Chinesische Medizin gegen Krebs. Georg Weidinger
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Ruan Jian San Jie
Diese Therapieform beschreibt das Erweichen und Auflösen harter Massen. Tumoren, die sich hart und solide anfühlen, sind chinesisch meist eine Kombination aus Schleim und Blut-Stagnation. Therapeutisch nimmt man Kräuter, die Schleim auflösen, und Kräuter, die sehr salzig im Geschmack sind, um die Masse an sich aufzulösen. Salz in einer Lösung zieht im Sinne der Osmose Flüssigkeit an und löst dadurch Verhärtungen auf, wenn sich die Salzlösung im Konstrukt einer Gewebsansammlung befindet. Viele dieser Kräuter stärken das Immunsystem oder wirken direkt antineoplastisch (Tumorwachstum hemmend). Typische Kräuter dieser Gruppe sind verschiedene Meeresalgen, wie zum Beispiel Laminaria (KUN BU, japanischer Süßtang).
Yi Du Gong Du
Bei dieser Behandlungsmethode verwendet man ein Gift, um den Krebs zu vergiften. Zytotoxische Therapie heißt Therapie mit Substanzen, die Zellen abtöten. Chemotherapien sind zytotoxische Therapien. In China gibt es laufende Studien der US-amerikanischen «National Institutes of Health (NIH)» zur Anwendbarkeit chinesischer Kräuter als zytotoxische Therapie bei verschiedenen Tumorarten.
Doch das ist es nicht, was wir von der Chinesischen Medizin erwarten. Überlassen wir das Abtöten und das kriegerische Vorgehen der westlichen Medizin und nutzen lieber die Chinesische Medizin, um diese Kriegsführung GESUND zu überleben!
All die genannten Therapieverfahren können und sollen je nach Stadium des Krebses und Zustand des Patienten miteinander kombiniert werden. So kann man den Krebs aus ganz vielen verschiedenen Winkeln angreifen und so die Wirksamkeit der Gesamttherapie deutlich steigern. Dabei wenden wir chinesische Kräuter an, die das Gewebe schützen und die normale Organfunktion wiederherstellen. So potenzieren wir die Wirkung der konventionellen westlichen Krebstherapie. Die Kräuterwahl erfolgt einerseits nach chinesischen Gesichtspunkten wie Situation von Yin und Yang, Stärke von Blut und Qi, An- oder Abwesenheit von Schleim und Blut-Stagnation, körperliche Konstitution, Alter, Nebenerkrankungen. Andererseits erfolgt sie nach westlichen Kriterien wie Tumortyp und -name, Staging des Tumors und damit Stadium und Aggressivität der Erkrankung, Auswahl der westlichen Therapie wie Bestrahlung und Chemotherapie mit individueller Verträglichkeit derselben, Operationsplanung und -durchführung.
Chinesisches Therapiekonzept
Es gibt die spezifische Krebstherapie nach westlichem und chinesischem Standard, jene, die gezielt den Tumor behandelt. Dazu kommen wir gleich. Doch Krebstherapie ist immer ein Gesamtpaket. Selbst während der körperlich fordernden Krebstherapie sollte das oberste Ziel sein, sich auch in dieser Zeit gut zu fühlen und den Körper auf verschiedensten Ebenen zu unterstützen. Wir dürfen den Shen, den Geist des Herzens, den Glauben an unsere Heilung, den Glauben ans Leben, unser Strahlen, niemals verlieren! Selbst in den Fällen, in denen man um seinen nahenden Tod durch die Erkrankung weiß, sollte man sich gut auf diesen vorbereiten, jeder auf seine Art, gut vom Leben und den Seinen Abschied nehmen und mit Shen die Welt verlassen. Das alles wollen wir uns in einzelnen Kapiteln ansehen.
Ich arbeite nun seit fast 30 Jahren mit und für Patienten, viele Jahre im Spital, seit einigen Jahren in meiner Praxis. Sehr viele Patienten sind gekommen und gegangen, oft ins Leben zurück, gebessert oder geheilt, oft in den Tod. Und wenn ich eines gelernt habe in all den Jahren, dann Folgendes:
Carpe diem! Nutze den Tag!
