Fritz Thurn. Galante Expeditionen. Anonym

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Fritz Thurn. Galante Expeditionen - Anonym Cupitora

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dann nach einer ekstatischen Erschütterung mit einem Schlage zu erschlaffen. – Und da hatte ich auch schon den Geschmack von ein paar Tropfen des geheimnisvollen Liebeselixieres des Mädchens auf der Zunge. Einigermaßen erschöpft, zumal da ich selbst in meine Hose entladen hatte, erhob ich mich langsam und ich befreite die zarten Hände Marquisettchens aus den Fäusten des fröhlich grinsenden Blaisois. Wie gelähmt blieb das Mädchen auf der Mauerbrüstung liegen. Ich brachte seine Toilette in Ordnung und richtete es in meinen Armen auf. Entgeistert starrten mich seine von Tränen überfluteten Blauaugen an. Wie viel Leid, wie viel Lust war in ihnen zu lesen. Ein namenloses, übergewaltiges Erleben war über die junge Menschenblüte gekommen. Als ich ihr nun sanft und begütigend zuzureden begann, straffte sich plötzlich der junge geschmeidige Leib; sie stieß mich wortlos zur Seite und sprang mit einem Satz von der Mauer in den Park hinunter. Verdutzt sah ich der Enteilenden nach; ich wagte nicht, ihr zu folgen. Weiter ritt ich gegen Versailles und lange träumte ich vom pfirsichhäutigen Zwillingspaare des armen Marquisettchens, das ich so schändlich und doch so köstlich missbraucht hatte. Wohl schwerlich werde ich es je wieder sehen; wenn aber doch, dann sicherlich am Arme eines Gatten, der nicht ahnen wird, dass ich das entzückende geheime Liebesjuwel seiner Frau genauer kenne als er selber.

      Ich hoffe, dass sich bei der Lektüre meiner frivolen Beichte keine Wolke über die stolzen keuschen Augen meiner angebeteten Tante gelagert hat und dass sie, nachsichtig wie immer, von Schuld und Strafe absolviert ihren die wohltätigsten Händchen der Welt küssenden, ewig dankbaren Schüler und Neffen

      Edmond de Grammont.

20.TIF

      Zweiter Brief

      Mein angebetetes Tantchen!

