Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Eine Frau, die neugierig aus einem Fenster gesehen hatte, krächzte:

      »Diese Schießerei! Das nimmt kein Ende in diesem Mördernest!«

      Holliday wandte sich nach ihr um.

      »Wo wohnt der Mayor, Madam?«

      »Gleich da drüben in dem großen Haus.«

      Die beiden bedankten sich, und kurz vor dem Anwesen Billabeys trennten sie sich. Während der Missourier auf den Eingang zuging, stahl sich der Georgier durch das Tor in den Hof.

      Auf Wyatts Klopfen fand sich eine junge Frau an der Tür ein. Sie öffnete sie einen Spalt und betrachtete den Mann, auf den der Lichtschein aus dem Flur fiel, forschend.

      »Sie sind Wyatt Earp, nicht wahr?«

      Wyatt blickte sie verblüfft an. Sie hatte ein hübsches, schmales Gesicht, dunkle Augen und strähniges Haar.

      »Sie kennen mich?« fragte er.

      »Ja, ich habe doch auf Sie gewartet. Damit Sie diese elen…«

      »Judith!« gellte die röhrende Baßstimme eines Mannes durch den Korridor. Es war der Mayor. Er kam an die Tür.

      »Sie müssen verzeihen, Mister, meine Tochter ist…« Er machte eine unmißverständliche Gebärde, die besagen sollte, daß das Mädchen geistesgestört sei.

      »Sie plappert lauter dummes Zeug!«

      »Offenbar nicht immer«, meinte der Marshal. »Immerhin hat sie mich mit meinem Namen begrüßt.«

      »Ach…, so…, dann… war das ein Zufall, wissen Sie…« Er brach ab und besann sich; dann fuhr er erregt fort: »Wer sind Sie?«

      »Er ist Wyatt Earp!« rief das Mädchen mit schriller Stimme von der Treppe her. »Der große Wyatt Earp! Vor dem sie alle Angst haben! Auf den sie alle schimpfen – und vor dem sie sich doch in die Rattenlöcher verkriechen! Die…«

      »Judith!« rief der Mann in wildem Zorn, wandte sich nach ihr um, packte sie am Arm, zerrte sie durch den Korridor davon und stieß sie in ein Zimmer, dessen Tür er verschloß.

      »Es ist schon ein Elend mit dem Kind! Sie müssen verzeihen! Also, Sie sind Wyatt Earp! Freut mich, Sie einmal kennenzulernen.«

      Der Mann war viel zuwenig überrascht. Nicht, daß der Marshal viel Verwunderung bei seinem Auftauchen erwartet hätte, aber aus jahrelanger Erfahrung wußte er schließlich, wie die Menschen bei seinem Erscheinen reagierten, vor allem Menschen, die allen Grund hatten, ihn zu fürchten.

      Barsch fuhr ihn der Marshal an: »Ich habe drüben in Benson gehört, daß Kirk McLowery die Absicht hatte, Sie aufzusuchen, Mayor!«

      »Kirk McLowery?« tat der von einem Bandenführer eingesetzte Bürgermeister entsetzt. »Aber Sie werden doch nicht annehmen, Marshal, daß ein Bandit in meinem Haus Eintritt findet? Der Gedanke ist doch absurd!«

      »Leider muß ich es annehmen, Billabey. Zur Seite!«

      Wyatt schob sich an ihm vorbei in den Flur und schloß die Haustür hinter sich. Am Ende des Korridors sah er in einem Spalt der geöffneten Hoftür den Spieler stehen. Er war also schon im Haus!

      Der Marshal wandte sich nach dem Mayor um.

      »Wo ist er?«

      Alle Selbstsicherheit hatte den Bürgermeister verlassen. Schlotternd stand er mit dem Rücken zur Haustür und krächzte:

      »Ich schwöre Ihnen bei allem…«

      »Schwören Sie nicht, Mann, dafür könnte ein anderer von Ihnen Rechenschaft fordern!«

      Da erscholl ein hysterisches Frauenlachen, das die Männer verstummen ließ.

      »Er ist der große Wyatt Earp! Vor dem sie sich alle fürchten! Auch der Vater fürchtet sich vor ihm!«

      Mit entsetzten Augen blickte der Mayor auf die Zimmertür.

      »Judith! Ich bitte dich, Kind, rede doch keinen Unsinn!«

      »Er bittet mich, der Herr Vater? Und nachher schlägt er mich wieder!«

      Wyatt öffnete die Tür zu dem Zimmer, in dem sich das Mädchen befand.

      Judith wich bis zu dem vergitterten Fenster zurück. Es war offenbar ihr Zimmer.

      »Wissen Sie, wo Kirk McLowery ist?«

      »Er heißt nicht Kirk, Marshal. Er heißt Frank. Und er ist ein großer Schütze! Ikes bester Mann! Und ein schöner Mann!«

      »Wen interessiert das, Kind?« rief der Mayor erregt. »Erzähle dem Marshal doch keinen Unsinn!«

      »Schweigen Sie, Billabey!«

      Da sank das Mädchen auf einen Stuhl zurück und senkte den Kopf. Es war kein Wort mehr aus ihr herauszubringen.

      Wyatt wandte sich um, schob den Mayor zur Seite und eilte die Treppe hinauf zum Obergeschoß.

      Der Mayor rief ihm nach: »Wen suchen Sie denn dort, Marshal?«

      »Den Mörder von Sheriff Ahslan!«

      »Den Mörder von Sheriff…«

      Als der Mayor den Marshal oben im Gang verschwinden hörte, hauchte er seiner Tochter zu:

      »Um ein Haar hättest du elende Schlange mich verraten! Du weißt genau, was wir Ike Clanton alles verdanken. Franks Bruder Kirk ist mir allerdings so wenig lieb wie dir. Aber ich kann es nicht wagen, mich gegen einen der Clantons zu stellen!«

      Da tippte ihm jemand auf die Schulter. Als er sich umwandte, sah er in ein hartes Gesicht, aus dem ihm ein eiskaltes Augenpaar entgegenblickte.

      Doc Holliday hatte seinen Posten an der Hoftür verlassen.

      »So ist das also«, sagte er rauh.

      Der Mayor erschak bis ins Mark. Er war ohnedies kein gesunder Mann, und die großen Aufregungen dieses Abends hatten ihn an den Rand eines Nervenschocks gebracht. Da er nicht wußte, wer der Mann war, der jetzt vor ihm stand, riß er den Mund auf und preßte beide Hände gegen die Schläfen.

      »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Holliday. Doc Holliday, wenn Ihnen das mehr sagt.«

      »Doc Holliday!« Das Mädchen fuhr mit einem hysterischen Schrei vom Stuhl. »Doc Holliday. Laß mich sehen, Vater.« Er schob den Mayor, der ihm im Wege stand, zur Seite und starrte den Georgier an. »Sie sind Doc Holliday. Oh, welch ein Gentleman! Sieh nur, Vater!«

      Da kam der Marshal die Treppe herunter.

      Billabey trat zerknirscht in den Flur.

      »Ich bin ein erledigter Mann. Ich bin geschlagen.«

      Holliday warf ihm einen verächtlichen Blick

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