Alexis. Karl Immermann

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Alexis - Karl  Immermann

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in Immermanns;Münchhausen', Wien 1897, und W. Volkmann, Beiträge zur Erläuterung von Immermanns. Münchhausen', Bresl. 1897). Im Herbst 1839 vermählte sich I. mit Marianne, einer Enkelin des Kanzlers Niemeyer in Halle (gest. 17. Febr. 1886 in Hamburg). Im Glück seiner jungen Ehe, im Vollgefühl der mit seinem letzten Werk endlich errungenen allgemeinen Anerkennung schritt I. zur Neugestaltung des Liebesepos »Tristan und Isolde« (Hamb. 1842; 2. Aufl., Berl. 1854) und schrieb gleichzeitig an seinen »Memorabilien« (Hamb. 1840–43, 3 Tle.); aber die Vollendung beider Werke war ihm nicht vergönnt, ein tückisches Nervenfieber raffte den Dichter mitten aus seinem Schaffen hinweg. I. gehörte zu jenen spröden Talenten, die erst mit den Jahren voll erglühen und in Fluß kommen. Mit seinen »Epigonen« und dem »Münchhausen« hat er der poetischen Darstellung modernen Lebens Bahn gebrochen und seine Stellung in der Geschichte der deutschen Dichtung gesichert. Eine Gesamtausgabe seiner Schriften, in sorgfältiger Auswahl, erschien in 14 Bänden (Düsseld. u. Hamb. 1835–43), eine neuere, herausgegeben von Boxberger, in 20 Bänden (Berl. 1883), eine Auswahl besorgte Muncker für Cottas »Bibliothek der Weltliteratur« (Stuttg. 1898, 6 Bde). Aus seinem Nachlaß veröffentlichte G. zu Putlitz seine »Theaterbriefe« (Berl. 1851). Vgl. Freiligrath, Karl I. Blätter der Erinnerung an ihn (Stuttg. 1842); D. F. Strauß, Kleine Schriften (Leipz. 1866); »Karl I., sein Leben und seine Werke« (von der Witwe Immermanns; hrsg. von G. zu Putlitz, Berl. 1870, 2 Bde.); Müller (von Königswinter), Erzählungen eines rheinischen Chronisten, Bd. 1: »Karl I. und sein Kreis« (Leipz. 1860); Fellner, Geschichte einer deutschen Musterbühne. K. Immermanns Leitung des Stadttheaters zu Düssel dorf (Stuttg. 1888); »Karl I. Eine Gedächtnisschrift zum 100. Geburtstag des Dichters« (Hamb. 1896; mit Beiträgen von R. Fellner, I. Geffcken, O. H. Geffcken, R. M. Meyer und F. Schulteß); Deetjen, Immermanns Jugenddramen (Leipz. 1904).

      Alexis

      Eine Trilogie

      Die Bojaren

      Personen.

      Peter Alexiewitsch, Zar von Rußland.

      Alexis Petrowitsch, sein Sohn.

      Katharina Alexiewna, Peters Gemahlin.

      Eudoxia Lapuchin, Peters frühere Gemahlin, verstoßen, unter dem Namen Helena im Kloster Susdal.

      Fürst Alexander Menzikof.

      Oberst Gordon, ein Schotte, Begleiter Peters.

      Dosithei, Erzbischof von Rostow.

      Stephan Iwanowitsch Glebof, Generalmajor,

      Basil Dolgoruki, Generallieutenant,

      Alexander Kikin, Admiral,

      Abraham Lapuchin, Eudoxiens Bruder, Bojaren.

      Euphrosyne, Geliebte des Alexis.

      Oberst Schepelew, Kommandeur der Preobraschinskyschen Grenadiere.

      Hauptmann Markof.

      Ein Page Menzikofs.

      Ein Diener Kikins.

      Ein Diener Glebofs.

      Ein Adjutant Dolgorukis.

      Ein Schiffer.

      Ein Steuermann.

      Zwei Matrosen.

      Zwei Bürger von Moskau.

      Bojaren.

      Wachen, Soldaten, Bauern und Volk.

      Ort der Handlung: In und unweit Moskau und Petersburg.

      Zeit: Im Jahre 1718.

      Erster Aufzug

      Erste Szene

      Moskau. Eine Straße. Zwei Bürger. Später Ein Schiffer und Volk.

      ERSTER BÜRGER.

      Und du, du selber hört'st es, Sokolof?

      ZWEITER BÜRGER.

      Bin ich ein Narr, der nach Gerüchten schwatzt?

      ERSTER BÜRGER.

      Tot, sagst du?

      ZWEITER BÜRGER.

      Tritt beiseit', hier kommt der Schiffer,

      Der ihn gefahren hat.

      Ein Volkshaufen kommt. Darunter ein Schiffer.

      DAS VOLK.

      Nun redet, Schiffer.

      DER SCHIFFER.

      Ihr guten Russen ...

      EINIGE.

      Heda! Schließt 'nen Kreis.

      SCHIFFER.

      Ihr guten Russen, ach, warum muß ich

      Euch diese schauderhafte Neuigkeit ...

      EINER.

      Erst sagt uns an: Wer seid Ihr, fremde Seele?

      SCHIFFER.

      Claus Madsen, Madsens Sohn aus Kopenhagen,

      Ein wackres Schifflein hatt' ich untern Füßen,

      Und fuhr ums Eiland Ösel. Wisset nun:

      Ich hatte Euren großen, gnäd'gen Zar

      In Lübeck eingenommen. Jetzt versteht mich:

      Im Finnenmeer, dort um das Eiland Ösel,

      Starrt es von Klippen, gleich 'ner Hechel. – Wie?

      Mein Steuermann ... (Er brenne in der Hölle!)

      Der steuert quer. Er war so was betrunken.

      Auf einmal gibt's 'nen Stoß. Alles fällt hin.

      Ich kucke über Bord ...

      EINER.

      Fielt Ihr nicht auch?

      SCHIFFER.

      Wer? Ich? Warum nicht gar! Ich hätt' ja sonst

      Nicht über Bord ...

      EINER.

      Ihr

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