Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker Staffel

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McWarden hat sich in der Nähe aufgebaut, Mylady.«

      »Dann werde ich rechtzeitig in Deckung gehen«, gab die ältere Dame anzüglich zurück. »Ich traue seinen Schießkünsten nicht besonders, Mister Parker. Was ist das übrigens für ein scheußlicher Lärm?«

      »Die Treiberkette, Mylady, dürfte sich in Bewegung gesetzt haben.«

      »Dann lenken Sie mich nicht weiter ab, Mister Parker. Es geht also um Hasen! Gut zu wissen ... Ich denke, ich habe mir hier einen besonderen Platz ausgesucht.«

      »So wird auch der gesuchte Saubermann denken, Mylady, wenn meine Wenigkeit sich diesen Hinweis erlauben darf.«

      »Der Saubermann, Mister Parker?«

      »Falls er anwesend ist, wovon man ausgehen sollte, wird er den Lärm der Schützen nutzen, um Mylady unter Feuer zu nehmen.«

      »Unsinn, Mister Parker.« Sie schüttelte den Kopf und blickte grimmig nach allen Seiten. Um sie herum gab es mannshohes Gebüsch, Gras und unbeschnittene Hecken.

      Aus dieser dichten Deckung hatte man gute Sicht auf Wiesen und Äcker, die zu einer sanften Hügelgruppe anstiegen. Und auf dieser erschienen jetzt die ersten Treiber, die das Wild scheuchten, um es den Schützen zuzutreiben.

      Agatha Simpson nahm ihre Schrotflinte sofort in Anschlag.

      »Mylady sollten vielleicht noch ein wenig warten und sich möglicherweise für einen wesentlich besseren Standort entscheiden«, schlug Parker höflich vor. »Die Jagdstrecke dürfte dann erheblich größer ausfallen.«

      »Ein besserer Platz für mich?« Sie wurde sofort hellhörig.

      »Wenn meine Wenigkeit vielleicht vorausgehen darf«, meinte der Butler und setzte sich sofort in Bewegung. Er wußte aus Erfahrung, daß seine Herrin ihm umgehend folgen würde.

      *

      »Meine Wenigkeit muß gestehen, sich verlaufen zu haben, Mylady«, sagte Josuah Parker, als die ältere Dame ihn streng musterte. Auch Agatha Simpson hörte natürlich die Schüsse der Jagdteilnehmer, aber sie waren weit weg.

      »Sie haben sich verlaufen?« grollte sie.

      »Im unübersichtlichen Gelände, Mylady.« Parkers Gesicht blieb glatt und ausdruckslos, obwohl er sich freute, seine Herrin aus der Gefahrenzone unauffällig herausgeschafft zu haben.

      »Das nehme ich Ihnen nicht ab, Mister Parker«, raunzte sie. »Sie haben mich absichtlich in die Irre geführt. Ich bin weitab von der Jagd ... Die Schüsse sind ja kaum zu hören.«

      »Mylady sollten meiner Wenigkeit eine gute Absicht unterstellen.«

      »Und was mache ich jetzt?« grollte sie. »Warum habe ich eigentlich die ganze Munition mit mir herumgeschleppt?«

      »Mylady hätten es ohnehin kaum übers Herz gebracht, auf hilflose Hasen zu schießen.«

      »Ich wollte auf diesen Saubermann warten«, räumte sie gereizt ein. »Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß er auf mich schießen würde. Ich wollte mich als Ziel anbieten und ...«

      Sie zuckte zusammen, als ein Geschoß dicht an ihr vorbeizischte und im Stamm einer Buche landete.

      Dann schrie sie empört auf.

      Der Butler hatte sich entschlossen gegen ihre majestätische Fülle geworfen und brachte Agatha Simpson zu Fall. Während sie einen empörten Schrei ausstieß, rutschte sie in eine Hecke und entging einem zweiten Geschoß, das ebenfalls in einem Baumstamm landete.

