Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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er – tot?« stammelte sie.

      Morgan schüttelte den Kopf.

      »Er ist niedergeschlagen worden, von hinten…«

      Da packte die Frau ihn derb am Arm.

      »Hör zu, Morgan, du brauchst das Von-Hinten gar nicht zu betonen. Es ist mir völlig einerlei, ob er von hinten, von vorn oder von der Seite niedergeschlagen wurde. Mir reicht die Tatsache, daß sie ihn niedergeschlagen haben! Wie mir überhaupt alles reicht, was mit eurem irrsinnigen Beruf zusammenhängt.«

      Nach einer halben Stunde kam Virgil zu sich und sah verwundert in das Gesicht seiner Frau.

      »Tut mir leid, Dora.« Er versuchte zu lächeln. »Irgend so ein Halunke hat mir eins über den Kopf gegeben. Aber es ist nur halb so schlimm. He, der Doktor ist ja auch hier? Wozu denn das? Morg, wie komme ich überhaupt hierher? Hast du mich etwa hergebracht?«

      Morgan nickte. Er stand am Fenster und starrte mit blanken, zornigen Augen auf die Straße.

      Virgil war schon am nächsten Vormittag wieder auf den Beinen. Er verspürte zwar einen stechenden Schmerz im Schädel, wenn er sich bewegte, aber mit der eisernen Energie, die eine Familieneigenschaft der Earps zu sein schien, ging er tatsächlich zur Arbeit ins Office.

      Die Frau sah ihm nach, ergriff den Arm ihres Schwagers und bat:

      »Morg, bleib bei ihm. Ich sehe es seinem Gesicht an: Er ist nicht in Ordnung. Er will es die anderen nur nicht merken lassen.«

      »Ich weiß.«

      »Du weißt gar nichts!« begehrte sie auf. »Morg, ich sage dir, es gibt ein Unglück!«

      »Yeah.«

      »Ich weiß es schon lange. Du kannst dich darauf verlassen. Dieses Gefühl hat mich noch nie betrogen.«

      »Yeah!«

      »Vielleicht kannst du störrischer Bursche auch einmal etwas anderes sagen als yeah! Virg wird diesen Job noch mit dem Leben bezahlen! Das wird er! Weil er sein will wie sein Bruder Wyatt. Wie euer Bruder Wyatt. Wie der große Wyatt Earp! Wie dieser…«

      Morg hatte sich abgewandt.

      Da packte die Frau seinen Unterarm.

      »Du wirst mir jetzt zuhören, Morgan!«

      »Yeah, Dora?«

      »Dein Bruder Virgil hätte ein besseres Leben haben können. Er war Offizier; und zwar ein guter Offizier. Bis er von Wyatt hörte. Von dem berühmten Sheriff Wyatt Earp! Da mußte auch er plötzlich Sheriff werden. Ein berühmter Gesetzesmann; wie sein Bruder Wyatt. Aber ich sage dir, er wird weder berühmt werden noch sonst etwas. Sie werden ihn töten, morden! Virg ist kein Mensch wie Wyatt. Er hat nicht…«

      Morgan wollte hinaus.

      »Du sollst mir zuhören.«

      »Dora, ich mag es so wenig wie Virg, wenn über Wyatt geschimpft wird. Sorry.« Er suchte rasch wegzukommen; aber Dora Earp hatte seine kurze Weste schon gepackt.

      »Ihr mögt es nicht! Ich weiß. Aber ich halte es für meine Pflicht, es euch zu sagen. Ihr seid beide keine Wyatts. Virg nicht, und du auch nicht. Ihr seid keine Sheriffs. Ihr seid nicht hart, wie er hart ist. Ihr könnt nicht schießen wie er, habt keine Freunde wie er…«

      »Er hat auch keine Freunde«, unterbrach Morgan hastig.

      »Ach? Und Doc Holliday, ist er nicht sein Freund?«

      »Ich weiß es nicht«, knurrte er.

