Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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als sie die große Wohnstube von der Halle her betraten, huschte zur anderen Tür ein Wesen hinaus, das den Blick des Iren bannte. Es war eine junge Frau mit braunroter Haut und Kohlenaugen. Eine Indianerin.

      Obgleich sie längst verschwunden war, sah er noch ihr bronzefarbenes Gesicht, ihre schimmernden dunklen Augen, ihr glattes Gesichtsoval, umrahmt von blauschwarzem, schulterlangem Haar. Sie trug eine lange Jacke aus hellem dünnen Hirschleder, einen Gurt aus rotem Stoff, ein rotes Haarband, einen Rock aus dunklerem Leder und an den kleinen Füßen bestickte Mokassins.

      Greg rührte sich nicht.

      Der Bruder stieß ihn an. »Komm zu dir, Boy.«

      »Was war denn das?«

      »Sie heißt Nointa, es ist ein Apachenmädchen. Wir haben es seit seiner Jugend auf der Ranch. Eines Tages kam ein sterbender Indianer hier an und legte sie vor unsere Ranchhaustreppe.«

      Greg höhnte:

      »Hast du ihr auch etwas zu verdanken?«

      »Nein, aber sie ist jetzt schon so lange hier wie sie denken kann. Sie ist fleißig, sehr still, genügsam und zuverlässig. Mehr kann man in diesem Lande von keinem Menschen verlangen.«

      »Aber sie ist doch eine Indianerin!«

      »Na und…?«

      »Du beschäftigst Indianer und Neger – ich verstehe dich wirklich nicht. Bei uns drüben würde kein Mensch auf den Gedanken kommen, einen Neger zu beschäftigen.«

      »Auch das ist etwas, was du hier lernen mußt, Greg. Es ist ein großes freies Land. Abe Lincoln hat die Sklaverei abgeschafft, Gott sei Dank. Die Neger sind Menschen wie du und ich.«

      »Nie werde ich mich mit einem Schwarzen auf die gleiche Stufe stellen. Und erst die Roten! Haben sie nicht Millionen Weiße ermordet…?«

      »Nein, Greg, das stimmt nicht. Das ist ein übles Greuelmärchen. Fest steht, daß die Weißen in das Land, das immer den Indianern gehört hat, wie die Barbaren einbrachen, das Land ganz einfach beanspruchten und die Indianer fast ausgerottet haben.«

      Greg wandte den Kopf und zischte:

      »Ansichten hast du!«

      *

      Es gab niemanden auf der Ranch, dem die Anwesenheit des Mannes aus Irland wirklich Freude bereitet hätte.

      Überall hatte Greg Saunders etwas herumzunörgeln. Das Essen schmeckte ihm nicht. Es war ihm nachts in seiner Schlafkammer zu kalt, obgleich der Rancher ihm sein eigenes Zimmer überlassen und selbst in einen Bodenraum gezogen war. Der Arbeitslärm auf dem Hof begann ihm zu früh und das »Gejohle« der Cowboys störte ihn gewaltig. Er trank unglaubliche Mengen Whisky, dessen Qualität er unentwegt zu rügen hatte – und erwies sich überhaupt als ein sehr unliebsamer Gast.

      Eines Abends sprach der Rancher mit ihm.

      »Greg – so kann es nicht weitergehen. Eine Ranch ist kein Sanatorium und kein gemütlicher Bauernhof. Hier wird sehr hart und verbissen gearbeitet. Ein Cowboy ist im Grunde ein armer Teufel, denn die Arbeit, die er für knapp vierzig Dollar im Monat leistet, ist Berserkerarbeit. Und es ist schwer, gute Cowboys zu bekommen. Ich bin froh, daß ich eine brauchbare Crew zusammengebracht habe.

      Hier ist die große Ranch, Greg – du gehörst zu unserer Familie. Wenn du ein Cowboy wirst, so bleibst du doch mein Bruder…«

      Greg verstand – aber er wollte nicht verstehen.

