Verbrechen im Café. Фиона Грейс
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„Glauben Sie, ich habe mir zu viel vorgenommen?“, fragte sie, als sie zurück ins Foyer gingen.
Laceys Instinkt, sie nicht zu enttäuschen, meldete sich.
„Ich werde Sie nicht anlügen“, sagte sie vorsichtig. „Es wird eine Menge harte Arbeit sein. Aber ich glaube, es ist machbar. Ich habe bereits eine ganze Menge Material, das für Ihren Stil geeignet wäre. Aber es gibt einige wirklich große Dinge, die Sie priorisieren müssen, bevor mit der Einrichtung begonnen werden kann.“
„Zum Beispiel?“, fragte Suzy und schnappte sich ein Stück Papier für Notizen, als wollte sie jedes Wort der Expertin mitschreiben.
„Die Fußböden“, begann Lacey und ging durch den Raum. „Dieses Linoleum muss weg. Die Wände müssen von dieser schrecklichen Raufaser befreit werden. Die Stuckdecke. Allein das Öffnen des Kamins wird ein ganzes Team erfordern …“
„Also im Grunde genommen, alles entkernen und von vorne anfangen?“, unterbrach Suzy und blickte von ihren Notizen auf.
„So ziemlich. Und keine Abkürzungen nehmen. Wenn es um Innenräume geht, dreht sich alles um die kleinen Details. Man muss konsequent sein. Keine Tapete in Holzoptik. Wenn Sie sich für eine Vertäfelung entscheiden, dann bringen Sie eine echte an. Eine Fälschung sieht billig aus. Diese Materialen aufzutreiben hat also absolute Priorität.“
Suzy fing wieder an mitzuschreiben und nickte die ganze Zeit, die Lacey sprach. „Kennen Sie einen guten Handwerker?“
„Suzy, Sie brauchen zehn Handwerker“, sagte Lacey zu ihr. „Mindestens! Und eine ganze Fußballmannschaft an Raumgestaltern. Haben Sie überhaupt das Budget für dafür?“
Suzy sah auf. „Ja. So ziemlich. Ich meine, ich werde niemanden bezahlen können, bis das Hotel anfängt Geld einzubringen, was es schwieriger machen könnte, Leute zu finden, die sich bereit erklären, die Arbeit zu machen…“
Ihre Stimme driftete ab, während sie Lacey einen hoffnungsvollen Dackelblick zuwarf.
Lacey fühlte sich noch unsicherer als zuvor. Es wäre riskant, nicht im Voraus bezahlt zu werden, da sie eine Menge Ware beschaffen müsste, die Zehntausende von Pfund kosten würde. Und es wäre vielleicht unklug, ein so großes Projekt zu übernehmen, wenn die Zeit bis zur Fertigstellung so knapp bemessen war und sie auch noch an ihr eigenes Geschäft denken musste. Aber auf der anderen Seite hatte sie die Tour sehr genossen und konnte sich vorstellen, wie der Ort voller antiker Stücke aussehen würde. Sie hatte es auch genossen, ihr altes Fachwissen über Innenarchitektur zu nutzen und es mit ihrem neuen Talent für Antiquitäten zu kombinieren. Suzy bot ihr eine einzigartige Gelegenheit, und das B&B würde mit absoluter Sicherheit sehr schnell Gewinne abwerfen. Ja, es wäre ein enormes finanzielles Risiko und ein massiver Aufwand an Zeit und Energie, aber wann würde Lacey je wieder eine solche Chance bekommen?
Nicht ganz bereit, Suzy eine endgültige Antwort zu geben, sagte Lacey: „Ich bin gleich wieder da.“
Sie ging zu ihrem Auto, holte das Steinschlossgewehr und trug es zurück in das Anwesen.
„Das Gewehr!“, Suzy strahlte und grinste beim Anblick des Steinschlossgewehrs. Es schien sie genauso zu begeistern wie gestern, als Lacey es ihr das erste Mal im Geschäft gezeigt hatte. „Sie haben es mitgebracht? Für mich?“
„Ja“, sagte Lacey zu ihr.
Sie legte es auf den Empfangstresen und öffnete die Schlösser.
