Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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möglich zu verlassen.

      Wyatt beeilte sich zum Corral hinüberzukommen, stieg über das Gatter und schwang sich auf den Rücken

      einer Fuchsstute, die einen guten

      Eindruck auf den Pferdekenner machte.

      Im hohen Bogen setzte er mit dem sattellosen Tier über den Corralzaun, schoß am Backhaus vorbei in den Hof und preschte dem Tor entgegen.

      Aus dem Mannschaftshaus – hätte er es doch nur untersucht! – krachte ein Schuß.

      Ein gewaltiger Ruck lief durch den Körper der Stute, das Tier geriet ins Stolpern, und der Reiter wurde abgeschleudert.

      Wyatt prallte hart auf, versuchte sich aufzurichten, knickte aber auf dem rechten Bein sofort wieder ein.

      Ein zweiter Schuß fiel.

      Die Kugel pfiff nur zwei Yard an seinem Kopf vorbei.

      Er mußte den freien Platz hier schnellstens verlassen!

      Mit weiten Sätzen, die nur das linke Bein abfangen konnte, rannte er dem Geräteschuppen auf der anderen Hofseite zu.

      Noch ein dritter Schuß folgte ihm, der aber weit daneben ging.

      Offenbar war der Mann, der es da auf ihn abgesehen hatte, ein miserabler Schütze.

      Er hatte den Gegner verfehlt, dafür aber eines der besten Tiere der Ranch getroffen.

      Humpelnd trottete die Stute zum Corral zurück. Noch ehe sie ihn erreichte, brach sie plötzlich seitlich zusammen und blieb liegen.

      Wyatt hatte den Geräteschuppen erreicht, warf sich gegen die Tür und fiel mit ihr, die nur noch in einer einzigen verrosteten Angel gehangen hatte, ins Innere der Bude, wo er sich sofort vom Eingang wegwälzte.

      Da sprang drüben aus dem Mannschaftshaus lautschreiend der Neger heraus.

      »Ich habe unser bestes Pferd umgebracht! Oh, ich bin ein nutzloser Schwachkopf! Weshalb kann ich nur so schlecht schießen!«

      Wyatt starrte verblüfft auf die riesige Gestalt des Schwarzen, der händeringend vor dem Bunkhaus stand und zum Corral hinüberstierte, wo das tote Pferd lag.

      Da hätte ihn dieser schwarze Horace um ein Haar und im letzten Augenblick noch ausgelöscht! Einem Boß zuliebe, der nichts als Peitschenhiebe und Schimpfworte für ihn gehabt hatte!

      Wyatt richtete sich an einem Sägebock auf und stellte zu seinem Schrecken fest, daß das Bein sehr schmerzte und ihn nicht mehr tragen wollte.

      »Auch das noch!« stieß er durch die zusammengebissenen Zähne. »Der Weg zu Tante Maes Bar ist verdammt lang geworden… und scheint noch nicht zu Ende zu sein.«

      Er spannte die Rechte um den Revolver und verließ den Schuppen, die Linke auf einen starken Knüppel gestützt, so humpelte er in den Hof hinaus.

      Der Neger hatte ihn gar nicht bemerkt, so sehr hatte ihn der Schock über das von ihm getötete Pferd gelähmt. Er hörte erst das Knacken des Revolverhahns hinter sich, drehte sich um und riß die Augen weit auf. Laut brüllte er:

      »Ja, erschießen Sie mich, Mister! Ich bin nichts wert! Gar nichts. Auch der Boß kann mich nicht brauchen. Ich mache alles falsch. Nun habe ich endlich einmal einen Schuß abgegeben, um einen Mann zu stellen, der hier Pferde stiehlt, und was tue ich? Ich verfehle ihn und treffe den Gaul! Oh, ich tauge wirklich nichts. Sie können mich ruhig töten!«

      In dem verschrammten, mit Blutspuren und Staub bedeckten Gesicht des Missouriers war plötzlich ein winziges Lächeln.

      »Ich habe gar nicht die Absicht, dich zu erschießen, Sonny.«

      »Nicht…?« Das Gesicht des Negers war eine Studie der Verblüffung.

      »Nein, geh vorwärts!«

      »Wohin?«

      »Zum Corral!«

      »Zum Corral? Was soll ich dort?«

      »Warten, bis ich ein neues Pferd habe, und mir dann einen guten Ritt wünschen.«

      »Sie wollen noch ein Pferd stehlen, Mister?«

      »Ich muß.«

      »Dann wird der Boß keine Ruhe geben, bis Sie hängen.«

      »Das würde er auch ohne die beiden Pferde gern erleben, Horace. Vorwärts jetzt!«

      Wyatt suchte sich jetzt einen gutgebauten grauen Hengst aus, nahm sich sogar Zeit, eine provisorische Zügelleine zu knoten und ging mit dem Schwarzen zum Stall hinüber, wo er sich einen Sattel holte.

      Dann stieg er auf.

      »Sieh zu, daß du hier wegkommst, schwarzer Mann. Hier wird in Kürze der Teufel los sein.«

      »Wo soll ich hingehen, Mister?« jammerte der Neger. »Ich bin hier schon viele Jahre. War früher schon hier, als die Ranch noch Harry

      Spence gehörte.«

      »Wem?«

      »Dem alten Spence.«

      »Pete Spences Vater?«

      »Richtig. Als sein Sohn ein… Rebell wurde, verkaufte der Alte die Ranch zu einem Spottpreis an Shibell. Pete ist tot. Wyatt Earp hat ihn ermordet.«

      »Das stimmt allerdings nicht, Horrace.«

      »Woher wollen Sie das wissen?«

      »Weil ich es wissen muß. Ich bin nämlich Wyatt Earp. So long!«

      Damit trieb er das Tier an und sprengte aus dem Hof.

      Seine Waffen hatten sie ihm schon in Tombstone gestohlen. Er würde sie sich zurückholen. Und den Ausgang der Höhle auf Shibells Ranch würde er sich auch eines Tages ansehen.

      Mit schmerzenden Gliedern, dröhnendem Schädel und leerem Magen saß er auf einem Pferd, das einen stoßenden Gang hatte. Er hielt von der Ranch hinüber zur Overlandstraße und hätte sich nicht träumen lassen, daß sein Weg nach Tombstone noch mehr Hindernisse für ihn bereit hielt…

      *

      Doc Holliday zog an dem Messinggriff der Privatwohnung im Courthouse.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis rechts eines der Fenster geöffnet wurde.

      Der Richter streckte seinen kahlen Schädel heraus.

      »Was gibt’s? Wer ist da?«

      »Sie müssen die allzu frühe Störung entschuldigen, Mr. Gordon«, rief ihm der Gambler zu. »Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, daß ein paar Spaßvögel dieses Gerüst da vor Ihrem Fenster aufgerichtet haben.«

      Gordon starrte entgeistert auf den Galgen.

      »Spaßvögel«, stammelte er schreckensbleich

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