Chancen Auf Liebe. Dawn Brower
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Betty würde sie sehr gerne begleiten. Sie war die einzige Dienerin im Haushalt ihres Vater, die alleinig loyal gegenüber Katherine war. »Meine Zofe wird bei mir sein.« Sie verließen sein Büro und Mr. Adams holte ihren Umhang zurück, half ihr dann damit.
»Sehr wohl dann.« Er lächelte auf sie herunter. Wo er zuvor so kalt erschienen war, schien er jetzt – beinahe väterlich, oder zumindest, wie sie sich vorstellte, wie ein Vater sein sollte. »Vergesst nicht es mich wissen zu lassen, wenn Ihr irgendetwas von mir braucht. Sichere Reise auf Eurer Fahrt. Ich glaube, dass Ihr von der Farm angenehm überrascht sein werdet. Es ist ein wundervoller Ort. Ich war oft geschäftlich für Eure Großmutter dort zu Besuch.«
Sie hatte ihm bereits gedankt, aber es schien nicht genug. Er hatte ihr Leben in der Zeitspanne von weniger als einer Stunde verändert. Ja, es war tatsächlich ihre Großmutter, die ihr Leben erträglicher gemacht hatte, aber Mr. Adamson war der Überbringer der glänzenden Nachrichten. »Ich bin sicher, dass ich in Ordnung sein werde; falls jedoch etwas aufkommt, werde ich sichergehen Sie zu informieren. Haben Sie einen guten Tag.« Katherine nickte ihm zu und verließ dann das Büro des Anwalts. Zum ersten Mal seit Wochen ging sie mit einem Lächeln nach Hause und kein einziges Mal, nicht einmal in Gedanken, grummelte sie wegen der Kälte.
KAPITEL EINS
Ein Monat später …
Die Luft hatte eine kühle Frische an sich, aber zumindest war sie nicht beißend. Katherine saß in der Kutsche und studierte ihre Umgebung. Tattersall’s summte vor Aktivität. Einige Gentlemen waren bereits rundherum auf dem Hof, um die Pferde zu betrachten, als sie herausgebracht wurden, um am Rand des Hofs herumzurennen. Wenn sie das Pferdefleisch selbst anschauen wollte, würde sie aus der Kutsche steigen und sich ihnen anschließen müssen.
Sie nagte auf ihrer Unterlippe und holte dann tief Luft. Das war, was sie wollte. Ihre Großmutter hatte ihr eine Pferdefarm hinterlassen und Katherine war entschlossen sie komplett zu führen. Sie wollte sicherstellen, dass sie unabhängig sein konnte und keine junge Dame, die von der Gesellschaft verurteilt wurde. Ihr Wert würde nicht durch einen Mann oder ihre Verbundenheit zu einem festgelegt. Katherine war entschlossen auf eigenen Füßen zu stehen. Ihre Großmutter hatte ihr die Pferdefarm anvertraut und sie würde alles tun, was sie konnte, um sicherzustellen, dass diese gedieh.
Sie musste nur aus der Kutsche heraus und sich dafür wappnen all die gönnerhaften Haltungen der Gentlemen zu erdulden. Eine Frau besuchte keine Tattersall’s Auktion zum Zweck ein Pferd zu erstehen, oder nun ja, überhaupt etwas. Es gab viele Zeiten, in denen es ein wirklicher Nachteil war als weibliche Person geboren zu sein. Im Moment konnte sie sich nicht an ein einziges Mal erinnern, als es vorteilhaft war eine Frau zu sein. Katherine seufzte und holte tief Luft. Sie schob die Kutschentür auf und trat hinaus.
Niemand hielt an, um in ihre Richtung zu blicken. Sie nahm das als gutes Zeichen und bewegte sich weiter vorwärts, bis sie die Veranda erreichte. Tattersall’s hielt seine Auktionen draußen im Hof ab, eingeschlossen auf drei Seiten durch eine breite Veranda, die durch Säulen gestützt war. Voraussichtliche Käufer und Zuschauer sammelten sich im Hof. Nachdem alle versammelt waren, würden dann die Pferde freigelassen werden, um an der Eingrenzung herumzurennen. Sobald das abgeschlossen war, wurden sie dann zum Verkauf angeboten.
Katherine wischte mit ihren Händen über ihre hellblaue Robe aus Wolle, glättete den Stoff, zog dann ihren Umhang enger um sich, um die Kälte draußen zu halten. Dann stellte sie sicher, dass die Bänder an ihrem breiten Bonnet gesichert waren. Es wäre besser für sie, wenn sie niemandes Aufmerksamkeit erhaschte. Sie konnte ihre Auswahl treffen und eine Banknote für die Zahlung hinterlassen, sich dann auf ihren Weg machen. Die Pferde, die sie erstand, konnten an ihre Farm geliefert werden. Es klang alles gut in der Theorie. Das nervöse Flattern in ihrem Magen deutete an, dass etwas misslingen würde.