      Ach, was für ein böses Abenteuer habe ich hinter mir! Am zweiten Tage nach meiner Ankunft in Versailles feierte ich mit meinem lieben Freunde, dem Grafen Roger Latour, unsere Wiedervereinigung nach langer Trennung. Bei der fünften Flasche jenes gefährlichen Weines von Anjou, der mich schon so manchen dummen Streich machen ließ, trafen wir im Übermute eine ganz verrückte Verabredung. Wir wollten für eine Nacht unsere Geliebten ohne ihr Wissen tauschen. Wir hatten uns von ihnen erzählt und ihre besonderen geheimen Reize und Vorzüge geschildert, sodass uns wechselseitig der Mund nach ihnen zu wässern begann. Ihre Namen hatten wir uns längst verraten. Übrigens wusste damals jedes Kind in Versailles, dass ich zur Baronin Néville in Beziehungen stand. Sie selbst hatte ihrer Freude über meine Rückkehr vor dem ganzen Hofe allzu ungestümen Ausdruck gegeben. Sonderbarerweise ging aber gerade bei ihr die Geschichte ganz glatt ab. Ich bestach ihre Kammerzofe, eine kleine Kanaille, der es unbändigen Spaß machte, ihrer Herrin einen Tort anzutun. Das Zöfchen führte den Grafen in der Nacht ins Schlafgemach der Herrin und als das Quiproquo entdeckt wurde, war’s auch schon zu spät. Und nun machte die Baronin gute Miene zum bösen Spiel. Sie will seither von mir nichts mehr wissen und hält sich an meinen Freund, der von ihr begeistert ist. Weniger glatt verlief mein Spiel bei seiner ehemaligen Geliebten, der Gräfin Liane O., die ich aus bestimmten Gründen nicht mit vollem Namen nennen darf. Ihr Gatte liegt übrigens im Felde vor Breisach und hat sein Zelt neben dem meinigen. – Roger hatte mich über alles Nötige genau orientiert: Ich müsse zunächst über eine Gartenmauer klettern, um vor das Haus zu gelangen, das Liane bewohnt. Ich müsse ein Steinchen gegen ein bestimmtes Fenster werfen, worauf an einem dünnen Faden der Schlüssel zur Haustüre herabgelassen würde. Ich müsse dann ohne jede Führung durch einen Domestiken zum Schlafgemache finden, das nicht beleuchtet sei. Dagegen brenne im Vorzimmer ein kleines Öllämpchen. Dort entkleide er, Roger, sich regelmäßig, wenn er der Gräfin seinen Besuch mache. Er beschrieb mir die Lage der Räume im Hause auf das Genaueste, sodass ich sicher war, den richtigen Weg sofort zu finden. Tatsächlich verlief vorher alles programmgemäß. Ich trat, in die Kleider meines Freundes gehüllt, die Expedition an, empfing den Schlüssel, fand das Vorzimmer mit dem Öllämpchen und schlüpfte erwartungsfreudig in das Schlafgemach der Gräfin. Es war hier zu dunkel, als dass meine angestrengt forschenden Augen den ­Alkoven hätten entdecken können und ich flüsterte darum mit verhaltener Stimme: »Liane!« Ungeduldig antwortete sie: »So komm doch endlich, Roger! Ich sehne mich schon so nach dir.« Dem Schalle der Stimme folgend, fand ich das Lager. – Sie können sich kaum vorstellen, in welcher Aufregung ich mich befand. Die stolze, die als unnahbar geltende Gräfin war in meiner Gewalt! – Liane ist eine hoch gewachsene, üppige, brünette Frau, bekannt ebenso durch ihre Schönheit wie durch ihren Hochmut. Würde es mir gelingen, ihre Sinne zu solcher Lust zu wecken, dass sie mir verzeihen würde, wenn sie den Betrug entdeckte? Ich hoffte es wohl, hatte aber nicht jenes Vertrauen in meine Fähig­keiten, das mich sonst bei Frauen beseelt. Vielleicht war gerade dies die Ursache zu manchen Missgriffen, die ich in jener Nacht tat. – Ich schlüpfte unter die Decke und umarmte das königliche Weib, dessen harte Brüste sich mir förmlich in den Leib bohrten. Mit meinem Munde umschloss ich sofort ihre Lippen, um dem Versuche, ein Gespräch zu beginnen, von vorneherein vorzubeugen. Während sich unter meinen Zungenküssen ihr Mund immer mehr verlangend öffnete und ihr Körper liebeheischend zu erzittern begann, suchte mein Finger die Venusgrotte zwischen ihren Schenkeln, an die mein strotzendes Glied schon stürmisch klopfte. Als ich aber mit meinem Finger vorsichtig zwischen die Schamlippen eindrang, stieß mich Liane plötzlich zurück, wobei sie unmutig ausrief: »Ja, was fällt dir denn heute ein, Roger! Du weißt doch, dass ich das nicht mag. Immer noch die alten Landsknechtmanieren?« – Ich war aufs höchste erschrocken und fühlte deutlich mein Blut aus den Gliedern im Schrecken zum Herzen strömen. Mein Phallus ließ denn auch sofort sein Haupt sinken. Und doch musste sofort ­etwas geschehen, wollte ich nicht die Partie verlieren und vorzeitig als betrügerischer Eindringling entlarvt werden. Mit der Hand durfte ich ihrem scheinbar übersensitiven Liebesnestchen nicht mehr in die Nähe kommen. Die ganz normale Methode der Beruhigung einer Dame andererseits ließ sich aus dem früher angedeuteten Grunde nicht sofort ins Werk setzen. Ich durfte aber auch keine Zeit verlieren. Rasch entschlossen erhob ich mich auf meine Knie und legte mich in verkehrter Richtung auf Liane, indem meine Lippen zwischen dem dichten, ach allzu dichten Haare unter dem ­Venusberge jene reizbare Stelle suchten, durch deren Liebkosung ich mir schließlich Vergebung zu erwirken hoffte. Ich hatte es aber wiederum schlecht gemacht. Während ich noch, ohne dass ich gewagt hätte, die Hände zu Hilfe zu nehmen, vergeblich im duftigen Haare forschte, vernahm ich wieder ihre schon recht ungeduldige Stimme: »Aber was hast du denn nur, Roger, bei welcher Dirne hast du denn diese Extravaganzen gelernt?«, und dabei fühlte ich, wie sie meinen Leib von sich abzudrängen versuchte. Ganz konsterniert sprang ich auf. – Die Sache war indessen für mich noch durchaus nicht so bedenklich, wie sie mir schien. Sie nahm vielmehr eine ganz überraschende Wendung. Fühlte ich doch mit einem Male, wie zarte Frauenfinger nach meiner Geschlechtspartie tasteten und wie plötzlich der Kopf meines geknickten Lustknüppels von heißen Lippen umfangen wurde. Ei, was hatte die hochmütige Frau Gräfin für einen seltsamen Geschmack? Wie oft musste sie schon ­dieses Zungenspiel geübt haben, um es in ihm zu solcher Meisterschaft zu bringen? Ich begann Roger zu beneiden. Die feine, unsagbar geschickte Zunge Lianes verschaffte mir einen ganz einzigartigen Genuss. Bald fühlte ich denn auch die höchste Lustentladung herannahen. Rücksichtsvoll, um den Mund der Dame nicht zu besudeln, wollte ich mich schon zurückziehen. Als sie aber mein Vorhaben gewahr wurde, umklammerte sie nur um so fester mit der Hand mein Glied an der Wurzel, während sie mit wahrer Frenesie an der Eichelöffnung zu saugen begann. Nur zu gerne ließ ich sie gewähren. Und nun überkam mich ein ganz ungewohnter Wollustschauder. Als sie erkannte, dass die Samenflut herandrängte, presste sie meinen nach der Entladung lechzenden Phallus noch stärker zusammen, um ein plötzliches Entströmen zu verhindern. Langsam und endlos sog sie Tropfen auf Tropfen das Mark meiner Lenden aus mir, bis ich den Überreiz nicht mehr zu ertragen vermochte und mich von ihr losriss. – Ich war verärgert und ernüchtert; auch fürchtete ich meine Entlarvung nicht mehr. Ich streckte mich neben dem in heftigster Erregung befindlichen Weibe gelassen aus und murmelte unwillkürlich vor mich hin: »Prost Mahlzeit!« Da nun wurde der Verdacht in ihr rege, dass sie einen andern Mann liebkost, als sie vermeint hatte. Vergeblich suchte ich sie im Bette festzuhalten; sie riss sich los und stürzte ohne ein Wort zu sprechen ins Vorzimmer, von wo sie das Öllämpchen brachte. Ganz nahe trat sie nun mit erhobener

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