H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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»Wenn sie existieren.«
»Sie müssen existieren, woher kämen sonst diese riesigen Maschinen?«
»Das ist möglich, aber es ist die schlimmere von den zwei Möglichkeiten.«
»Wir können Inschriften aus die Wände schreiben.«
»Woher wissen wir, ob ihre Augen die Zeichen sehen würden, die wir machen?«
»Wenn wir sie einschnitten – –«
»Das ist natürlich möglich.«
Ich nahm einen neuen Faden von Gedanken auf. »Schließlich«, sagte ich, »glaube ich, Sie halten diese Seleniten nicht für so unendlich viel klüger als die Menschen?«
»Sie müssen eine Menge mehr wissen – oder wenigstens eine Menge anderer Dinge.«
»Ja, aber – –« Ich zögerte.
»Ich glaube, Sie werden doch zugeben, Cavor, dass Sie ein ziemlich ausnahmsweiser Mensch sind?«
»Wieso?«
»Nun, Sie – Sie sind ein etwas einsamer Mensch – sind es gewesen, heißt das, Sie haben nie geheiratet.«
»Wollte nie. Aber warum – –«
»Und Sie sind auch nie reicher geworden, als Sie eben waren?«
»Wollte auch das nie.«
»Sie haben eben nach Wissen gegraben?«
»Nun, eine gewisse Wißbegierde ist natürlich – –«
»Das meinen Sie. Das ist es gerade. Sie meinen, jeder andere Geist will wissen. Ich entsinne mich, einmal, da fragte ich Sie, warum Sie all diese Untersuchungen anstellten, und da sagten Sie, Sie wollten in die Akademie, und Sie wollten, das Zeug solle Cavorit heißen, und dergleichen mehr. Sie wissen recht gut, dass Sie es nicht darum taten; aber damals überraschte meine Frage Sie, und Sie fühlten, Sie sollten etwas haben, was wie ein Motiv aussah. In Wirklichkeit unternahmen Sie Untersuchungen, weil Sie es mussten. Das ist so Ihre Anlage.«
»Vielleicht ja – –«
»Nicht einer aus einer Million hat diese Anlage. Die meisten Menschen wollen – nun, die verschiedensten Dinge, aber nur sehr wenige wollen das Wissen um seiner selbst willen. Ich will es nicht, das weiß ich genau. Nun scheinen diese Seleniten eine geschwinde, geschäftige Art Wesen zu sein, aber woher wissen Sie, dass sich selbst die intelligentesten für uns oder unsere Welt interessieren werden? Ich glaube nicht einmal, dass sie wissen, dass wir eine Welt haben. Sie kommen nie des Nachts heraus – sie würden erfrieren. Sie haben wahrscheinlich außer der brennenden Sonne niemals einen Himmelskörper gesehen. Woher wollen Sie wissen, dass es noch eine Welt gibt? Was macht es ihnen aus, wenn sie es wissen? Ja, selbst wenn sie ein paar Sterne gesehen haben, oder sogar die Erdsichel, was dann? Warum sollten sich Leute, die in einem Planeten leben, die Mühe machen, solche Dinge zu beobachten? Die Menschen würden es auch nicht getan haben, wären nicht die Jahreszeiten und die Schiffahrt; warum sollten die Mondleute? … Ja, und nehmen Sie an, es gäbe ein paar Philosophen wie Sie. Gerade das sind die Seleniten, die nie von unserm Dasein hören werden. Nehmen Sie an, es wäre ein Selenit auf die Erde gefallen, als Sie in Lympe waren – Sie wären von aller Welt der letzte gewesen, der es gehört hätte. Sie haben nie eine Zeitung gelesen! Sie sehen die Chancen gegen sich. Ja, und um dieser Chancen willen sitzen wir hier und tun nichts, während kostbare Zeit entflieht. Ich sage Ihnen, wir sind in einer Klemme. Wir sind unbewaffnet gekommen, wir haben unsere Sphäre verloren, wir haben nichts zu essen, wir haben uns den Seleniten gezeigt und ihnen den Glauben beigebracht, dass wir fremdartige, starke, gefährliche Tiere sind; und wenn diese Seleniten nicht vollendete Narren sind, werden sie sich jetzt aufmachen und uns jagen, bis sie uns finden, und wenn sie uns finden, werden sie versuchen, uns zu fangen, und werden uns töten, wenn sie es nicht können, und das ist der Schluss der Sache. Wenn sie uns fangen, werden sie uns wahrscheinlich aus irgendeinem Missverständnis töten. Wenn wir abgetan sind, werden sie uns vielleicht erörtern, aber wir werden nicht viel Ulk davon haben.«
»Nur weiter.«
»Andererseits liegt hier Gold umher wie zu Hause Gußeisen. Wenn wir nur etwas davon mit zurückbringen könnten, wenn wir nur unsere Sphäre finden könnten, ehe sie es tun, und zurückkehren, dann – –«
»Ja?«
»Dann könnten wir die Sache auf gesündere Grundlage stellen. In einer größeren Sphäre mit Waffen wiederkommen.«
»Großer Gott!«, rief Cavor, als sei das furchtbar.
Ich schleuderte wieder einen Pilz in den Spalt hinab.
»Sehen Sie, Cavor«, sagte ich. »Auf jeden Fall habe ich in dieser Sache die halbe Stimmkraft, und dies ist ein Fall für einen praktischen Mann. Ich bin ein praktischer Mann, und Sie nicht. Ich werde keinen Seleniten und geometrischen Figuren wieder trauen, solange ich es ändern kann … Das ist alles. Kehren Sie zurück. Lassen Sie all diese Heimlichkeit fallen, oder das meiste davon, und kommen Sie wieder.«
Er überlegte. »Als ich auf den Mond kam«, sagte er, »hätte ich allein kommen sollen.«
Eine Zeit lang streichelten wir uns schweigend die Knie. Dann schien er sich für meine Gründe zu entscheiden.
»Ich glaube«, sagte er, »man kann Data erhalten. Es ist klar, solange die Sonne auf dieser Seite des Mondes ist, wird die Luft von der dunklen Seite durch diesen Planetenschwamm heraufblasen. Auf jeden Fall wird sich die Luft auf dieser Seite ausdehnen und aus den Mondhöhlen in die Krater fließen … Schön, und hier ist ein Luftzug.«
»Der ist da.«
»Und das heißt, dass dies kein totes Ende ist; irgendwo hinter uns geht dieser Spalt weiter