Stumbling Into Love. Aurora Rose Reynolds
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Stumbling into Love
Aurora Rose Reynolds
© Die Originalausgabe wurde 2018 unter dem
Titel STUBLING INTO LOVE von Aurora Rose Reynolds veröffentlicht. Diese Ausgabe wird im Rahmen einer Lizenzvereinbarung ermöglicht, die von Amazon Publishing, www.apub.com, in Zusammenarbeit mit der Agentur Hoffmann stammt.
© 2020 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH
8712 Niklasdorf, Austria
Aus dem Amerikanischen von Friederike Bruhn
Covergestaltung: © Sturmmöwen
Titelabbildung: © Sara Eirew
Korrektorat: Romance Edition
ISBN-Taschenbuch: 978-3-903278-43-1
ISBN-EPUB: 978-3-903278-44-8
www.romance-edition.com
Selma & Sejla
Möge euch beiden Mädchen die wunderschönste Art
von Liebe begegnen, die es gibt.
1. Kapitel
Versetzt
Mac
Ich sehe mich in der Bar um und atme einmal tief ein. Es sind viele Menschen hier. Die meisten von ihnen sind hergekommen, um sich noch einen Drink zu genehmigen, bevor sie nach einem langen Tag im Büro nach Hause fahren – Männer, die noch immer in ihren Anzügen stecken, Frauen in Röcken und mit hohen Absätzen, deren Haare perfekt gestylt sind. Das ist nicht der Ort, wo ich mich normalerweise aufhalte. An den Wänden der Bar hängen keine Fernseher, auf denen das Spiel gezeigt wird, und die Männer trinken auch kein Bier und unterhalten sich dabei zu laut miteinander. Das Ambiente ist zu elegant. Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen Manhattan vor Jahren, als die Stadt nicht mehr als ein paar Blocks umfasste. Die dunklen Holztische sind nicht zerkratzt oder abgenutzt. Die Lederstühle blättern nicht ab und fallen auch nicht beinahe auseinander; vielmehr sehen sie alle neu aus. Alles an diesem Ort schreit Erstklassigkeit.
Als ich einen Lufthauch von der Tür her spüre, drehe ich mich um und stoße einen enttäuschten Seufzer aus, als ich eine hübsche Frau hereinkommen sehe, gefolgt von einem gutaussehenden Mann. Ich nehme mein Handy vom Tresen der Bar und überprüfe meine Textnachrichten, um sicherzustellen, dass ich mir weder die Uhrzeit noch das Datum falsch gemerkt habe und mich am richtigen Treffpunkt befinde. Als ich mich davon überzeugt habe, dass ich genau dort bin, wo ich sein sollte, schließe ich peinlich berührt meine Hand fester um mein Handy.
Der Typ, mit dem ich mich in diesem Lokal auf einen Drink treffen sollte, ist inzwischen dreißig Minuten zu spät. Er hat weder angerufen noch auf die Nachricht geantwortet, die ich ihm vor über fünfzehn Minuten geschickt habe. Also wurde ich offiziell versetzt. Ich lasse mein Mobiltelefon in meine Handtasche fallen und kippe meinen Lemon-Drop-Martini hinunter. Als der saure Geschmack meine Zunge flutet und sich der Wodka einen Weg meine Kehle nach unten brennt, verziehe ich das Gesicht.
»Möchten Sie noch einen?«, fragt die Barkeeperin und sieht mich aus ihren braunen Augen an.
Ich sollte Nein sagen und einfach nach Hause gehen, aber mir ist klar, dass meine Schwester Libby enttäuscht sein wird, wenn ich nach nicht mal einer Stunde wieder zurückkomme. Ich möchte nicht unbedingt Mitleid in ihren Augen aufblitzen sehen, wenn ich ihr erzähle, dass Chris nicht aufgetaucht ist. Sie war über das Date viel aufgeregter als ich, insbesondere nach meiner selbst verschuldeten Abstinenzphase.