      »Ihr werde es beide bereuen, du und Virgil. Damned, weshalb wollt ihr Wyatt nachäffen?«

      Da wandte Morgan sich noch einmal um.

      »Hör zu, Dora. Ich will nicht mit dir streiten. Aber wir beide lieben Wyatt. Noch etwas: Hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, daß Virgil hier Feinde hat? Wyatt hat oben in Dodge City eine Mauer geschaffen, die so leicht keine Bande mehr durchbricht. Und bei mir drüben in Santa Fé stehen genug Boys, die so etwas wie eine Clanton Crew gleich ersticken. Hier aber ist dein Mann Sheriff…«

      »Ich denke, Jonny Behan ist Sheriff?«

      Eine spöttische Lache huschte über Morgans Gesicht.

      »Jonny Behan? Er ist eine Puppe. Eine Marionette für Ike Clanton. Virgil ist hier Gesetzesmann, Dora. Und wenn Wyatt ihm beisteht, mußt du ihm dafür dankbar sein.«

      »Dankbar, ich? Wofür?« zeterte die Frau erbost. »Daß Virg durch ihn ein Mensch geworden ist, der ständig Feinde hat? Daß er jeden Augenblick mit einer Kugel im Leib ins Haus getragen werden kann? Nein, Morgan Earp! Du kannst mich nicht beirren: Wyatt ist an allem schuld. Wenn er nicht der große Sheriff ist, dann hätte mein Mann auch wohl niemals den blauen Rock ausgezogen.«

      Der junge Mann blickte seine Schwägern zornig an.

      »Niemand hat den Lieutenant Earp gekannt. Den Tombstoner Marshal Earp kennt jeder. Aber auch darauf kommt es nicht an. Virg ist Gesetzesmann; er ist das, was sein Bruder Wyatt ist, und was ich bin. Er erweist auf seinem Platz diesem Lande ganz sicher einen größeren Dienst, indem er nämlich dem Gesetz zum Durchbruch verhilft, als wenn er irgendwo in einem Fort viele Jahre lang auf der faulen Haut läge. – Well, in Tombstone wird es Kampf geben, und wir werden bei diesem Kampf an Virgils Seite stehen.«

      »Kampf, Kampf, immer wieder Kampf!«

      »Yeah, Kampf!«

      Als Virgil an diesem Tag nach Hause kam, fand er unter dem Türschlitz einen Brief. Er riß ihn auf und las die wenigen Worte, die da in Krakelschrift standen:

      Verschwinden Sie aus der Stadt, Virgil Earp. Sie werden sonst das Ende dieses Monats nicht erleben!

      Ohne Unterschrift.

      Virg knüllte den schmierigen, mit Fettflecken und Tintenklecksen besäten Fetzen zusammen und stopfte ihn in seine Westentasche.

      Mit seiner Frau sprach er nicht darüber. Auch nicht mit seinem Bruder Morgan.

      Doch als Morg an diesem Abend gegen halb zehn vor seinem Gesicht ein Bowiemesser in einen Türbalken klatschen und im Holz federnd stecken sah, hielt Virgil, der nur einen Schritt vor ihm ging, inne und riß seinen Revolver aus dem Halfter.

      »Verdammte hinterlistige Bande!«

      Morgan zog das Messer aus dem Holz und schob es in seinen Gurt. Er meinte nur:

      »Offenbar führen die Clantons jetzt einen lautlosen Indianerkrieg gegen uns.«

      Was in diesen Tagen von seiten der Banditen auch gegen die Earps unternommen wurde – es schlug alles fehl. Morgan ließ alles von sich abprallen wie Wasser von einer Regenhaut. Aber Virg machte sich schwere Sorgen.

      Nicht seinetwegen; er war hart wie Morg. Er sorgte sich um seine Familie. Um Dora und die Kinder.

      So gut wie der Schlag mit der schweren Faßdaube die Schädelbasis verfehlt hatte, hätte er sie tödlich treffen können. Und der schwere

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