Light up your world. Paula Krueger

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Light up your world - Paula Krueger

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gemacht wurden und eine Halbseitenlähmung links. Unter anderem wurden zwei Drittel meines Dickdarms und mein ganzer Blinddarm entfernt. Das was dadurch hinterlassen wurde, sind Narben am Brustkorb und am Bauch. Und ich sage ehrlich, ich liebe meine Narben und meinen etwas verformten Bauch und ich stehe zu 100 Prozent hinter ihnen.

      Ich habe einen normalen Alltag, wie Ihr alle auch. Ich gehe feiern, auf Konzerte oder auch mal gerne shoppen. Bald fange ich eine Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin an. Das was mich zu den „nicht behinderten“ unterscheidet sind meine vielen Therapien und Arztbesuche, ich muss Tabletten nehmen, bekomme manchmal schwer Luft, spürbares dolles Herzklopfen, habe paar Krankenhausbesuche hinter mir und gehe langsamer, als andere, aber sonst lebe ich genau so, wie Du! Für mich ist dieser Alltag normal, da ich es auch nicht anders kenne.

      Es gibt Dinge auf die ich verzichten muss, wie z.B jede Art von Psychopharmaka oder andere Tabletten, ich darf keine Piercings oder Tattoos und tauchen darf ich auch nicht. Es gibt Dinge davon, die würde ich schon gerne mal machen, aber bei manchen Dingen, gibt es Alternativen oder die interessieren mich gar nicht. Allerdings muss ich Sport machen und das mache ich nicht so gerne, aber es muss sein, damit ich fit bleibe für mein Herz. Dies mache ich mit Cardiotraining.

      Es gibt bestimmte Vorurteile, die sich Menschen mit einem Herzfehler anhören müssen. Hier sind einige davon:

      „Du siehst doch gar nicht behindert aus“. Aber nur weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, das es nicht da ist.

      „Du kannst da ja nicht / Du darfst das nicht.“ Wer sagt das? Bist Du ein Arzt? Solange mein Kardiologe nichts dagegen hat, kann und darf ich das machen.

      Und es ist wichtig, auch mal seine Grenzen zu testen (Ich tauche für mein Leben gern’).

      „Du darfst keinen Alkohol wegen Deines Herzens“, dass ist ein Irrtum und Mythos, denn ich darf genauso viel trinken, wie ein gesunder Mensch. Es mag sein, dass es Menschen mit einem Herzfehler nicht dürfen, denn jeder Herzfehler ist individuell. Keiner ist, wie der Andere. Was für den einen nicht geht, muss nicht für den anderen auch nicht gehen.

      Trotz „Scheiße“ nicht das Lachen verlieren. Es tut gut, das Ganze auch mal mit ein wenig Humor zu sehen und sich darüber lustig zu machen. Im Ernst, Behindertenwitze sind geil!

      Ich bin dankbar, dass ich am Leben bin und für die Unterstützung meiner Familie und Freunde. Ihr habt mich nie aufgegeben!

      DANKE!

      Bei Veränderungen sammelst Du neue Erfahrungen

      Ich würde jetzt mal behaupten, dass die Überschrift dieses Kapitels schon ziemlich viel sagt. Wenn ich z.B. mal auf meinen Schulwerdegang zurückblicke, habe ich in der Hinsicht schon viele Veränderungen und neue Erfahrungen machen müssen und auch machen wollen. Als ich in die erste Klasse kam, war vorher schon klar, dass ich diese wiederholen werde, da ich und andere aus meiner Integrationsklasse ein Jahr mehr Zeit brauchten. Ich war aber in einer „normalen“ Grundschule. Ich hätte bestimmt auch auf eine Schule für Kinder mit Beeinträchtigung gehen können, aber das wollten meine Eltern nicht. Nachdem ich die Grundschule erfolgreich beendet hatte, ging es für mich an eine Schule, an der ich den Realschulabschluss angestrebt habe. Aber Pustekuchen… Kinder können manchmal ziemlich gemein sein. Ich wurde gehasst, mit Klebestreifen beklebt und z.B als „behindertes Sch**ßkind“ beleidigt und ich wurde als „Walross“ bezeichnet, da meine Operationen am Bauch Narben und eine Verformung hinterlassen haben. Ich fing an es zu glauben, dass mein Bauch hässlich sei, dass ich nichts Wert sei. Die ganzen Beleidigungen hatten die Macht. WORTE HABEN MACHT. doch die Wahrheit ist, die Menschen hatten Unrecht, denn ich muss mich nicht schämen für meinen Bauch oder meine Behinderung. Es hat Jahre gedauert bis ich es verstand, dass diese Menschen unrecht hatten. Also hinterfragt manche Dinge, die euch nicht richtig erscheinen oder gebt ihnen nicht den Wert, den sie haben wollen.