Suzy griff hinein und holte es heraus, wobei sie liebevoll mit den Fingern über den Lauf fuhr. „Kann ich es in die Hand nehmen?“
„Sicher“, sagte Lacey.
Suzy ergriff die Waffe und nahm eine Schussposition ein. Sie sah so dabei so professionell aus, dass Lacey sie gerade fragen wollte, ob sie jemals selbst gejagt hätte. Doch bevor sie die Gelegenheit dazu hatte, ertönte das Geräusch der automatischen Foyertüren, die sich hinter ihnen öffneten.
Lacey drehte sich um und sah einen Mann in einem dunklen Anzug durch die Türen schreiten. Hinter ihm kam eine Frau in einem vornehmen, dunkelroten Kostüm herein. Sie strahlte Autorität aus. Lacey erkannte die Frau von den Gemeindeversammlungen wieder. Es war Stadträtin Muir, die örtliche Abgeordnete.
Auch Suzy wirbelte herum, das Gewehr noch in der Hand.
Bei seinem Anblick stürmte der Mann im Anzug schützend auf Stadträtin Muir zu.
„Suzy!“, kreischte Lacey. „Leg das Gewehr weg!“
„Oh!“ Suzys Wangen färbten sich feuerrot.
„Es ist nur eine Antiquität!“, erklärte Lacey dem Sicherheitsbeamten, der seine Arme immer noch schützend um Stadträtin Muir schlang.
Schließlich, wenn auch etwas zögerlich, ließ er von ihr ab.
Die Stadträtin strich ihr Kostüm glatt und tastete ihr Haar ab. „Danke, Benson“, sagte sie steif zu ihrem Begleiter, der sich für sie vor eine Kugel geworfen hätte. Sie sah etwas verlegen aus.
„Entschuldige, Joanie“, sagte Suzy. „Dafür, dass ich dir eine Waffe ins Gesicht gehalten habe.“
Joanie?, dachte Lacey. Das klang erstaunlich vertraut. Kannten die beiden sich bereits?
Stadträtin Muir sagte nichts. Ihr Blick richtete sich auf Lacey. „Wer ist das?“
„Das ist meine Freundin Lacey“, sagte Suzy. „Sie wird sich um die Inneneinrichtung des B&B kümmern. Hoffentlich.“
Lacey trat vor und streckte der Stadträtin ihre Hand entgegen. Sie hatte sie noch nie aus nächster Nähe gesehen. Nur vom Podium des Rathauses aus, wenn sie eine Ansprache gehalten hatte, oder auf Flyern, die gelegentlich in ihrem Briefkasten landeten. Sie war über 50 Jahre alt, älter als auf ihrem Pressefoto; das verrieten die Fältchen um ihre Augen herum. Sie sah müde und gestresst aus und nahm Laceys ausgestreckte Hand nicht an, da ihre Hände damit beschäftigt waren, einen dicken Briefumschlag zu umklammern.
„Ist das meine Geschäftslizenz?“, quiekte Suzy aufgeregt, als sie den Umschlag entdeckte.
„Ja“, sagte Stadträtin Muir hastig und hielt ihn ihr hin. „Ich bin nur vorbeigekommen, um sie dir zu übergeben.“
„Joanie hat das alles so schnell für mich geregelt“, sagte Suzy zu Lacey. „Wie nennt man das? Du hast es expediriert?“
„Expediert“, warf ihr Begleiter ein und erntete dafür einen scharfen Blick von Stadträtin Muir.
Lacey runzelte die Stirn. Es war höchst ungewöhnlich, dass ein Mitglied des Gemeinderates solche Geschäftslizenzen persönlich überbrachte. Als Lacey ihre eigene beantragt hatte, hatte sie unzählige Online-Formulare ausgefüllt, in schäbigen Gemeindegebäuden herumgesessen und darauf gewartet, dass die Nummer auf ihrem Ticket angerufen wurde, als stünde sie in der Warteschlange der Metzgerei. Sie fragte sich, warum Suzy eine Sonderbehandlung bekam. Und vor allem, warum die beiden sich bereits duzten.
„Kennt ihr beide euch von irgendwoher?“, fragte Lacey in dem Bestreben herauszufinden, was es damit auf sich hatte.