machen das Beste daraus, gehen Ski laufen oder auf den zugefrorenen Buchten des Oslofjords spazieren. Schnee hält sich oft bis nach Ostern. Im Frühjahr (ab Mai) erwacht das Stadtleben wieder, das quirlig bleibt bis in den Herbst. Oslos Oktober, das Herbstlaub in schönsten Farben, macht den Frognerpark mit der unglaublichen Skulpturensammlung des Bildhauers Gustav Vigeland ebenso zum sinnlichen Erlebnis wie das Norsk Folkemuseum oder die Inseln im Oslofjord. Ganz zu schweigen von der Oslomark, wo Elche und Luchse frei leben. Der Grüngürtel aus Wäldern, Hügeln und Seen lässt sich vom Zentrum in 20 Minuten per U-Bahn erreichen. Oslo ist nicht billig, was Reisende rasch spüren. 40 Euro für ein Essen im Durchschnittsrestaurant sind happig, aber normal. Die Preise spiegeln das hohe Einkommensniveau: Dank seiner Erdölvorkommen zählt Norwegen zu den reichsten Nationen der Welt.Funktionalismus prägte Oslos Baustil, mit dem Rathaus (wo der Friedensnobelpreis verliehen wird) als markantestem Beispiel. Extravagant dagegen ist das neue Opernhaus. Die noch immer junge Hauptstadt mag hie und da unfertig wirken, langweilig ist sie nie.
LEGENDE
5 Rådhuset
1 Festung Akershus
Anno 1300 ersterwähnt, wurde die exponierte Burganlage am Oslofjord um 1600 zum wehrhaften Schloss umgebaut. Nach Ausscheiden Schwedens aus der Kalmarer Union befand sich Norwegen damals unter dänischer Krone bis 1814, worauf eine 91 Jahre währende Union mit Schweden folgte. 1905 erklärte sich Norwegen unabhängig. Während der deutschen Besatzungszeit wurde Faschistenführer Quisling 1942 in der Festung zum Staatspräsidenten gekürt und ebendort nach der Befreiung 1945 hingerichtet. Ein Museum erzählt die Geschichte des norwegischen Widerstands gegen die Okkupation. Die eindrucksvolle Anlage samt Schloss, das für Staatsempfänge genutzt wird, lohnt eine Besichtigung.
Eingang am Festungstor im Südosten der Anlage, Mai–Sept. tgl. 6–21, Okt.–Apr. tgl. ab 7 Uhr, www.akershusfestning.no
2 Holmenkollen
Eine Kultstätte nordischen Skisports ist der Holmenkollen. Seit 1892 besteht an dem 371 m hohen Hügel bei Oslo eine Sprungschanze, die älteste Anlage ihrer Art. X-fach umgebaut, ist die heutige, 60 m hohe Schanze von 2010 hochmodern. Mit 141 m Weite hält Andreas Kofler seit 2011 den Schanzenrekord. Das Stadion bot und bietet 50 000 Zuschauern Platz bei sportlichen Ereignissen wie Winterolympiade (1952), Weltmeisterschaften oder Weltcups. Fantastisch ist die Aussicht oben auf der Schanze, im Fels darunter befindet sich ein Skimuseum.
7 km nordöstlich des Stadtzentrums, Sprungschanze und Skimuseum: Juni–Aug. tgl. 9–20, Mai, Sept. 10–17, Okt.–Apr. 10–16 Uhr, www.skiforeningen.no
Beste Reisezeit
Die Hauptreisezeit ist zwischen Juni und August, wenn es noch bis spätabends hell ist und sich das Leben draußen abspielt. Außerhalb dieser Sommermonate haben viele Sehenswürdigkeiten eingeschränkte Öffnungszeiten.
© Berthold Steinhilber/laif
Auf der winzigen Insel Dyna wird der wenige Platz optimal genutzt. Das »Leuchtfeuer«, dessen Räume heute exklusiven Veranstaltungen dienen, liegt direkt an der Fahrrinne in den Hafen.
3 Inseln im Oslofjord
Der 118 km lange Oslofjord hat jede Menge Inseln vorzuweisen. Ein Dutzend davon liegen im Stadtgebiet Oslos, einige sind mit Personenfähren zu erreichen (Nahverkehrstarif). Auf Hovedøya (45 ha) findet man die Ruinen einer Zisterzienserabtei aus dem 12. Jh. und auf Gressholmen 5 ha geschützte Natur.
Abfahrt Rådhusbrygge 4
4 Operahuset
Oslos Opernhaus, 2008 eröffnet (Entwurf: Snøhetta), ist spektakuläre Architektur: Schneeweiß scheint sich ein Eisberg im Hafen verfangen zu haben, der nicht schmilzt. Riesige Außentreppen der kühnen Konstruktion aus Marmor, Stahl und Glas machen den Hafen zur Bühne. Innen erfreut die Besucher eines der technisch ausgefeiltesten Musiktheater der Welt.
Kirsten Flagstads plass 1, Führung Englisch Mo–Fr, So 13, Sa 12 Uhr, www.operaen.no