      Aber jetzt weiter mit meinem Schulweg:

      Zu allem Überfluss haben die Schüler alles abgestritten und der Lehrer hat ihnen geglaubt. Nach langen Gesprächen mit der Schule, haben meine Eltern und ich uns dazu entschieden, dass ich die Schule wechsele. Ich bin dann auf eine Schule für Behinderte gegangen, wo ich ca. 10 Mitschüler hatte und ich nicht gemobbt wurde. Allerdings konnte man nur bis zum Hauptschulabschluss an dieser Schule sein. Ich hätte danach wieder auf eine normale Schule gehen können, aber mein Gefühl sagte mir, ich bin noch nicht so weit. Also ging ich wieder auf eine Schule für Behinderte, wo auch gleichzeitig ein Internat war und dort wollte ich 2018 meinen Realschulabschluss machen. Aber dann habe ich Depressionen, Panikattacken und Angst vor der Schule bekommen, also habe ich das Jahr wiederholt. Ein Jahr später ging ich ohne Angst zur Schule und machte meinen Realschulabschluss. Mir wurde dann vorgeschlagen, in ein Werk für Behinderte zu gehen. Es gibt Menschen für die dieser Weg der beste ist, aber für mich nicht. Ich war bereit. Bereit wieder unter nichtbehinderte zu gehen.

      Also Veränderungen sind nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil: Wenn jeder Tag immer gleich wäre, wäre es doch langweilig. Wenn Du keine neuen Erfahrungen sammeln kannst, wie sollst Du Dich je weiter entwickeln können. Und selbst, wenn die Erfahrungen und Veränderungen nicht so schön für Dich waren, haben sie etwas positives… Du konntest daraus lernen, bist vielleicht selbstständiger geworden oder hast vielleicht auch Deine Persönlichkeit gestärkt. Und es ist so wichtig auch mal schlechte Erfahrungen zu machen, damit Du es das nächste Mal vielleicht anders oder nicht mehr machst. Egal was Du machen möchtest und nicht machst, weil Du vielleicht Angst hast, schlechte Erfahrungen zu sammeln oder dass sich etwas verändert, tue es. Du kannst nur Gutes damit gewinnen. Folge Deinem Herzen und Deinem Gefühl. Und auch wenn Dir alle davon abraten, tue es trotzdem! Denn Du tust es für Dich und vielleicht sammelst Du wundervolle Erinnerungen. Der Grund, weshalb ich immer „vielleicht“ schreibe ist der, dass ich nicht weiß, in welcher Situation Du gerade steckst, wo Du etwas veränderst oder eine neue Erfahrungen sammeln willst und was Du damit letzten Endes erreichen wirst. Aber egal, wie Deine aktuelle Situation und Einstellung im Bezug auf Veränderung und neue Erfahrungen aussehen mag, sie ist etwas Gutes und bringt Dich in jedem Fall weiter.

      You are stronger than you know

      Depressionen. Ich wurde Unterwasser gezogen, ohne die Chance zu bekommen, die Oberfläche zu erreichen. Fühlen konnte ich nicht, jeder Tag war nur noch ein Krampf. Also lag ich nur noch im Bett und fragte mich, wofür ich lebte. Und ich habe gedacht, ich wäre ein einziger Fehler. So war es bei mir vor ca. 2 Jahren. Das kann man aber nicht verallgemeinern. Jeder mit Depressionen erfährt und spürt etwas anderes. Heute geht es mir sehr gut, trotz meiner Depression, da ich weiß, wie ich damit umgehe. Ich habe Freude am Leben, freue mich auf jeden neuen Tag und schwimme jetzt über Wasser. Und der Spruch: „You are stronger than you know“ hat mich währenddessen begleitet. Du bist stärker als die Dämonen in Deinem Kopf, die Dir sagen, dass Du falsch bist und nicht aufstehen musst. Ich habe gelernt, dass es okay ist, sich Hilfe zu holen und war dankbar über jede Unterstützung damals. Aber letztendlich holt nur die eigene Einstellung und Kraft einen wieder hoch. Fragt mich nicht, wie ich irgendwann zu dieser Einstellung gekommen bin. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß was hilft, darauf hinzuarbeiten. Auch wenn es schwer ist, liege nicht im Bett herum. Tue Dinge, die Dir vorher auch viel Freude bereitet haben und stehe auf, ziehe Dich an, mache Deine Haare und schminke Dich, wenn Du magst. Auch duschen oder Zähne putzen können schon ein Erfolg sein. Es sind meistens die kleinen Dinge, die für uns vorher selbstverständlich erscheinen. Sei auch stolz auf Dich, wenn Du aus dem Bett gekommen bist oder einen kleinen Spaziergang machen konntest. Mittlerweile schätze ich die kleinen Dinge und bin dankbar dafür, weil ich sie eine lange Zeit nicht machen konnte und wenn doch, konnte ich diese auf Grund meiner Depression nicht genießen.

      Depressionen bleiben

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