Das 1 × 1 des Kartenlegens. Elfriede Jahn
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Dann lernte ich wieder einen Mann kennen, von dem ich später eine Tochter bekam, und der für sechs Jahre ein Lebensgefährte war. Ich glaube, daß die Fügung ihn mir damals schickte, um mich und mein Kind aus dieser Krise zu retten.
Vielleicht fragen Sie sich, wie mein Verhältnis zu Gott war? Ich wurde im römisch-katholischen Glauben erzogen. Doch die Lehre der Kirche war nie für mich so maßgeblich wie die Beziehung, die ich selbst zu Gott, Jesus, Maria und meinem Schutzengel aufbaute. Sie waren für mich immer existent und gegenwärtig, und ich haderte auch nie mit der Schöpfung, weil ich doch schon viel Hartes in meinem jungen Leben durchmachen hatte müssen. Ich nahm es einfach an.
Heute, im Rückblick, erkenne ich, daß Gott mich schon damals auf seine eigene Weise führte und beschützte. Immer wenn es mir sehr schlecht ging, trat ein Mensch in mein Leben, der mir hilfreich zur Seite stand. Auch während der Nachkriegsjahre, als wir viel Hunger litten und sich Kinder sehr glücklich schätzen durften, wenn sie in ein reicheres Land zur Erholung reisen konnten, war wieder die schützende Hand da. Ich wurde unter hundert Kindern ausgewählt und kam in die Schweiz. Die Baronesse Gutmann in Lausanne nahm mich für lange Zeit wie ihr eigenes Kind an.
Dieser göttliche Schutz ist bis heute geblieben, nur nehme ich ihn jetzt bewußter wahr und bin unendlich dankbar dafür.
So sehe ich auch Gottes schützende Hand darin, daß nach der Trennung vom Vater meiner Tochter wieder ein Mensch in mein Leben trat. Ein älterer Mann, mit dem ich eine innige Beziehung hatte, und der meinen Kindern und mir ein wunderbares Leben ermöglichte. Ich war ihm eine liebe Freundin und brachte Lachen und Jugend in sein Leben. Sein Wunsch war es, in meinen Armen zu sterben. Ich tat das immer als blanken Unsinn ab, doch nach genau zehn Jahren starb er wirklich in meinen Armen.
Die Jahre meiner damaligen Partnerschaften waren frei von paranormalen Wahrnehmungen. Was stets präsent war, war meine Fähigkeit, Menschen zu „durchschauen“; zu wissen, ob sie aufrichtig und ehrlich oder böse und eher zu meiden waren. Heute weiß ich, daß es sich einfach um Hellfühligkeit handelte.
Wenn ich zeitweise wieder als Verkäuferin für mich und meine Kinder Geld verdienen mußte, hatte ich stets das Vertrauen meiner Vorgesetzten, und alle Mitarbeiterinnen kamen zu mir um Rat und Hilfe. Als ich dann die Chance bekam, die Geschäftsführung einer sehr schönen Beauty-Farm zu übernehmen, griff ich gerne zu. In kürzester Zeit wurde mir die Leitung der noblen Beauty-Farm angeboten, und ich managte diesen Betrieb. Ich lebte zu dieser Zeit ohne Partner, hatte meine Kinder zu betreuen – und 30 Damen.
Ich bin sicher, daß mich der liebe Gott ganz bewußt dorthin geschickt hat, obwohl ich von meiner Ausbildung her keine Voraussetzung dafür mitbrachte. Das, was ich sehr wohl mitbrachte, waren mein Einfühlungsvermögen und mein inneres Wissen.
Oft war ich Tag und Nacht im Einsatz. Es gab stets zu trösten, zu beraten, weinende und depressive Frauen zu beruhigen, ihnen Mut zu machen oder ihnen den Kopf zurechtzusetzen.
Hier sammelte ich viel Menschenkenntnis und bekam Einblick in die Seele der Frau. Ich lernte viel über mich und über die weibliche Psyche.
Dort geschah es dann auch, daß ich der „Liebe auf den ersten Blick“ begegnete. Wir sahen einander – und nach kurzer Zeit waren wir verheiratet. Er war ein Wiener Geschäftsmann, und unsere Beziehung war stürmisch und leidenschaftlich – und ging leider nicht gut. Unserer Partnerschaft fehlte die Tiefe. Als ich nach einigen Jahren erkannte, daß ich mit ihm nie eine echte Herzensbindung erleben würde, verließ ich ihn. Ich wußte zutiefst, daß es etwas anderes zwischen Mann und Frau geben mußte, und ich wollte lieber alleine sein, als weiterhin dieses oberflächliche Leben führen, das mein Ehe repräsentierte.