Sie erreichte die Einzäunung entlang des Geländes und wartete, dass die Pferde losgelassen wurden. Wind blies über ihr Gesicht, fror ihre Wangen ein. Katherine blickte ängstlich in Richtung der Koppel. Sie hätte ihren Stallmeister mitnehmen sollen. Es wäre noch immer ihre Entscheidung, welches Pferd gekauft wurde, aber ihn dabei zu haben hätte ihr etwas Glaubwürdigkeit geschenkt. Warum hatte sie das nicht bedacht, bevor sie sich zu Tattersall’s wagte?
»Hmpf.« Ihr Atem wurde aus ihr geschlagen, als ein Gentleman in der Nähe sie zur Seite stieß. »Bitte, Sir«, sagte sie. Katherine konnte die Verärgerung nicht aus ihrer Stimme halten. »Passen Sie auf, wo sie mit Ihren Armen hin schwingen. Sie haben mich beinahe auf den Boden gedrückt.« Ihre Seite schmerzte, wo er sie getroffen hatte.
»Ich bitte um Verzeihung«, sagte der Gentleman. »Es war nicht meine Absicht …«
»Selbstverständlich war es das nicht«, schalt sie ihn. »Benehmen Sie sich immer so rüde, wenn sie draußen in der Gesellschaft sind?«
Er hob eine Braue. »Das ist nicht genau die Gesellschaft …«
Selbstverständlich hatte er Recht. Das war keine Soiree oder ein Ball, aber es war dennoch eine Zusammenkunft des gehobenen Kreises. Nicht jeder konnte es sich leisten ein Pferd zu kaufen. Sie war willens zu wetten, dass mehr Lords hier bei Tattersall’s waren als irgendjemand aus der Arbeiterklasse. Katherine begegnete dem Blick des Gentleman und ihre Worte blieben in ihrer Kehle stecken. Sie kannte diesen speziellen Mann. Es war der Marquess of Holton und sie war ihm vorgestellt worden, als ihre Freundin Diana, jetzt die Countess of Northesk, von ihrem Ehemann hofiert worden war. Katherine hatte sich zu dem Marquess hingezogen gefühlt, aber er war während der Theatervorstellung, die sie zu dieser Zeit besucht hatten, ziemlich unhöflich gewesen. »Lord Holton«, schaffte sie schließlich die Worte heraus zu zwingen.
Er zuckte dabei, seinen Namen von ihr zu hören, überrascht nach hinten. Lord Holton kniff seine Augen zusammen und studierte sie. Ihr Bonnet bedeckte einen guten Teil ihres Gesichts, wie sie es beabsichtigt hatte, als sie es früher an diesem Morgen aufgesetzt hat. »Lady Katherine?«
Sie nickte. Für einen Moment hatte sie gedacht, dass er sich vielleicht nicht an sie erinnerte. Es musste ihr Bonnet sein, das ihn daran hinderte komplett ihr Gesicht zu sehen. Zumindest hoffte sie das. »Ja, my Lord.«
»Was zum Teufel machen Sie bei Tattersall’s?«
»Nun ja«, begann sie. »Ist es nicht offensichtlich?« Sie gestikulierte in Richtung der Koppeln. »Was tut man normalerweise bei einer Pferdeauktion?«
Er runzelte die Stirn. »Eine Dame kommt nicht hierher, um ein Pferd zu erstehen.« Lord Holton verschränkte seine Arme über seiner Brust. »Sie schickt jemanden, der in ihrem Namen handelt. Was haben Sie sich dabei gedacht hierherzukommen? Bitte sagen Sie mir, dass Sie nicht allein sind.«
Sie nagte an ihrer Unterlippe. Sie konnte nichts dergleichen tun. Katherine war allein gekommen und sie würde sich nicht dafür entschuldigen die Kontrolle über ihr Leben ergriffen zu haben. »Was, wenn ich das bin?«
Er schüttelte seinen Kopf und seine Lippen bildeten eine dünne weiße Linie. »Weiß Ihr Vater, dass Sie hier sind?«
Ihr Vater, der Duke of Gladstone, schenkte ihr keine Aufmerksamkeit, zumindest keine der guten Art. Er war kontrollierend, aber niemals gemein. Er war vernarrt in seinen Erben, ihren Bruder Kendrick, und ignorierte sie. Als sie verkündete, dass sie auf die Pferdefarm, die ihre Großmutter ihr hinterlassen hatte, ziehen würde, hatte es ihn nicht gekümmert. Zumindest nicht sobald er erkannt hatte, dass er die Kontrolle darüber nicht von ihr an sich reißen konnte. »Mein Vater