      Eines Vormittags stand Greg im Vorratsraum im Dunkeln hinter einem mit Blech ausgeschlagenen Fleischschrank, als sich vorn die Tür öffnete und der Neger Sam den Raum betrat.

      Greg wußte, wann der Schwarze kommen mußte, um das Fleisch für das Mittagessen zu holen. Als der ahnungslose Mann an dem Schrank vorbeikam, schnellte Greg blitzschnell vor, packte ihn mit beiden Händen am Hals und würgte ihn.

      »Du verdammter schwarzer Hund hast hier nichts zu suchen! Das ist unser Haus, unsere Ranch. Wir füttern keine Schwarzen!«

      Er würgte ihn, als wollte er ihn umbringen.

      In seiner Verzweiflung und Todesnot gelang es dem Neger, eine große Porzellanschüssel zu packen und sie gegen die Tür zur Halle zu schleudern, wo sie mit einem enormen Lärm zersprang.

      Jonny kam sofort herein. Mit einem Blick übersah er die Situation, sprang hinzu und befreite den Neger von dem Würgegriff.

      »Onkel Greg!« stieß er erregt hervor. »Was war denn los?«

      Keuchend stand der Ire da und stierte auf den um Atem ringenden Alten.

      »Dieser verdammte Hund! Er hat mir hier aufgelauert und mich angefallen. Ich bringe ihn um!« Wieder wollte er sich auf den Schwarzen stürzen.

      Aber der Bursche schob sich dazwischen.

      »Halt! Das geht auf keinen Fall. Wir müssen Vater die Sache vortragen!«

      »Vater die Sache vortragen? Was gibt es da vorzutragen, wenn mich dieser schwarze Bandit angefallen hat? Aufhängen muß man ihn, und zwar sofort!«

      Der Rancher war schwach genug, nachzugeben: er entließ den Neger Sam mit einem größeren Geldgeschenk – um den Bruder zu retten.

      Das Geld, das er dem Schwarzen gegeben hatte, fand er anderen Tags vor seiner Zimmertür. Und der schwarze Mann hatte sich unweit vom Haus das Leben genommen.

      »Zufrieden?« fragte Jonny seinen Onkel mit bitterem Lächeln. »Jetzt bist du ihn ja endlich los.«

      Dieser Vorfall lag noch nicht ganz drei Tage zurück, als John Saunders eines Abends ein merkwürdiges Geräusch aus dem Anbau vernahm, in dem gewaschen und geplättet wurde.

      John wollte die Tür öffnen. Sie war verschlossen. Da warf er sich kurz entschlossen mit seinem Zweizentnergewicht dagegen.

      Sie sprang auf – und der Rancher sah zu seinem Entsetzen die Indianerin Nointa halb ohnmächtig drüben an der Wand lehnen und vor ihr - seinen Bruder, der beide Hände um ihren Hals geklammert hatte.

      »Greg!«

      Der Ire sah sich nicht um.

      »Erdrosseln sollte man diese Schlange! Sie hat mir mit dem Messer aufgelauert. Nach Indianerart! Da liegt das Messer noch. Diese Teufelin wollte mich umbringen! Aber das werde ich dieser Hexe versalzen!«

      »Laß sie los, Greg!«

      Erst als der Rancher ihn von der Frau wegriß, gab Greg auf. Er taumelte zurück, stand mit schweißtriefendem Körper da, blutige Kratzer im Gesicht und an den Händen.

      »Ich hätte sie umgebracht, diese Schlange, das schwöre ich dir!«

      Da stand plötzlich der Bursche in der Tür. Sein Gesicht wurde kalkweiß.

      »Dad!« sagte er schneidend. »Sprich kein Wort! Und wenn du sie aus dem Hause weist wie den alten Sam, gehe ich mit ihr!«

      John Saunders fuhr herum. Wie vom Schlag getroffen stand er da und

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