      »Das ... Das haben Sie absichtlich getan«, empörte sich die ältere Dame, nachdem sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte.

      »In der Tat, Mylady«, erwiderte Josuah Parker und griff nach der doppelläufigen Schrotflinte, doch Mylady war schneller. Sie raffte das Gewehr an sich.

      »Ich wurde beschossen?« fragte sie sicherheitshalber.

      »Es handelte sich eindeutig um zwei Schüsse, Mylady.«

      »Die aus welcher Richtung kamen?« Sie entsicherte die Waffe und machte sich bereit, eine Art Sperrfeuer zu legen.

      Parker deutete mit seiner Schirmspitze auf einen hohen, dichten Wall, der aus Hecken und Sträuchern gebildet wurde. Damit beantwortete er Myladys Frage.

      Nun war Agatha Simpson nicht mehr zu halten.

      Sie feuerte die beiden Ladungen in den Läufen ab und entlaubte damit einen ersten Strauch. Die Blätter und Zweige wirbelten durch die Luft. Feine Schrotkugeln aus den Patronen schlugen eine Bresche in das Grün.

      Doch damit nicht genug ...

      Mylady legte wirklich eine Art Sperrfeuer und dezimierte ihren Vorrat an Schrotpatronen. Parker sah dieser Verschwendung schweigend und durchaus gelassen zu. Solange Mylady den grünen Wall unter Beschuß nahm, konnte eigentlich nicht viel passieren. Seiner Schätzung nach hatte der heimtückische Schütze längst das Weite gesucht.

      Doch dann wäre es beinahe zu einem durchaus peinlichen Zwischenfall gekommen. Parker hörte von der Wiesenseite her einen Ruf und sah wenig später eine sich vorsichtig nähernde Gestalt. Auch Lady Agatha war aufmerksam geworden und witterte eine Möglichkeit, endlich einen Treffer anbringen zu können. Parker aber verstand es geschickt und taktvoll, mit der Spitze seines Universal-Regenschirmes die Schrotflinte zur Seite zu drücken.

      Erneut flogen Schrotkörner durch die Luft. Die sich nähernde Gestalt warf sich geistesgegenwärtig zu Boden und stieß dabei einen entsetzten Schrei aus.

      »Ich dürfte den Saubermann erwischt haben«, freute sich die ältere Dame.

      »Falls er mit Mister Pitnay identisch sein sollte«, gab der Butler zurück. Er hatte den Deckungssuchenden bereits identifiziert. Es handelte sich um den Freizeit-Schlachtenlenker und Sammler von Militaria.

      »Feuer einstellen ... Sofort Feuer einstellen«, brüllte Paul Pitnay. »Zum Teufel, wollen Sie mich umbringen?«

      »Ich traue diesem Subjekt nicht über den Weg«, sagte Lady Agatha ungeniert laut zu ihrem Butler und lud nach.

      »Mylady nehmen an, daß Mister Pitnay sich erfrechte, auf Mylady zu schießen?« fragte Josuah Parker.

      »Natürlich hat er auf mich geschossen«, behauptete sie umgehend. »Für mich gibt es da überhaupt keinen Zweifel, Mister Parker. Er wollte mich ermorden!«

      *

      »Nun drehen Sie nur nicht gleich durch, alter Knabe«, sagte Sir Alfred zu Paul Pitnay, der einen krebsroten Kopf hatte. Seine Ordonnanz hatte bisher vergebens versucht, den ehemaligen Brigadier ruhigzustellen.

      »Nur dank meiner Geistesgegenwart lebe ich noch«, übertrieb Pitnay. »Lady Simpson hätte mich glatt weggepustet.«

      »Haben Sie sich gefälligst nicht so wegen der paar Schrotkugeln«, raunzte die ältere Dame. »Konnten Sie sich nicht rechtzeitig bemerkbar machen? Haben nicht auch Sie auf mich geschossen?«

      Sir Alfred wandte sich an seinen Verwalter

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