Wenn ich zu Anfang dieses Buches schrieb: „Ich bin durch den Himmel und die Hölle gegangen“, dann trifft diese Aussage auf meine nächsten Jahre, nach der Auflösung meiner Ehe, zu.
Mein Sohn ging, wie viele Jugendliche auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, für ein Jahr nach Indien. Was mit ihm dort passierte, weiß ich bis heute nicht genau, und auch ihm fehlen große Teile seiner Erinnerung.
Nachdem ein Jahr vergangen war und ich lange von ihm nichts gehört hatte, begann ich, mit Hilfe aller möglichen Stellen, nach ihm zu suchen. Irgendwann kam ein besonderes Zeichen: Ich bekam zum Muttertag einen Teppich aus Indien geschickt – ohne eine schriftliche Nachricht dabei – und ich wußte trotzdem sofort: Das ist ein Notsignal meines Kindes! Es begann für mich eine nervenzermürbende Suchaktion, und schlußendlich wurde ich verständigt, daß er in beklagenswertem Zustand gefunden worden war. Seine Schwester flog sofort zu ihm und organisierte seinen Heimtransport nach Wien. Ich war verzweifelt und erschöpft, als ich ihn in Empfang nahm: Er war krank, war geistig, seelisch und körperlich am Ende.
Ich wünsche keiner Mutter die folgenden Jahre. Ich brachte ihn von einem Arzt zum anderen, aber keiner konnte ihm helfen. Ich hatte dadurch alle meine Ersparnisse aufgebraucht und war selbst so erschöpft und mutlos, so elend und krank, daß ich gerne meinem Leben ein Ende gemacht hätte. Doch ich mußte leben – ich hatte ein erwachsenes Kind zu versorgen und zu betreuen und auch meine Tochter brauchte mich.
Und wieder griff Gott ein – und sandte mir Hilfe für meinen Sohn und gleichzeitig die wahre Liebe meines Lebens. Ich lernte einen begnadeten Meister aus Indien kennen, der meinen Sohn – innerhalb eines Jahres – wieder lebensfähig machte. Aus der anfänglichen Dankbarkeit für einen besonderen Menschen wurde eine Liebe, die für mich den Höhepunkt meines Lebens kennzeichnet. Indem ich während der Krankheit meines Sohnes durch die Hölle ging – kam durch die liebevolle Hilfe dieses Menschen, die er meinem Sohn und mir gab, der Himmel auf mich zu.
Ich lebte einige Jahre mit ihm zusammen. Er ist ein Mensch mit Kräften und Fähigkeiten, die etwas in Bewegung setzen können, das sich unserem westlichen Verstand verschließt. Er arbeitete als Lebensberater und konnte so schon vielen Menschen helfen.
Während dieser Jahre erkannte er meine paranormalen Anlagen – und ohne mit mir darüber zu sprechen, eröffnete er meinen spirituellen Weg. Dadurch wurde ich immer hellfühliger, hellhöriger und hellsichtiger. Ich erkannte bereits mehr und mehr, während ich mit hilfesuchenden Menschen sprach, ihre Probleme.
Ich sagte dann, bevor ich den nächsten Klienten zu ihm brachte: „Der jetzt kommt, hat bestimmt … (das und das Problem) … und es stimmte immer. Meine Kräfte entfalteten sich nun von selbst.
Ich erkannte allmählich meinen Weg.
Ich lebte an der Seite dieses Mannes als seine Gefährtin, im besten Sinne des Wortes: Ich habe ihn geliebt, habe mit ihm gearbeitet – und bin ihm noch immer – trotz Trennung – in tiefer Freundschaft verbunden.
Die Zeit nach der Trennung war schmerzlich, denn es tat mir nicht nur mein Herz weh, ich hatte auch große finanzielle Sorgen. Meine Kinder brauchten Geld für ihre Ausbildung, und ich mußte einen Weg finden, uns durchzubringen. Freunde luden mich nach Spanien ein – und ich arbeitete dort als Medium und Beraterin. Es war eine teils glückliche, teils traurige Zeit. Ich war traurig, weil ich die Trennung noch nicht überwunden hatte, und glücklich, weil ich so vielen Menschen helfen durfte und konnte.
In dieser Zeit lernte ich einen spirituellen Lehrer aus Hawaii, einen Adepten (Lehrer, Meister) kennen. Er bildete mich in Energiearbeit aus, lehrte mich das Wissen um die Chakren, lehrte mich, wie Readings (=das Lesen in der Aura eines Menschen) gemacht werden, und ich wurde dadurch in meiner