»Klar«, bestätige ich der Barkeeperin lächelnd. Ohne ein weiteres Wort nimmt sie das leere Glas und trägt es hinüber zum anderen Ende des Tresens. Während ich darauf warte, dass sie mit einem neuen Drink zurückkommt, erregt das Spiegelbild mir gegenüber meine Aufmerksamkeit. Obwohl ich weiß, dass es sich bei der Frau darin um mich handelt, starre ich sie dennoch ungläubig an. Als ich Libby erzählt habe, heute Abend auf ein Date zu gehen, bestand sie darauf, mein Make-up und meine Haare zu machen. Ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen, daher habe ich mich nicht wie sonst dagegen gewehrt. Mein erstes Date seit zwei Jahren sollte gut laufen. Allerdings sehe ich wie eine Fremde aus. Meine Haare, die ich normalerweise zu einem Pferdeschwanz zurückbinde, fallen in schönen roten Locken um mein Gesicht. Mein Augen-Make-up, das sonst nur aus Mascara besteht, ist heute verführerisch und sexy und verleiht mir einen geheimnisvollen Look. Meine Lippen, die eigentlich nur Lippenpflegestifte kennen, wirken dank der pinken Farbe voll und voluminös.
Was würde Edward denken, könnte er mich gerade so sehen?
Mit einem tiefen Seufzer schiebe ich diesen Gedanken beiseite, verärgert über mich selbst, dass ich überhaupt über ihn nachgrüble. Ich bin mit Edward befreundet, seit wir uns vor zwei Jahren bei einem Baseballspiel kennengelernt haben. Dank unserer gemeinsamen Liebe für die Mets und Bier haben wir uns sofort super verstanden. Er war lustig und nett, und ich konnte mit ihm über alles reden. Ich bin seit dem ersten Tag in ihn verknallt – und habe vergeblich gehofft, er könne in mir mehr als nur eine Freundin sehen.
Bis vor wenigen Wochen dachte ich noch, mein Plan würde aufgehen, doch dann stellte er mir aus heiterem Himmel seine Freundin vor, mit der er angeblich bereits seit vielen Jahren zusammen sei. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Verbindung, von der ich dachte, wir hätten sie, allein in meinem Kopf bestand, und ich zwei Jahre meines Lebens damit verbracht hatte, darauf zu warten, dass er in mir mehr sieht als nur einen Kumpel, mit dem man mal nett ein Bier trinken gehen kann. Das ist auch der Grund, warum ich an einem Freitagabend alleine in einer Bar sitze. Alles nur, um zu beweisen, dass ich über meine Schwärmerei für Edward hinweg bin. Nun, das und weil ich gesehen habe, wie glücklich meine Schwester Fawn mit ihrem neuen Freund ist. Ich wollte herausfinden, ob ich eine solche Verbindung auch für mich finden kann. Daher ist das alles eigentlich Fawns Schuld. Wäre sie nicht so glücklich, hätte ich wahrscheinlich nicht zum erstbesten Mann Ja gesagt, der mit mir ausgehen wollte.
Kopfschüttelnd denke ich an die Zeit, als Fawn versucht hat, meinen besten Freund, Tex, dazu zu bringen, mich nach einem Date zu fragen. Er ist nicht nur verheiratet, sondern auch sehr glücklich – und das mit meiner Freundin Elizabeth. Das war vielleicht peinlich – aber nichts im Vergleich dazu, versetzt worden zu sein.
»Soll ich Ihnen die Drinks auf einem Bierdeckel vermerken?« Die Barkeeperin reißt mich aus meinen Gedanken, indem sie eine Serviette vor mich legt, und mein Getränk vor mir auf dem Tresen abstellt.
»Nein danke.« Ich schüttle den Kopf und reiche ihr den Fünfzig-Dollar-Schein, den ich aus meinem Portemonnaie geholt habe.
»Sind Sie sich sicher?«
»Ja, vielen Dank.« Ich lächle, und sie erwidert die Geste, während sie mir galant den Fünfziger aus der Hand nimmt.
Ich greife nach meinem neuen Glas und nippe daran, ehe ich wieder zur Tür sehe, als erneut kühle Abendluft hereinweht. Enttäuschung macht sich in mir breit, denn es handelt sich noch immer nicht um mein Date – allerdings verschwindet dieses Gefühl rasch wieder, als ich den Mann in Augenschein nehme, der stattdessen die Bar betritt. Mein Körper beginnt plötzlich, von Kopf bis Fuß zu prickeln.
Der Typ sieht gut aus.
Nein, nicht einfach