Finanzkrise überwinden. Simone Janson
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Und dennoch hat Keith 2008 etwas gemacht, für das ihn viele Leute für verrückt erklären würden: Er hat seinen sicheren und vor allem hervorragend bezahlten Job aufgegeben, um um die Welt zu reisen. 2009 hat er seine Erfahrungen und Beweggründe dazu ziemlich ehrlich in dem neunseitigen E-Book Travelations: the trip that opened my eyes veröffentlicht, das man kostenlos im Internet nachlesen kann (und es ist wirklich lesesnwert!)
Der Job verändert den Menschen
Darin beschreibt er, wie die Arbeit als Investment-Banker bei einer niederländischen Bank sein Leben, aber auch ihn als Mensch allmählich verändert hatte, wie er selbst nur noch im Auto-Pilot lief als guter “corporate citizen”. Und wie ihn das schnellebige Bankengeschäft allmählich ermüdete.
Dann wurde sein Arbeitgeber von einem Konsorzium übernommen: Ein einschneidendes Erlebnis für ihn, denn auch wenn man ihm einen Job anbot, war alles, wofür er jahrelang gearbeitet hatte, auf einmal weg.
Plötzlich frei – und nun?
Nach einigen Monaten, in denen Keith nach außen den guten Banker gab und in seinem Inneren darüber nachdachte, alles hinzuschmeißen, folgte schließlich die Kündigung. Das war, so schreibt Keith der einfachere Teil. Nur mit der plötzlichen Freiheit habe er Schwierigkeiten gehabt: Imagine the feeling: your future is wide open, it’s all in your own hands to make something of it, and you have absolutely no clue where to start
Ich finde schon wieder einen Job
Keith machte daher erstmal eine Pause – und eine Weltreise, für die er bisher nie Zeit gehabt hatte: Er kaufte sich ein luxiröses Round-the-World-Ticket, buchte ein paar Touren und Hotels im Voraus und schaute was passiert.
Ums Geld oder das, was nach seiner Rückkehr passieren würde, machte er sich erstmal keine Sorgen – denn das hatte er bislang ja immer gehabt. Zudem bekam er in den ersten zwei monaten seiner fünfmonatigen Weltreise fast täglich Jobangebote für Banken in Frankfurt, Zürich, London oder Amsterdam. Eines davon würde er nach seiner Rückkehr schon annehmen.
Das Ziel: Selbstfindung!
Sein Ziel war erstmal ein anderes: Sich selbst wiederzufinden: First of all, I wanted to ‘re-discover’myself through self-reflection. What has made me the person I am today?What makes me happy? What am I passionate about? These were some of thequestions I pondered on over the course of the next five months.
Das Karriere-Ende
Und dann kam der Lehman-Crash im Herbst 2008. Keith war gerade auf einer Yacht im Great Barrierer-Riff, als er davon hörte. Praktisch sofort hörten die Jobangebote auf. Und Keith begann, sich Sorgen um seine Zukunft zu machen. Aber zuerst wollte er seine Reise genießen: It slowly began to sink in that mycareer in banking was probably over. That terrified me because I didn’t havean inkling of what else I could do. It was a new challenge but one I wasdetermined to postpone until after my trip.
Erfahrungen und Inspiration
In den folgenden Monaten machte Keith allerlei Erfahrungen: Er lernte, zu meditieren und seine Ängste vor Höhe und Haien zu bekämpfen, indem er sich mit seinen Ängsten direkt konfrontierte. Er traf inspirierende Leute. Und er lernte, alleine zu Reisen, was ihm besondere Fähigkeiten abverlangte: New things were learned every day. Travelling alone, I became very self-sufficient. I organised my transportation, accommodation, and tours; plannedmy budget; learned to keep an eye on my expenditures and cut down when Ineeded to; and became better at time management. I started to appreciate andapply talents and skills which I previously took for granted, and enjoyed thisnew awareness. When I felt pleased about achieving a certain goal or gaininga new insight, I gave myself a pat on the back by treating myself to a deliciousmeal or a divine bottle of wine! Every day was a priceless lesson.
Die richtige Einstellung reicht nicht
Nach allerlei positiven Erfahrungen kehrte Keith schließlich im mitten im Winter nach Amsterdam zurück. Er war glücklich, selbtsbewusst und voller Zuversicht, bald wieder erfolgreich arbeiten zu können.
Doch Optimismus und die richtige Einstellung reichten nicht: Keith fand keinen neuen Job. Er hatte keine Ahnung, was er stattdessen tun sollte. Und allmählich wurde er depressiv. Die Welt war eine andere geworden.
Was will ich wirklich?
Aber auch Keith hatte sich verändert. Eine neuerliche Reise zu seiner Familie nach Malaysia half ihm wieder auf die Füße. Und er überlegte sich: Was ich will ich wirklich? Wo liegen meine Leidenschaften und meine Fähigkeiten? I asked myself five questions: What are my passions? What career experience did Ihave? What am I good at? How much money would I need to earn to becomfortable? Did I want to start out on my own or work at a company?
Neue Karriere als Blogger
Seine Antwort war das Reise-Blog Velvet Escape, das bald darauf startete und das es ihm erlaubte, seine beiden Leidenschaften, Reisen und Schreiben zu vereinen. Doch Keith hat sich, so erzählt er mir in Kanada, von Anfang an auch einen Business-Plan zurechtgelegt, wie er, zum Beispiel durch Werbung oder Sponsoring, damit Geld verdienen könnte.
Von nun an schrieb er Vollzeit über seine Reise-Erfahrungen. Er stellte fest, das Improvisationsvermögen beim Bloggen zu den wichtigsten Fähigkeiten gehört. Aber er schätzt auch einfach sehr die Möglichkeit, mit vollem Einsatz und ganzem Herzen bei der Sache zu sein, die ihm Gefällt.
Und genau diese Energie ist es m.E. auch, die ihn so erfolgreich macht. Weiterhin viel Glück!
Die Finanzkrise als Tsunami: Von der Immobilienblase zur Welle
// Von Martin Theyer
Obwohl Medien und die Politiker sehr damit beschäftigt sind, uns etwas anders zu erzählen, die Finanzkrisen brechen nicht überraschend herein. Und wir können uns gegen sie wappnen.
Finanzkrise: Warum sie entsteht
Die Kriese von 2008 begann nicht mit der Immobilienblase in den USA., wie allerorts kolportiert. Ihr Ursprung liegt viel, viel weiter zurück, ihre Zerstörungskraft ist viel grösser als vorstellbar und bisher angenommen. Darüber spricht kaum jemand. Ich tue es. Anlässlich meiner siebenjährigen Recherchen zu meinem Buch “Verlorenes Vertrauen – Das Tsunami Modell der Finanzkrise” habe ich mich intensiv mit einer Frage beschäftigt, die mich seither nicht mehr losgelassen hat: Was hat diese Krise wirklich ausgelöst?
Mein Tsunami Modell basiert darauf, dass es einen Auslöser geben muss, der diese Welle in Gang gesetzt hat. Einen Tsunami. Tsunami heißt “Welle im Hafen. Der Begriff wurde durch japanische Fischer geprägt, die vom Fischfang zurückkehrten und in ihrem Hafen alles vollkommen zerstört vorfanden. Und das, obwohl sie auf offener See keine Weile gesehen oder gespürt hatten.