Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen. Alfred Bekker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen - Alfred Bekker страница 5

Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen - Alfred Bekker

Скачать книгу

eingeliefert worden.

      Insgesamt ein halbes Dutzend Personen glaubten, den Täter beobachtet zu haben.

      Die City Police hatte ihre Aussagen aufgenommen, aber sie waren dermaßen unterschiedlich, dass ihr Wert gleich Null war.

      Vermutlich hatte keiner dieser Menschen wirklich etwas gesehen.

      Bei den verwendeten Projektilen handelte es sich um Kugeln vom Kaliber 38.

      "Wieso ist das unser Fall?", erkundigte ich mich.

      Mister McKee hob die Augenbrauen. "Dazu komme ich sofort, Jesse." Er hielt eine Fernbedienung in der Hand, mit der er den Projektor bediente. Das Gesicht eines Mannes in den mittleren Jahren erschien jetzt an der Wand. "William Gerratti hatte Verbindungen zur Unterwelt. Insbesondere zu Sly Jordan!"

      "Dem Wettkönig aus der Lower East Side?", meinte Milo.

      Mister McKee nickte.

      "Genau! Jordan ist eine große Nummer im illegalen Glücksspiel und Wettgeschäft. Er betreibt mehrere Bars und ein paar Wettbüros. Außerdem vermuten wir, dass er in großem Maßstab Wettbetrug betreibt. Abgesprochene Pferdewetten und manipulierte Kämpfe beim Boxen und Catchen. Allerdings ist bislang nichts Gerichtsverwertbares dabei herausgekommen. Sly Jordan macht sich selbst die Hände nicht schmutzig. Dafür hat er seine Leute. Im letzten Jahr wollte ein Aussteiger aus Sly Jordans Organisation als Kronzeuge aussagen. Er wurde auf dem Weg zum Staatsanwalt von einem Scharfschützen erschossen. Dass Sly Jordan dafür den Auftrag gab, konnte nie bewiesen werden."

      "Und weshalb sollte er etwas mit dem Tod von William, THE FURY Gerratti zu tun haben?", fragte Milo.

      "Gerratti stand praktisch auf der Gehaltsliste von Jordan. Jedenfalls sagen uns das unsere Informanten. Aber es gibt auch andere Anhaltspunkte, die das mehr als nahelegen. Gerrattis Manager hat früher für Jordan gearbeitet. Mit Jordans Geld ist Gerratti aufgebaut worden."

      "Und je nach dem, wie die Wettquoten standen, ist Gerratti dann entweder umgefallen oder als Sieger vom Platz gegangen!", schloß Caravaggio. Der flachsblonde Italo-Amerikaner schlug die Beine übereinander.

      Mister McKee zuckte die Achseln. "Es spricht sehr viel für diese Vermutung. Jedenfalls soll Gerratti sich mit seinem Mentor verkracht haben. Gerade jetzt, wo er groß im Kommen war und für Jordan richtig Geld gebracht hätte!"

      "Und deshalb musste er sterben?", fragte ich.

      "Es wäre nicht das erste Mal, Jesse, dass Sly Jordans Leute aus seinem Imperium, die nicht parieren, wenig später auf mysteriöse Weise eine Kugel in den Schädel bekommen! Jordan ist, was das angeht nicht unbedingt ein kalt kalkulierender Unterwelt-Boss. Er kann mitunter sehr emotional reagieren. Sein nachtragender Hass ist berüchtigt. Eine Beleidigung genügt und ihm brennen sämtliche Sicherungen durch..."

      "Klingt nicht gerade nach jemandem, den ich näher kennenlernen möchte", raunte mir Milo zu.

      "Gehört wohl leider zum Job", erwiderte ich.

      Mister Jonathan D. McKee wandte sich an Orry. "Sie und Clive ermitteln bitte am Tatort. Nehmen Sie sich jedes Detail noch einmal unter die Lupe und arbeiten Sie dabei mit Captain Krings, dem Leiter der zuständigen Mordkommission zusammen. Insbesondere möchte ich, dass Sie sich mit den Organisatoren des Catch-Events in Verbindung setzen und ermitteln, ob es vielleicht im Vorfeld des Attentats irgendwelche Auffälligkeiten gab."

      Orry Medina nickte.

      "In Ordnung, Sir."

      Mister McKee vollführte eine halbe Drehung in meine Richtung.

      "Sie und Milo ermitteln in Gerrattis Umfeld... Es wäre nicht schlecht, wenn wir Sly Jordan endlich mal festnageln könnten!"

      "Leichter gesagt als getan", erwiderte ich. Mordaufträge gehörten leider zu den am schwersten nachweisbaren Delikten.

      Es war viel leichter denjenigen dingfest zu machen, der sich dafür hergab, eine Waffe abzudrücken. Denn so geschickt er sich dabei auch immer anstellen mochte, er hinterließ ganz sicher mehr Spuren als sein Auftraggeber.

      3

      William Gerratti hatte zuletzt in einer Villa auf den Brooklyn Heights gewohnt. Erst vor einem halben Jahr war er dort eingezogen. Das äußere Zeichen dafür, dass er es geschafft hatte. Jetzt empfing uns dort seine junge Frau Glenda. Sie war dunkelhaarig und zierlich. Neben ihrem Mann musste sie geradezu winzig gewirkt haben.

      Glenda Gerratti trug ein schwarzes Kleid, als sie uns empfing.

      Verwundert nahm sie unsere FBI-Ausweise zur Kenntnis.

      "Ich habe doch schon alles, was ich wusste, der Polizei gesagt", erklärte sie. "Und jetzt noch einmal Ihnen..."

      "Tut uns leid, Ma'am, aber...", begann ich.

      "Sie können ja nichts dafür, Mister..."

      "Trevellian. Und dies ist mein Kollege Milo Tucker."

      Sie führte uns in ein luxuriös ausgestattetes Wohnzimmer.

      In einer Glasvitrine waren die Pokale und Medaillen aufgereiht, die Gerratti gewonnen hatte. Es sah aus wie ein Schrein.

      "Vorgestern Abend wurde dieses schreckliche Attentat verübt", sagte sie mit vor der Brust verschränkten Armen. "Und seitdem habe ich Stunden damit zugebracht, Polizisten Rede und Antwort zu stehen." Sie schluckte. Der Schmerz war ihr deutlich anzusehen. "Sie haben ja keine Ahnung von dem, was jetzt alles auf mich einstürzt."

      "Wir werden Sie bestimmt nicht länger belästigen, als unbedingt nötig, Mrs. Gerratti", sagte ich.

      Und Milo fragte: "Seit wann waren Sie verheiratet?"

      "Seit einem Jahr."

      "Was haben Sie gemacht, bevor Sie Mister Gerrattis Frau wurden?"

      "Ich habe in einer Bar namens LA ISLA BONITA gearbeitet. In der 42. Straße. Dort habe ich William kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick, wie man so schön sagt." Sie atmete tief durch und rieb nervös die Handinnenflächen gegeneinander. LA ISLA BONITA gehörte zu den Läden, die unter Kontrolle von Sly Jordan standen.

      "Möchten Sie etwas trinken?", fragte Glenda.

      Wir schüttelten beide den Kopf.

      "Dann nehmen Sie doch wenigstens Platz."

      Wir ließen uns in den gewaltigen Ledersesseln

Скачать книгу