Unter Coronabedingungen .... Dieter Stober, Dr.
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Die Bürger lernen jetzt, sich für die gute und richtige Sache stark zu machen und merken manchmal nicht, welchen Konformitätsdruck sie auf ihre Mitmenschen ausüben. Ganz „normale“ Menschen übernehmen jetzt die Verantwortung für die Einhaltung der „AHA“-Regeln im Alltag ihrer Mitmenschen, weisen auf deren Verfehlungen hin oder zeigen Verstöße bei den Behörden an.
Das neue kollektive Verhalten in der Krise könnte zum Paradigma einer „gelenkten“ Demokratie werden, wobei ein „Corona-Kabinett“ vorgibt, was Sache sein soll. Hoffentlich wird daraus kein Allgemeinzustand. Zugleich aber machen sich viele kaum Gedanken darüber, ob die Regeln und Maßnahmen überhaupt wirkungsvoll oder zumindest sinnvoll und konsistent sind. Mitmachen ist jetzt die erste Bürgerpflicht. Wenn es „die da oben doch sagen, so muss es doch richtig sein“. Die anderen machen mit, weil Verweigerung teuer werden kann. Bleiben die Renitenten, Chaoten und Verschwörer, denen man es nie recht machen kann, weil sie ihrerseits glauben, immer Recht zu haben.
Die Politik, die Medien und selbst der sprichwörtliche „Kleine Mann“ (der auch eine Frau sein kann) üben sich auch in dieser „Krise“, wieder in „Gut-Sprech-Manier“, „Gut-Verhalten“ und „Mitmach-Parolen“, offenbar umso mehr, je verwirrender es um die Fakten bestellt ist. Unwissenheit, Unklarheit und Widersprüchlichkeit sind aber die Grundnahrungsmittel menschlicher Angst, die das Verhalten fehlleiten.
Letztendlich aber, so scheint es, haben alle etwas von der Krise. Die sogenannten „Systemrelevanten“ bekommen endlich, was sie verdienen: Fünf-Minuten-Ruhm, motivierendes Klatschen – und etwas Beruhigungs- oder Belohnungsgeld. Die anderen, die die Existenzgrundlage durch den „Lockdown“ verlieren, bekommen Kurzarbeitergeld und Ad-hoc-Hilfen, die der „Staat“ wie selbstverständlich wieder einmal aus dem Hut zaubert und über die Leidenden mit der Gießkanne ausschüttet.
Fakt ist, Unsicherheit macht sich breit und sie macht etwas mit dem menschlichen Glauben an die Beherrschbarkeit des Alltagsgeschehens. Sie stellt das zwischenmenschliche Verhalten vor große Herausforderungen, für die es bisher keine allgemein verbindlichen Anleitungen gibt. Kein Wunder ist es daher, dass nicht wenige bei dem ganzen Hin und Her verwirrt sind, und es ihnen reicht. Viele sind pragmatisch und machen einfach mit, was vorgegeben wird, um alles richtig zu machen, oder um einfach ihre Ruhe zu haben. „Alles gut!“ wird zur Generalantwort für und auf alles, was nicht zu beeinflussen ist. Wieder andere wiederum wollen nicht mehr freiwillig alles mitmachen und sich nicht gefallen lassen, dass ihr Leben „von denen da oben“ eingeschränkt wird. Beide Positionen sind sehr menschlich und ein sichtbarer Ausweis einer lebendigen Demokratie. Wenn aber aus Mitmachen-Wollen und Mitmachen-Müssen, Verwirrung, Hysterie und Panik erwachsen, muss eine bessere Therapie her.
Die Politiker sind sich offenbar noch nicht ganz einig darüber, ob es an der Zeit wäre, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. In jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer. Und einige haben einen persönlichen Plan. In der Zwischenzeit machen die Bürger das Beste daraus. Was wäre auch die Alternative?
Die gesammelten Beispiele verdanken die Autoren Erzählungen von Freunden, Gehörtem und Gelesenem. Manches stammt aus dem Fundus eigenen Erlebens. Sie sollen zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregen. Die Liste der Beispiele vergrößert sich von Tag zu Tag – bis ein findiger Forscher einen Impfstoff findet, mit dem Patent dafür stinkreich wird und die Menschheit wieder der beliebten Alltagsbeschäftigung „Abhängen, Shoppen und Feiern“ nachgehen kann. Bis zur nächsten Krise.
In der Zwischenzeit sollten wir alle einfach etwas gelassener werden, das Beste aus der Sache machen und den Humor und die Gelassenheit nicht verlieren.
Aber gerade unter Coronabedingungen ist es ganz sicher nicht die „erste Bürgerpflicht“ von Demokraten, jede Äußerung, die von „oben“ kommt, einfach nur nachzuplappern. Filterblasenfreies kritisches und selbstständiges Nachdenken ist für die persönliche Bewältigung jeder Krise unverzichtbar!
Übrigens: „Corona“ war auch der Markenname der Schreibmaschine, mit der Tanja Blixen die erste Zeile ihres berühmten Romans auf das Papier tippte: „Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong-Berge…“.
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