Sie sollen ein Leben haben, bevor es zu Ende geht! Und das hat nichts damit zu tun, wie lange das Leben dauert. Eigentlich sollten wir alle täglich bereit sein zu gehen. Täglich sollten wir die Dankbarkeit spüren, am Leben zu sein. Worte, ich weiß. Taten, die kann ich vorleben. Die können Sie setzen. Wir haben immer nur den Moment. Entscheiden SIE über Ihr Leben, über die Qualität Ihres Lebens. Setzen Sie ein Zeichen für sich und die Ihren. Leben Sie vor, was Sie sich von anderen erwarten, und erwarten Sie nichts ...
Die wichtigsten Prinzipien der Therapie CHINESISCH sind also:
1 Stärke die Mitte und beruhige den Magen!
2 Stärke das Qi und nähre das Blut!
3 Entspanne die Leber und fülle die Reserven der Niere auf!
4 Bewege das Qi und harmonisiere das Blut!
5 Halte den ungehinderten Fluss des Qi in den Kanälen und Bahnen aufrecht!
6 Wandle Schleim um und verwandle Feuchtigkeit!
7 Erweiche Tumoren und löse Knoten auf!
8 Eliminiere Toxine und stoppe Schmerz!
Meine Patienten sind es gewohnt, Hausaufgaben von mir zu bekommen. Und die bekommen SIE auch! Die Punkte 1 bis 4 besprechen wir gleich im nächsten Kapitel. Da sind Sie selbst gefordert, das in den Griff zu bekommen. Natürlich gibt es dafür auch chinesische Kräuter. Aber die Basis bauen Sie selbst! Punkte 4 bis 8 sind Sache der chinesischen Kräuter, Punkt 5 auch von Akupunktur, Qigong, Tai-Chi, Yoga und ähnlichem, Punkt 8, die Schmerzbehandlung, eine große Domäne der Akupunktur.
Um eine chinesische Kräutertherapie überhaupt anwenden zu können, muss der Körper genug Qi haben, um überhaupt verdauen zu können. So die Hierarchie der einzelnen Methoden:
Zuerst die Mitte stärken, um verdauen und damit auch chinesische Kräuter aufnehmen zu können!
Zur Dosierung der chinesischen Kräuter ist etwas Wichtiges anzumerken:
In der Krebstherapie MINDESTENS doppelt so hoch dosieren!
Üblich und verbreitet ist die Arbeit mit Rohdrogen, das sind getrocknete chinesische Kräuter, die aufgekocht und abgeseiht werden. Diese Anwendung nennt man Dekokt. Das Dekokt ist eine übliche Darreichungsform in China und bei uns, wird aber zunehmend in China und bei uns durch das Granulat abgelöst. Das Granulat hat die Vorteile,
dass es billiger ist als die Dekokte;
dass wir, wenn der Importeur und der Produzent bekannt sind, eine verlässliche Wirkstoffmenge und eine verlässliche hohe Hygiene haben;
dass es bequemer in den Alltag zu integrieren ist, da man es nur in heißem Wasser aufzulösen braucht und schon trinken kann;
dass es fast unbegrenzt haltbar ist.
Aus diesen Gründen arbeite ich in meiner Praxis vor allem mit Granulaten. Alle Angaben in diesem Buch beziehen sich auf Standard-Granulate, die bei uns erhältlich sind. Ein Problem der Granulate: Die Umrechnungsfaktoren, wieviel Granulat den Rohdrogen entspricht, variieren zwischen 1:5 (also 1 Teil Granulat entspricht 5 Teilen Rohdroge) und 1:1. Meist sind aber auch unterschiedliche Angaben zwischen 1:5 und 1:3 kein Problem, da es sowieso unser Ziel ist, so viele Kräuter wie möglich in den Körper hineinzubekommen. Ist das Granulat höher konzentriert, dann nehmen wir gerne das Plus an Wirkstoffen!
Wenn ich also normalerweise 6 bis 9 Gramm Granulat pro Tag verabreiche, sind das in der Krebstherapie standardmäßig 12 bis 18 Gramm. Wenn es um eine schwere Milz-Erschöpfung geht, kann man ruhig