Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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höllischen Menschen selbst sagen? Ich bin doch nicht lebensmüde!«

      »Hm, wir werden aber nicht darum herumkommen. Wenn ein Mensch angeklagt wird, muß man es ihm auch sagen.«

      »Um Himmels willen, ist er denn in Tombstone?«

      »Ich glaube nicht. Aber das sagt nicht viel. Er kann jeden Augenblick in der Stadt auftauchen. Wie ich ihn kenne, wird das sogar ziemlich sicher geschehen. Denn hier braut sich etwas zusammen.«

      »Was denn, um Gottes willen?« erkundigte sich McIntosh, wobei er nach seinem Hut und seinem Stock griff.

      »Dinge, die Sie doch nicht verstehen würden, Mister. Ich verstehe sie ja selbst kaum.« Und während er sich abwandte und aus dem Fenster auf die Toughnutstreet schaute, meint er seufzend:

      »Vielleicht versteht sie niemand. Nicht einmal die, um die es dabei geht.«

      Mister McIntosh hatte es plötzlich fürchterlich eilig. Und er bereute bereits heftig, daß er kurz nach seiner Ankunft in Tombstone in einer großen Schenke über den Grund seines Kommens geredet hatte.

      Es ist nie geklärt worden, ob der pfauenhafte Mann nun aus purer Eitelkeit, aus Ruhmsucht oder als ein von den Clantons Bestochener nach Tombstone gekommen ist. Tatsache bleibt, daß er sehr rasch die Flucht ergriff und gar nicht daran dachte, etwa in einem Prozeß gegen Holliday als vermeintlichen Postkutschenräuber auszusagen.

      Lloyd Nugent, der Overlanddriver, sah später in Benson ein Foto Doc Hollidays – es war in Flys Galery zu Tombstone geknipst worden, und es war das einzige, das der Georgier je von sich hatte anfertigen lassen. Nugent erklärte vor Zeugen in Benson und auch in Dos Cabezas: Das war bestimmt nicht der Mann, der bei dem Überfall dabei war.

      Und als man den Toten neben der Fahrstraße aus der Erde holen wollte, um sein Gesicht zu sehen – war er verschwunden.

      So einfach war es nicht, gegen die Clantons zu Felde zu ziehen.

      Es war der vierschrötige Curly Bill, der sich in der Nähe vom Marshals Office aufbaute und, mit Bill Claiborne und Frank Stilwell als Feuerdeckung im Rücken, lauthals trompetete:

      »So sieht das also aus! Die Earps stellen sich vor einen Postkutschenräuber! Vor Doc Holliday! Und so etwas will hier in Tombstone noch mit dem Stern herumlaufen dürfen.«

      Tom McLowery stand plötzlich an der Vorbauecke vor Haffords Corner Saloon, gleich neben dem Marshals Office.

      »Das ist eine ziemlich eindeutige Sache!« krächzte er mit seiner blechernen, unangenehmen Stimme. »Die Earps sind Banditen und nennen andere Leute so! Sie verschanzen sich hinter dem Stern und werfen anständigen Leuten Diebstahl und Raub vor! Banditen sind sie! Yeah!«

      »Banditen!« echote Curly Bill in röhrendem Baß.

      Auch Stilwell und Claiborne fielen in den Chor ein.

      Phin Clanton kam torkelnd aus Bob Hatchs Saloon, der auf der anderen Seite lag. Er schrie im Chor der anderen mit und taumelte vor die Scheibe des Marshals Office.

      Plötzlich riß er den Colt aus dem Halfter und zertrümmerte das große Glas, auf das der Stern des Gesetzes gemalt war.

      Da sprang die Tür auf. Morgan Earp stand in ihrem Rahmen.

      Er sah Phin an, ging auf ihn zu, packte ihn am Arm und zerrte ihn ins Office.

      Man konnte von der Straße aus sehen, daß er ihn in den Zellengang führte. Gleich darauf fiel eine schwere Gittertür ins Schloß.

      Die Männer waren so verblüfft, und es war auch zu schnell gegangen, als daß jemand zum Eingreifen gekommen wäre.

      Und da war doch etwas, das die Banditen wie gelähmt verharren ließ: Die ganze Aktion hatte sie in ihrer Schnelligkeit und Präzision an einen Mann erinnert, an den niemand von ihnen erinnert werden wollte: an Wyatt Earp.

      Morgan glich dem Dodger Bruder Wyatt so sehr, daß man ihn im Halbdunkel oder erst recht bei Nacht leicht mit ihm verwechseln konnte.

      Jetzt röhrte Curly Bill:

      »Was soll das, Earp! Holen Sie ihn sofort raus, sonst tun wir es! Wissen Sie denn nicht, was Sie sich da geleistet haben? Er ist Phin Clanton!«

      »Ich weiß genau, was ich getan habe und auch wer er ist, Brocius! Und Ihnen sage ich: Machen Sie, daß Sie weiter kommen, sonst landen Sie noch bei Ihrem Freund Phin.«

      Curly Bill sah sich um.

      Pete Spence lauerte hinter einer Vorbautreppe. Tom McLowery, der Morgan am nächsten stand, rührte sich nicht. Indian Charly und auch die anderen blieben still.

      Sie warteten auf den anderen Earp, auf den Marshal Virgil Earp.

      Nur Frank Stilwell hielt nichts vom Warten. Er bückte sich, raffte einen Stein unter der Vorbaukante hoch und schleuderte ihn dem abdrehenden Morgan nach.

      Das heimtückische Geschoß traf den Sheriff von Santa Fé im Genick. Er schwankte nach vorn und wandte sich um.

      Da aber war Tom McLowery heran und hieb auf ihn ein.

      Noch in halber Betäubung warf Morgan ihm einen rechten Haken an den Schädel, der ihn zurückschleuderte.

      Aber schon war Curly Bill da und stürmte dem Angeschlagenen entgegen.

      Wilder Schlagwechsel.

      Pete Spence sprang auf den Vorbau.

      Indian Charly hielt sich zurück.

      Dafür griff Bill Claiborne ein.

      Zu dritt, ja zu viert droschen sie auf den Sternträger ein.

      Die Wut der Banditen schien sich wie eine Explosion entladen zu wollen. Sie zerrten den verhaßten Gegner auf die Straße. Dort ging es weiter.

      Noch im Unterbewußtsein schlug Morgan zurück.

      Spence wurde am Kinn getroffen und wankte.

      Curly Bill drang von der Seite mit wilden Hieben auf den Torkelnden ein.

      Claiborne kam von hinten.

      Und drüben stahl sich Indian Charly davon.

      Frank Stilwell, der Mann, der nur aus dem Hinterhalt heraus zu kämpfen verstand, schloß sich ihm an. Die beiden dachten an Virgil, der jeden Augenblick kommen konnte.

      Aber die anderen dachten nicht an ihn. Sie waren ja so gewaltig in der Überzahl, daß sie glaubten, selbst drei Earps nicht fürchten zu brauchen.

      Aber schon der eine machte ihnen höllisch zu schaffen.

      Da fällte ihn Bill Claiborne mit einem Hammerschlag auf den Hinterkopf.

      Morgan lag auf den Knien. Er konnte nichts mehr sehen, da ihm das Blut aus den Brauen in die Augen drang.

      Trotzdem wollte er sich wieder erheben.

      Das Johlen der Banditen kam nur noch wie aus weiter Ferne an sein Ohr.

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