feuerzeug?

      Robert hoffte, dass das Gespräch damit zu Ende wäre, aber er hatte sich getäuscht. Der Alte schien auf einen kleinen Plausch aus zu sein und nahm die Sache zum Anlass, einfach draufloszureden.

      Robert verstand einen Großteil gar nicht, aber das schien den Alten auch nicht zu interessieren. Sein Mund bewegte sich unaufhörlich, sein Gebiss rutschte auf und nieder.

      Robert warf einen nervösen Blick auf die Uhr. Kurz vor 15.00 Uhr.

      Dann machte er dem Alten den Vorschlag, doch die beiden jungen Leute zu fragen. Er habe den Mann Zigarette rauchen sehen. Das stimmte zwar nicht, aber er musste den Alten jetzt irgendwie loswerden.

      Der Alte schien nicht genug Mut aufzubringen, um die beiden eng Umschlungenen zu fragen. Also fragte Robert sie.

      Der junge Mann hatte kein Feuer, aber dafür das Mädchen. Robert war gerettet. Der Alte zündete sich eine dicke Zigarre an und versuchte nun, den beiden jungen Leuten ein Gespräch aufzuzwingen. Es entstand ein kurzer Wortwechsel.

      Dann kam von den beiden Kleinen ein Geschrei. Die beiden Jungen waren in Streit miteinander geraten und bewarfen sich nun mit Händen voll Sand.

      Der Alte musste sehen, dass er schleunigst an den Ort des Geschehens zurückeilte. Er schimpfte noch lauter, als die beiden Kleinen schreien konnten, und damit war die Sache dann erst einmal entschieden.

      Der Alte setzte sich wieder auf seine Bank, zog an seiner Zigarre und wischte mit einem Taschentuch seine Brillengläser sauber, bevor er wieder in die Zeitung blickte.

      Fast zur gleichen Zeit sah Robert einen etwas übergewichtigen Mann mit dunklem Oberlippenbart herankommen. Unter dem Arm trug er eine Ausgabe des „New York Herald Tribune“. Robert ließ sich nichts anmerken. Er wollte erst einmal abwarten.

      Schließlich musste er sichergehen, dass der Mann auch tatsächlich allein gekommen war, wie Robert es gefordert hatte.

      Der Mann mit dem Oberlippenbart setzte sich, nachdem er den Blick ausführlich hatte kreisen lassen, auf eine freie Bank. Es war die Bank, auf der das junge Paar gesessen hatte.

      Die beiden waren Arm in Arm weitergegangen. Robert sah sie in einiger Entfernung Tauben füttern, und manchmal lachte die Frau so laut und hell, dass er es hören konnte.

      Robert blickte sich um. Der Mann, mit dem er sich treffen wollte, schien tatsächlich, wie abgemacht allein gekommen zu sein.

      Indessen hatte der Alte seine Sachen zusammengepackt und ging mit den beiden Kleinen davon.

      Einer der Jungen versuchte, eine Taube zu streicheln und lief hinter ihr her. Die Jagd hatte erst ihr Ende, als der Kleine stolperte und hinfiel.

      „Sie sind Mendez?“, fragte Robert.

      Der Mann mit dem Oberlippenbart und dem „Tribune“ wandte sich zu ihm um.

      „Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie das Chamäleon sein könnten.“

      Wie selbstverständlich sprachen sie Englisch. Robert schien ein wenig ärgerlich zu sein.

      „Ich fragte, ob Sie Mendez sind!“

      „Nein.“

      „Dann weiß ich nicht, was wir miteinander zu bereden hätten. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag, Sir!“

      Robert wandte sich ab, um zu gehen.

      „Mein Name ist Garcia“, sagte der Mann. Garcia, dachte Robert. Der Name war aller Wahrscheinlichkeit nach falsch. Er war einfach zu gewöhnlich. Aber das interessierte Robert jetzt nicht weiter. Er wandte sich noch einmal zu dem Mann, der sich Garcia nannte und meinte sarkastisch: „Sie hätten ein bißchen mehr Phantasie aufbringen können, finden sie nicht auch?“

      „Inwiefern?“

      „Bei Ihrem Namen. Im Madrider Telefonbuch gibt es seitenweise Garcias. Sie hätten sich etwas Originelleres einfallen lassen können.“

      „Auf Originalität kommt es in meinem Gewerbe nicht an.“

      „In meinem manchmal schon.“

      Robert wandte sich erneut rum und hatte bereits zwei Schritte hinter sich gebracht, da hörte er Garcia rufen: „So warten Sie doch! Mendez hat seine Gründe, dass er nicht persönlich kommen konnte!“

      Robert kümmerte sich nicht darum, sondern ging einfach weiter. Er drehte sich auch nicht um, als er hinter sich Garcias Schritte hörte.

      Garcia hatte ihn bald eingeholt. Auf Grund seines Übergewichts war er allerdings ziemlich außer Atem. Er wollte etwas sagen, aber zunächst kam nichts über seine Lippen.

      „Ich spreche nur mit Mendez persönlich!“, stellte Robert klar. „Bestellen Sie ihm das!“

      „Mendez lässt Sie grüßen!“

      „Dafür kann ich mir nichts kaufen...“

      „Es ist besser, wenn man Sie und Mendez nicht zusammen sieht.“

      Robert verzog das Gesicht.

      „Besser für ihn oder besser für mich?“

      „Für Sie beide. Wenn eine Spur von Mendez zu Ihnen führt,

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